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So spannend wird der erste Schwarzwald-"Tatort"


Ein Hauch von "Twin Peaks"
So spannend wird der erste Schwarzwald-"Tatort"

Meinungvon Verena Maria Dittrich

Aktualisiert am 01.10.2017Lesedauer: 2 Min.
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Zwei neue Sheriffs: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.Vergrößern des Bildes
Zwei neue Sheriffs: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg. (Quelle: SWR/Alexander Kluge)

Ein Mädchen liegt tot im Wald, ein Junge wird vermisst. Schauplatz des Dramas: der Schwarzwald. Die "Tatort"-Reihe erweitert ihr Repertoire. Zwei neue Kommissare geben ihr Debüt und machen dabei gar keine schlechte Figur.

Eine pittoreske Schwarzwaldsiedlung. Der Winter verabschiedet sich mit einem letzten Gruß und deckt die Wälder mit einer weißen Decke zu. Ein Ort zum Träumen, wo die Seele sich erholt. Plötzlich knallt ein Schuss durch die Stille und zerstört binnen Millisekunden das Märchen von der beschaulichen Idylle. Dies ist der Auftakt zum ersten Schwarzwälder "Tatort" mit dem besinnlichen Titel "Goldbach", der sich in Zukunft, im Gegensatz zu anderen "Tatorten", nicht nur auf eine Stadt konzentrieren soll, sondern eine ganze Region bespielen wird. Deutschlands größtes Mittelgebirge bietet hierfür die passende Kulisse. Eine dunkelgrüne Welt am Rande der rauen Natur. Stoff für unzählige Verbrechen.

Ohne viel Tamtam wird das neue Ermittlerduo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) eingeführt. Die Macher entschieden sich, die beiden Kommissare als bereits eingespieltes Team zu etablieren um etwaigem Gewese wie: 'Oh, das ist deren erster "Tatort"', keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Konzept, das aufgeht, denn nach nur wenigen Szenen ist man mittendrin - in diesem unbequemen, realistischen Krimi-Drama. Ein elfjähriges Mädchen wurde getötet. Die Umstände ihres Todes sind mysteriös. Und in der Nähe des Tatorts wird eine Kiste mit Schusswaffen entdeckt.

Zwei neue Sheriffs sind in der Stadt

Glaubwürdig wird der Mikrokosmos dreier Nachbarsfamilien zerstört. Eines ihrer Kinder ist tot, eines wird vermisst und ein drittes (Aaron Kissiov) verstrickt sich fortwährend in Widersprüche. Darüber hinaus gibt die mysteriöse Waffenkiste Rätsel auf. Eine Spur führt zum aalglatten Waffenfabrikanten Pfeiffer (Christian Heller): "Was die Käufer mit unseren Waffen machen, liegt nicht in unserer Verantwortung". Ja genau, die Verantwortung trägt niemand, weder die Industrie noch die Familien und schon gar nicht die Behörden.

Tobler und Berg versuchen, die Hintergründe des Verbrechens zu entwirren. Dabei fällt eines schnell auf: Die beiden neuen Schwarzwald-Ermittler wirken authentisch. Das Schauspiel von Löbau und Wagner ist arg reduziert: kaum Mimik, selten große Gesten.

Anfangs muten die Kommissare noch etwas dröge an, doch im Verlauf der Handlung stellt sich diese Art der Interpretation als großer Gewinn heraus. Die Kulisse des Schwarzwaldes unterstreicht die Charaktere in ihren minimalistischen Reaktionen entsprechend. Dunkle Tannen, tiefe Schluchten, eine raue Natur. Stellenweise blitzen sogar Genreklassiker wie "Jennifer 8" oder "Twin Peaks" durch. Auch wenn diese Art der Inszenierung nicht jedermanns Geschmack trifft, eine Bereicherung für die "Tatort"-Landschaft ist sie allemal.

Fazit: Gelungener Einstieg des neuen "Tatort"-Duos Tobler und Berg. Der Plot verliert zum Schluss hin zwar etwas den Fokus, aber allein die Naturaufnahmen machen dieses kleine Manko allemal wett.

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