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"Hannas Entscheidung": Die Neubauer gibt mal wieder die Powerfrau


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"Hannas Entscheidung": Die Neubauer gibt mal wieder die Powerfrau

dapd, t-online, dapd/CK

Aktualisiert am 09.03.2012Lesedauer: 2 Min.
Christine Neubauer im ARD-Fernsehdrama "Hannas Entscheidung"Vergrößern des BildesChristine Neubauer im ARD-Fernsehdrama "Hannas Entscheidung" (Quelle: ARD Degeto/Toni Muhr)
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Nein, Sie haben kein Déjà-vu. Der ARD-Film "Hannas Entscheidung" (Freitag, 20.15 Uhr) ist eine Erstausstrahlung. Nur Christine Neubauer spielt, was sie immer spielt: eine starke, entschlossene Powerfrau in der bayerischen Provinz. Diese Rolle hat das selbsternannte Vollweib schon gefühlte tausend Mal verkörpert - und "Hannas Entscheidung" ist zum großen Teil nur eine weitere Variation dieses Themas.

Wir schreiben das Jahr 1952. Hanna Forster, die in einem Dorf in Oberbayern lebt, hat während des Zweiten Weltkrieges und in den ersten sieben Jahren danach die Schreinerei ihres Ehemannes (Edgar Selge) geführt. Als der geliebte Gatte endlich aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimkehrt, ist die Wiedersehensfreude zunächst groß. Doch die Ehe steht vor einer harten Bewährungsprobe.

Kampf um Gleichberechtigung in Ehe und Beruf

Der schwer traumatisierte Karl möchte die Uhren am liebsten zurückdrehen und verbannt seine Frau daher umgehend aus der Werkstatt. Hanna denkt allerdings gar nicht daran, ins alte Rollenmuster zurückzufallen. Entschlossen kämpft sie stattdessen für Gleichberechtigung in Ehe und Beruf. Doch die Nachkriegsgesellschaft ist für dieses Ansinnen noch nicht reif genug.

Öffentlich-rechtliche Allzweckwaffe Neubauer

"Hannas Entscheidung" erzählt von einem Kampf um Emanzipation, lange bevor die Frauenbewegung der 68er-Generation den Aufstand wagte. In ihrer Hauptrolle müht sich die öffentlich-rechtliche Allzweckwaffe Christine Neubauer um ihr gutes Recht, als Frau im Nachkriegsdeutschland einem Handwerksberuf nachgehen zu dürfen.

Film lässt kaum ein Klischee aus

Um Hanna in ihre geschlechtsspezifischen Schranken zu verweisen, lässt der Film kaum ein Klischee aus. Von ihrem Mann wird sie förmlich aus der Schreinerei geprügelt, die Handwerksinnung verweigert ihr die Gesellenprüfung und selbst die Frauen des Ortes weisen Hanna zurecht. Sie solle ihrem Mann gefälligst nicht widersprechen. Die Handlung bettelt geradezu darum, mit der tapferen Ehefrau Mitleid zu haben und sich über die rückständige Gesellschaft zu echauffieren.

Selge als traumatisierter Kriegsheimkehrer

Immerhin: Ganz so eindimensional, wie es vielleicht klingt, ist "Hannas Entscheidung" dann aber doch nicht. Denn Edgar Selge spielt in der Rolle des Gatten nur oberflächlich einen jähzornigen und unnachgiebigen Kriegsheimkehrer. Selges Schreinermeister ist deutlich anzumerken, wie ihn der Krieg traumatisiert und in einen anderen Menschen verwandelt hat. Er möchte mit aller Macht ins Leben und in die Gesellschaft zurückfinden. Dabei klammert er sich an alle Mechanismen und Prinzipien, die er von früher kennt.

Neuanfang im Nachkriegsdeutschland

Doch die Zeiten und seine Gattin haben sich nun einmal geändert. Für beide Seiten kann das Leben im Nachkriegsdeutschland daher nur mit einem kompletten Neuanfang beginnen. "Hannas Entscheidung" skizziert somit eine Gesellschaft, die sich nach dem Ende des Krieges erst neu ordnen und finden musste, und erzählt mehr als bloß eine neunzigminütige Geschichte über eine frühe Vorkämpferin für emanzipierte und moderne Frauen. Doch das ist nicht unbedingt Christine Neubauers Verdienst - denn sie spielt das gleiche kernige Vollweib wie immer.

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