Schluss mit Fernsehen Tobias Schlegl will Notfallsanitäter werden
News folgenTobias Schlegl gehörte einst zu den jungen Wilden des Musikfernsehens – wie Stefan Raab und Christian Ulmen. 1995 nahm seine Karriere als Moderator bei Viva ihren Lauf. Jetzt, 21 Jahre später, hat der 38-Jährige genug vom Fernsehen. Er will sich "wichtigeren" Dingen widmen und Notfallsanitäter werden.
"Ich stand 21 Jahre lang vor der Kamera. Das war ein großes Glück und Privileg. Und dennoch hatte ich das Gefühl, mein Leben ist bisher wie ein Computerspiel verlaufen: Alle Level sind durchgespielt", erzählt er in einem Interview mit dem "Stern".
"Das kann nicht alles sein"
Der Moderator traut sich das, wozu vielen Berufstätigen der Mut fehlt: Tobias Schlegl gibt seinen Job auf, will sich neu orientieren. "Ich sagte mir: Das kann nicht alles sein. Deshalb will ich nun hauptberuflich Notfallsanitäter beim Deutschen Roten Kreuz werden."
Zuletzt arbeitete Schlegl für das ZDF, stand vier Jahre lang für das Kulturmagazin "Aspekte" vor der Kamera. "Bildungsfernsehen zu machen ist ja schön und gut, aber es gibt dann doch noch Dinge, die wichtiger sind."
"An der Nahtstelle von Leben und Tod"
Und so machte sich der Moderator Gedanken über verschiedene Jobs. Letztendlich kam nur der Beruf des Rettungssanitäters infrage. "Mir wurde klar, dass es einfach nichts Relevanteres für mich geben kann, als an der Nahtstelle von Leben und Tod zu arbeiten. Genau da will ich hin."
Schon im August wird die dreijährige Ausbildung beginnen. Doch ganz aus der Medienbranche verschwinden wird er nicht. "So wie andere putzen gehen oder Zeitungen austragen, werde ich ab und zu noch einen Beitrag fürs Fernsehen machen. Oder eine Radiosendung moderieren."
Am 30. September wird Tobias Schlegl ein letztes Mal "Aspekte" moderieren.
