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Anna-Maria Zimmermann bei Markus Lanz: "Unfalltag ist gelöscht"


Anna-Maria Zimmermann bei Markus Lanz
Über den Horror-Absturz: "Dieser ganze Unfalltag ist gelöscht in meinem Leben"

t-online, Nibo

Aktualisiert am 27.05.2015Lesedauer: 3 Min.
Sängerin Anna-Maria Zimmermann in der Talkshow von Markus Lanz.Vergrößern des BildesSängerin Anna-Maria Zimmermann in der Talkshow von Markus Lanz. (Quelle: imago apress)
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Strahlend schön sah sie aus bei ihrem Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz, und selbstbewusst stellte sie sich den Fragen des Moderators. Sängerin Anna-Maria Zimmermann, Sechstplatzierte in der dritten DSDS-Staffel, sorgte im Oktober 2010 für Schlagzeilen, als sie auf dem Weg zu einem Auftritt mit einem Helikopter abstürzte, schwer verletzt wurde und tagelang zwischen Leben und Tod schwebte. Nach einer langen Zeit der Rekonvaleszenz geht es der 26-Jährigen inzwischen wieder gut. Gerade hat sie ihr neues Album "Bauchgefühl" herausgebracht.

Von Markus Lanz direkt auf den Unfall angesprochen, erzählte Anna-Maria Zimmermann ganz offen: "Dieser Tag ist gelöscht in meinem Leben. Ich bin wirklich im Krankenzimmer aufgewacht, konnte nicht reden, weil ich beatmet wurde und nachdem ich wach war, haben alle erstmal 'Psssst' gemacht, nach dem Motto, nicht mit der Tür ins Haus fallen." Man habe ihr nicht sofort von ihren schweren Verletzungen erzählen wollen: Ein Knochensplitter steckte in der Lunge, unweit vom Herzen. Sie hatte einen achtfachen Beckenbruch, Leber und Milz waren gerissen und der linke Arm war schwer zertrümmert. Die ersten 16 Tage nach dem Unfall wurde Zimmermann deshalb in ein künstliches Koma versetzt.

Nach dem Erwachen die panische Frage: Was ist passiert?

Nach dem Aufwachen das Entsetzen: "In mir war dann so die Frage: Was ist passiert? Wieso seid ihr alle hier? Warum bin ich hier? Und dann auch irgendwann panisch: Warum kann ich meinen Arm nicht mehr bewegen?" Ihre Erinnerungen an den Unfall seien völlig ausgelöscht. "Da ist irgendwo im Hinterstübchen eine Schublade aufgegangen, Erinnerungen rein, Schublade zu. Die Ärzte meinen, das kann wiederkommen, aber ich glaube, die Schublade bleibt verschlossen." Unzählige Operationen holten Zimmermann nach und nach - zumindest physisch - ins Leben zurück.

"Ich spüre meinen Arm wieder"

Einzig ihr gelähmter linker Arm erinnert von Außen heute noch an den schlimmen Unfall. Die Narbe an ihrer Schulter hat Zimmermann schon mehrfach stolz und selbstbewusst gezeigt. "Mein Arm ist hundertprozentig gelähmt", erzählt die Sängerin beim Markus Lanz. "Da wurde (beim Unfall) alles zertrümmert, mehrere Nerven, die nicht mehr da sind. Zweieinhalb Jahre später wurden mir von einem tollen Professor aus Aachen mehrere Nerven aus Unter- und Oberschenkel entnommen, und in Schulter und Arm eingepflanzt. Wahnsinn, dass sowas geht!"

Sie habe dann in einem Interview mal gesagt, "mein Arm ist wieder mein Arm": "Und sofort wurde geschrieben: 'Sie ist geheilt!' Nein, so ist es nicht. Aber ich spüre meinen Arm wieder, Wärme, Kälte, ich kann ihn an meinem Körper halten, weil die Muskeln jetzt gerade wieder zugange kommen."

"Ich glaube, wir haben alle einen Weg, der uns eine Richtung vorgibt"

Ob sie an das Schicksal glaube, fragte Lanz. "Mittlerweile ist es so", antwortete Zimmermann. "Wenn man sich als junger Mensch mit der Oma unterhält und sie sagt, ach Kind, das ist Schicksal, denkt man doch, jaja, Schicksal. Mittlerweile glaube ich an Schicksal. Ich glaube, dass wir alle einen Weg haben, der uns eine Richtung vorgibt. Dass wir eine Fahrkarte haben, die irgendwo gelocht ist. Gottseidank wissen wir nicht, wo das ist, unser Ende. Ich glaube aber seit diesem Moment wirklich an Schicksal."

Dem Piloten, der damals den Hubschrauber flog, ohne einen Personenbeförderungsschein zu besitzen, macht Zimmermann Vorwürfe. Nicht für den Flug und den Absturz an sich, sondern, weil er sie und ihre Familie im Stich gelassen habe, als es um die rechtliche Betrachtung des Unfalls ging. "Dafür klage ich ihn an."

Selbstbewusster und stärker als früher

Abschließend erklärte sie selbstbewusst, dass sie erst heute, viereinhalb Jahre und drei Musikalben später, wieder die alte Anna sei. Und sie sei stärker als vor dem Unfall. Inzwischen ist sie verheiratet und folgt ihrem musikalischen Weg als Schlagersängerin konsequent. "Es hat wirklich diese Jahre gedauert. Es gab Zeiten, in denen ich nicht so erträglich war. Da mussten mein Mann und meine Eltern öfter mal ein Auge zudrücken."

Außer dem gelähmten Arm und der Umstellung in ihrem Leben sei sie wieder die Alte, die am 23. Oktober 2010 nach einem Auftritt in Hagen ins Bett gegangen sei und gedacht habe: Bin ich froh, wenn das morgen zu Ende ist. "Weil ich ein ganz komisches Bauchgefühl hatte damals." Am Tag darauf stürzte sie ab. Seitdem habe sie aber viele gute Bauchgefühle gehabt.

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