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"Polizeiruf 110: Sturm im Kopf" - Ein mitreißender TV-Krimi


Der Club der einsamen Männer

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 02.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) in einer Szene aus "Polizeiruf 110: Sturm im Kopf).Vergrößern des BildesBukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) in einer Szene aus "Polizeiruf 110: Sturm im Kopf). (Quelle: NDR, Christine Schröder)
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Drei Kommissare auf der Achterbahn der Gefühle. Der Rostocker "Polizeiruf 110: Sturm im Kopf" hatte neben vertrackten Ermittlungen in einem Mordfall vor allem eines im Fokus: den ganz persönlichen Kampf der Ermittler mit ihren Egos, Gefühlen und der Erkenntnis, nicht immer alles unter Kontrolle zu haben. Drehbuchautor Florian Oeller und Regisseur Christian von Castelberg gelang ein mitreißender Film, der den "Polizeiruf" aus Rostock einmal mehr zum Gütesiegel für deutsche TV-Krimis macht.

Schon der Beginn fesselte mit schnellen Schnitten im Stile eines Musikvideos. Im Hafen wird eine Leiche in einem Auto gefunden. Ein junger Mann irrt in wackelnden und verschwommenen Bildern orientierungslos durch die Stadt. "Ich glaube, ich hab' jemanden erschossen", stammelt er. Später stellt man Schmauchspuren an seinen Händen fest und es kommt heraus, dass er in der Firma des Toten arbeitete, diesen erpresst haben könnte. Es geht um milliardenschwere Investitionen in einem Offshore-Windpark. Allerdings kann sich Max Schwarz (Christian Friedel) an nichts erinnern.

Drei Verlierer

So weit, so logisch und typisch. Doch dann schalten sich das Wirtschaftsministerium und das LKA in den Fall ein. Und zwischen den Kommissaren beginnt es an allen Ecken und Enden zu brodeln. Die Eiseskälte zwischen Bukow (Charly Hübner) und Thiessler (Josef Heynert), als diese sich zum ersten Mal begegnen, ist über den Bildschirm förmlich spürbar. Was anfangs noch unterschwellig gärt, gerät später zur handfesten Auseinandersetzung. Beide erweisen sich nach der Affäre zwischen Thiessler und Bukows Frau Vivian (Fanny Staffa) als Verlierer. Die Gattin serviert sowohl den Lover als auch den Ehemann ab. Besonders für Raubein Bukow ein Fall ins Bodenlose.

Doch auch Kollege Pöschel (Andreas Guenther) erlebt nach einem amourösen Abenteuer ein böses Erwachen. Den One-Night-Stand mit der hübschen Referentin des Mordopfers nutzt diese eiskalt aus, um den Polizisten erpressen zu können. Schließlich ist auch sie in den Fall verwickelt und hatte beim Alibi gelogen. "Ich war dein Versicherungsfick?", so Pöschel konsterniert. Später sieht man ihn weinen.

Und zuletzt wird Bukow noch einmal das Scheitern seiner eigenen Ehe vor Augen geführt, als die Ermittlungen zu dem Ergebnis kommen, dass sich in der Ehe des Erpressers Max Schwarz dasselbe Drama abspielte.

Furioses und emotionales Finale

Dass der Zuschauer bei all diesen Handlungssträngen nicht den Faden verlor und der eigentliche Fall nicht ins Hintertreffen geriett, ist der große Verdienst von Drehbuch und Regie. Die Wahrhaftigkeit der Charaktere, die stimmige Inszenierung sowie die punktgenauen Dialoge lassen am Ende über die etwas abenteuerliche Auflösung des Mordfalles hinwegsehen. Dafür gipfelt "Sturm im Kopf" in einem furiosen und emotionalen Finale, in dem sich ein verzweifeltes Ermittlergespann in die Arme fällt. Kommissarin König (Anneke Kim Sarnau) scheint in dieser Situation die einzige zu sein, die Bukow Halt bietet, bevor er sich einsam und verlassen in seinem Kombi schlafen legt.

Wie schon die Rostocker "Polizeirufe" zuvor macht auch dieser Fall schon wieder Lust auf den nächsten. Es gibt noch viel zu erzählen in Rostock.

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