Pierre Sanoussi-Bliss wirft Fernsehen Rassismus vor

Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss fühlt sich wegen seiner Hautfarbe im Job benachteiligt. "Ich habe den Eindruck, dass das deutsche Fernsehen immer noch wie mit Persil gewaschen ist: rein weiß", sagte der 53-Jährige, der lange in der ZDF-Serie "Der Alte" mitspielte, der "Bild am Sonntag".

"Wenn im Drehbuch hinter einer Rolle nicht 'ein Schwarzer' steht, kommt niemand auf die Idee, mich zu besetzen", kritisierte Sanoussi-Bliss. Dabei lehne das deutsche Publikum schwarze Schauspieler gar nicht ab.

Als Beispiel dafür nannte er die französische Komödie "Ziemlich beste Freunde" mit dem farbigen Star Omar Sy in der Hauptrolle, die in Deutschland über neun Millionen Zuschauer in die Kinos locken konnte.

"Von einem schwarzen 'Tatort'-Kommissar wage ich nicht mal zu träumen"

Ein solcher Film sei aber in Deutschland kaum vorstellbar. "Heute kommen wir nicht mal als Verbrecher im 'Tatort' infrage, weil es 'politisch unkorrekt' ist", sagte Sanoussi-Bliss. "Von einem schwarzen 'Tatort'-Kommissar wage ich nicht mal zu träumen."

Pierre Sanoussi-Bliss spielte von 1997 bis 2014 in der ZDF-Serie "Der Alte" den Oberkommissar Axel Richter. Im Zuge einer Verjüngung des Personals des TV-Dauerbrenner mussten Sanoussi-Bliss und Kollege Markus Böttcher (51) ihren Hut nehmen.