t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeUnterhaltungTVTatort

"Polizeiruf 110 - Käfer und Prinzessin": Brandenburger Langsamkeit


"Polizeiruf 110 - Käfer und Prinzessin"
Verlorene Träume und brandenburger Langsamkeit

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 07.04.2014Lesedauer: 2 Min.
"Polizeiruf 110 - Käfer und Prinzessin" Ruth (Fritzi Haberlandt) bricht zusammen, als sie von dem Mord erfährt.Vergrößern des Bildes"Polizeiruf 110 - Käfer und Prinzessin" Ruth (Fritzi Haberlandt) bricht zusammen, als sie von dem Mord erfährt. (Quelle: ARD)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Für Kommissarin Olga Lenski (Maria Simon) ist es schon ein Traum mit ihrem schwergewichtigen Kollegen Horst Krause (Horst Krause) zusammenzuarbeiten. Das war die wichtigste Erkenntnis des Brandenburger "Polizeirufs 110 - Käfer und Prinzessin". "Ruth hat schon immer ihre Träume gelebt", leitete die Kommissarin den entsprechenden Dialog ein. Gemeint war eine ehemalige Schulfreundin, die sie bei ihren Ermittlungen auf einem Öko-Hof wiedertraf. "Sie nicht?", antwortete Krause. "Mit Ihnen zu arbeiten ist auch schon ein Traum", entgegnete Lenski. Doch es klang wie eine Kapitulation. Entsprechend ernüchternd war der Krimi aus Brandenburg.

Es war bestimmt ironisch gemeint und doch so bezeichnend: In einem ansonsten träge dahintreibenden "Polizeiruf 110" blieben genau diese Worte hängen. Zum sechsten Mal ermittelten die alleinerziehende Kommissarin und der beleibte Dorfpolizist gemeinsam. Und von Mal zu Mal scheinen sie langsamer zu werden. Wenn dann ein Verdächtiger zu Fuß Reißaus nimmt, kann Krause nur noch hinterher sehen.

Nebelverhangene Landschaftsbilder, verworrene Handlung

Also vermeidet man in Brandenburg solche rasante Szenen und lullt den Zuschauer lieber mit einem gemächlich inszenierten Fall wie in "Käfer und Prinzessin" ein. Die Ermittlungen zum Mord an einem Mitglied einer Öko-Kommune bettete man in nebelverhangene Landschaftsbilder ein und um wenigstens ein bisschen Spannung zu erzeugen, konstruierte man die Handlung möglichst verworren. Auch wenn man bei der Tätersuche lange im Dunkeln tappte, wurde eines schnell klar: Die Träume und Ideale, mit denen die Kommune ihr Bio-Projekt im Brandenburgischen angingen, sind längst auf der Strecke geblieben. Es herrschte Zwietracht im vorgegaukelten Öko-Paradies. Dort war also auch das Tatmotiv zu suchen.

Ein bisschen Western in Brandenburg

Okay - wer Action wie bei Til Schweiger oder Klamauk wie in Münster sucht, der war bei Lenski und Krause schon immer falsch aufgehoben. So viel ist bekannt. Sich aber nur auf sphärische Naturaufnahmen und eine unaufgeregte Erzählweise zu verlassen, ist aber auf Dauer auch etwas monothematisch.

Zwar versprühte zu Beginn des Films Countrymusik Westernstimmung. Und in einer verqualmten Kneipe gerieten zwei "Cowboys" aneinander. Doch als einer der beiden am nächsten Morgen tot in der Jauchegrube gefunden wurde, war man dann ganz schnell zurück in der Realität der deutschen Provinz. Daran änderte auch der amerikanische Van von Kommissarin Lenski nichts, mit dem sie in die Welt des Bio-Kollektivs eindrang und die Todesnachricht überbrachte.

Zwei gegensätzliche Frauen

Von da an arbeitete sich der "Polizeiruf" wie bei einem Abzählreim an den Verdächtigen und ihren gescheiterten Lebensträumen ab, bis am Ende der Chef der Bio-Truppe (Peter Lohmeyer) übrig blieb. Vor dessen Überführung stellte das löchrige Drehbuch aber noch ein paar verwegene Wendungen.

Neben der Aufklärung des Mordes musste sich Lenski auch noch mit ihrer alten Schulfreundin und jetzigen Öko-Bäuerin Ruth (Fritzi Haberlandt) auseinandersetzen und feststellen, dass die Lebensauffassungen beider Frauen schon immer gegensätzlich waren und es noch immer sind. Beim Schulfasching waren sie "Käfer und Prinzessin". Und während sich die eine nach der Schule für eine ungewisse Zukunft entschied und nach Indien ging, wählte die andere den sicheren Weg und wurde Beamtin. Von einer Erfüllung ihrer Träume konnte am Ende dieses Falles wohl keine der beiden Frauen reden. Aber Olga Lenski hat ja wenigstens noch Krause.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website