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Borowski-"Tatort": Lars Eidinger bescherte uns 88 Minuten Angst


Kieler "Tatort": 88 Minuten Angst

Sabine Gültekin

Aktualisiert am 30.11.2015Lesedauer: 2 Min.
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"Tatort"-Duell: Borowski kämpfte wie ein Löwe gegen den irren Kai Korthals.Vergrößern des Bildes
"Tatort"-Duell: Borowski kämpfte wie ein Löwe gegen den irren Kai Korthals. (Quelle: NDR/Philip Peschlow)

Er leckte an Friedas (Maren Eggert) Zahnbürste, zog ihr Kleid an und brachte Borowski (Axel Milberg) fast um den Verstand. Der Kieler "Tatort: Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes" bescherte den Zuschauern ein traumatisches Wiedersehen und 88 Minuten Angst.

Der psychopathische Frauenkiller Kai Korthals (Lars Eidinger) aus "Borowski und der stille Gast" (2012) beehrte den "Tatort" ein zweites Mal. Außerdem gab es ein weiteres, großes Wiedersehen: Die seit fünf Jahren verschollene Polizeipsychologin Frieda Jung (Maren Eggert) tauchte wieder auf, um mit Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) auf Wolke sieben zu schweben. Die Liebesgeschichte der beiden ging ans Herz. Sie suchten eine gemeinsame Wohnung, beglückten sich mit Liebesschwüren, küssten sich leidenschaftlich und dachten sogar darüber nach, ein Kind zu kriegen.

Borowski auf der dunklen Seite der Macht

Doch Kai Korthals machte ihnen einen Strich durch die Rechnung: Drei Jahre hatte er sich versteckt und mit der psychisch kranken Mandy Kiesel (Lea Draeger) ein Kind bekommen. Als ihm dieses weggenommen wurde, entführte er Frieda, um sie gegen das Kind einzutauschen. Borowski sah rot. Er brach sogar das Gesetz, um seine Liebste zu retten. Selbst vor Geiselnahme und Selbstjustiz schreckte er nicht zurück.

Norman Bates lässt grüßen

Obwohl in diesem "Tatort" kein einziger Mord passierte, war er von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselnd. Das lag vor allem an den Darstellern. Maren Eggert und Axel Milberg waren als wiedervereinigtes Liebespaar hinreißend. Lars Eidinger spielte den Psychokiller, der verzweifelt ein guter Mensch werden will, so intensiv, dass man ihm noch Stunden beim Scheitern hätte zuschauen können. Seine Gespräche mit der imaginären Großmutter weckten unangenehme Erinnerungen an Norman Bates und dessen Mutti in "Psycho".

"Sie sind kein Stück besser als ich. Sie haben es nur besser"

Vor allem die Aufzugsszene, in der sich Eidinger an die Zuschauer richtete, ging unter die Haut, stellte die tiefgründige Frage nach einer allzu simplen Unterscheidung zwischen Gut und Böse: "Sie denken, dass ich ein Schwein bin. Dass ich weg muss. Dass ich abartig bin, krank und böse. Aber ich sag Ihnen mal was: Sie sind kein Stück besser als ich. Sie haben es nur besser."

Kein Happy End, seufz…

Abzüge gibt es nur für das tieftraurige Ende. Wie sehr haben wir uns nach diesen strapaziösen Minuten ein Happy End für Klaus und Frieda gewünscht. Müssen wir jetzt wieder fünf Jahre warten, bis sie sich erneut leidenschaftlich vereinen? Und was ist mit Kai Korthals? Dem aufmerksamen Zuschauer dürfte nicht entgangen sein, dass er am Ende nicht das Zeitliche gesegnet hat. Er könnte uns also ein drittes Mal im Kieler "Tatort" heimsuchen. Vielleicht hat er es ja bis dahin geschafft, ein guter Mensch zu werden.

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