Seit 2006 moderiert Tom Buhrow die "Tagesthemen" - nun ist damit Schluss. Am Sonntag, dem 16. Juni, ist der künftige WDR-Intendant zum letzten Mal in der Nachrichtensendung zu sehen. Wie genau er sich verabschieden werde, wisse er noch nicht, sagte Buhrow im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.
"Ich möchte mich schon bei den Zuschauerinnen und Zuschauern bedanken. Sie haben mich ja doch einige Jahre in ihre Wohnzimmer gelassen", so der 54-Jährige. Die Sendung solle auf jeden Fall "ein ganz schnörkelloses Ende" bekommen und mit Buhrows altbekannter Abschiedsformel enden: "Morgen ist ein neuer Tag."
Wer auf Buhrow folgt, wollen die Intendanten der ARD noch entscheiden. Schon auf der nächsten Sitzung der ARD-Intendanten am 24. und 25. Juni könnte es zu einem Beschluss kommen. Sicher ist dies aber noch nicht. "Wann die Intendantinnen und Intendanten über die Buhrow-Nachfolge entscheiden werden, steht noch nicht fest", sagte eine ARD-Sprecherin.
Solange gelte die Aussage der ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor, der Ende Mai erklärt hatte: "Wir werden das mit der gebotenen Eile, aber auch mit der nötigen Sorgfalt prüfen." Buhrow selbst sagte: "Wir werden über diese wichtige Personalie noch vor der Sommerpause einvernehmlich in der ARD entscheiden."
Gleich zwei Nachfolger auf einmal?
Unterdessen wird bereits fleißig über mögliche Nachfolger für Tom Buhrow spekuliert. Der "Tagesspiegel" etwa berichtete von einer möglichen Doppel-Lösung: So könnten sich Ingo Zamperoni, bisher schon "Tagesthemen"-Vertreter von Tom Buhrow, und ARD-New-York-Korrespondent Thomas Roth künftig den Job teilen. Roth solle demnach regelmäßig eingeflogen werden, so wie das ZDF es mit dem "heute-journal"-Moderator Christian Sievers handhabt. Sievers arbeitet ansonsten für das ZDF als Korrespondent in Tel Aviv.
Bei der Besetzung des Anchorman-Jobs habe der Westdeutsche Rundfunk (WDR) traditionell das Vorschlagsrecht, wie der "Tagesspiegel" erläutert. WDR-Mann Roth komme daher in Frage, würde wechselweise in New York und Hamburg arbeiten. Zamperoni würde dem Bericht zufolge aus dem "Nachtmagazin" ausscheiden, sich ganz den "Tagesthemen" widmen.
ARD äußert sich nicht zu Spekulationen
"Den Artikel des 'Tagesspiegels' kommentieren wir nicht", sagte die ARD-Sprecherin dazu. Unberührt von all den Spekulationen ist Caren Miosga. Die 44-Jährige trat vor sechs Jahren die Nachfolge von Anne Will an und moderierte seitdem im Wechsel mit Buhrow die "Tagesthemen".
Buhrow war am 29. Mai als Nachfolger von Monika Piel vom WDR-Rundfunkrat zum neuen Intendanten des größten ARD-Senders gewählt worden. Er tritt damit in die Fußstapfen von bekannten Intendanten wie Fritz Pleitgen oder Friedrich Nowottny, die auch nach einer journalistischen Laufbahn an die Spitze des Senders gerückt waren.