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Tatort - Mord ist die beste Medizin: Boerne spioniert im Pyjama


Boerne spioniert im Pyjama

t-online, Sabine Gültekin

Aktualisiert am 22.09.2014Lesedauer: 3 Min.
"Tatort: Mord ist die beste Medizin": Boerne ermittelt undercover als Krankenhauspatient.Vergrößern des Bildes"Tatort: Mord ist die beste Medizin": Boerne ermittelt undercover als Krankenhauspatient. (Quelle: WDR/Wolfgang Ennenbach)
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Im neuen Münsteraner "Tatort" war er der große Held: Der hypochondrisch veranlagte Professor Boerne (Jan Josef Liefers) mischte im "Tatort: Mord ist die beste Medizin" ein Krankenhaus auf. Als Patient in demselben schlich er im Bademantel durch die Flure und kam so einem Medikamenten-Skandal auf die Spur. Durch gewohnten Wortwitz und Situationskomik bot die neue Episode einen unterhaltsamen Fernsehabend. Spannungstechnisch ließ sie allerdings zu wünschen übrig.

Man muss ihn einfach mögen, den blasierten Snob Karl-Friedrich Boerne, das wird auch in dieser "Tatort"-Folge wieder klar. Es ist sehr amüsant, zu sehen, wie sich der Pathologe nach besorgniserregenden Leberwerten selbst in eine Klinik einweist, um herauszufinden, ob er nur zu viel säuft oder womöglich an Leberkrebs erkrankt ist.

Spannungsbogen lässt schnell nach

Am Anfang ist der Fall auch noch spannend: Der Pharmazeut Andreas Hölzenbein wird ermordet. Einziger Hinweis auf ein ein mögliches Tatmotiv ist ein Schnipsel eines Schriftstückes, auf dem es um die Analyse eines Medikaments geht. Doch allzu schnell wird klar, dass der Krankenhaus-Apotheker Dr. Knapp (Christian Beermann) etwas zu verbergen hat und die Klinik-Chefin Stephanie Harris (Anna Böger) mit unlauteren Mitteln die finanzielle Situation ihrer Klinik verbessert.

Nur ein Thrill-Moment

Einziger Thrill-Moment ist die OP-Szene von Boerne, der unvorsichtigerweise seinen Verdacht auf Arzneimittel-Panscherei vor seiner behandelnden Ärztin Dr. Süßmilch (Anna Bederke) ausgeplaudert hat. Kurz darauf liegt er sediert vor ihr auf dem OP-Tisch und man muss befürchten, dass er sein vorlautes Mundwerk dieses Mal mit seinem Leben bezahlen muss.

Nadeshda ist endlich verliebt

Ein nettes Detail in dieser Folge ist, dass sich bei der hübschen Assistentin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) ein romantisches Abenteuer anbahnt. Wir sind gespannt, ob Mark Koppolt (Ben Braun) - der Vater der kleinen Zeugin Mia (Lena Meyer) - auch in weiteren Folgen ihre Augen zum Strahlen bringen wird.

Von Schlagerfan traktiert

Auch Boernes zynischer Umgang mit seinem Zimmernachbarn Ulrich Göbel hat einen gewissen Unterhaltungswert. Der wenig feinfühlige Göbel traktiert den feinsinnigen Opernfan mit Liedern wie "Hallo, Frau Nachbarin" oder "Zwei Kerle wie wir". Boerne versucht vergeblich, dem Schlagerfan seine gute Laune zu rauben: "In Guantanamo wird man mit so etwas gefoltert!"

Logische Fehler

Zugunsten der Situationskomik bleibt allerdings die Logik auf der Strecke: Dass der Privatpatient Boerne in einem Doppelzimmer landet, ist nicht nachzuvollziehen. Weitere unlogische Details sind dem Vorantreiben der Handlung geschuldet: Warum sollte der Klinik-Apotheker Knapp, nachdem er zuvor energisch bekundet hat, auszusteigen, kurz darauf bereit zu sein, ein kleines Mädchen zu töten? Warum sind Boerne und Thiel vor ihm in der Wohnung des Mädchens? Schlüssig wäre gewesen, wenn Knapp vor Mias Haus gewartet hätte, bis sie allein ist, um dann sofort zuschlagen zu können.

Wie lange geht das noch gut mit dem Münsteraner Humor?

Fazit: Die Liebhaber des Münsteraner Humors sind mit dieser Folge sicher gut unterhalten worden. Allerdings wünscht man sich langfristig doch auch etwas Neues. Der ewige Schlagabtausch zwischen Thiel senior/Thiel junior, Thiel/Boerne, Boerne/Haller hat sich abgenutzt. Auch spannungstechnisch ließ dieser "Tatort" zu wünschen übrig. Es ist einfach schade, wenn der Zuschauer schon im ersten Drittel weiß, wer der Mörder war. Mit dem Thema "Arzneimittelpanscherei" (die amerikanische Food and Drug Administration schätzt, dass weltweit über zehn Prozent aller Medikamente gefälscht sind) wurde ein brisantes und aktuell relevantes Thema in Angriff genommen - daraus hätte man jedoch auch noch mehr machen können.

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