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Ex-Hurrikan "Gonzalo" deckt Dächer ab und entwurzelt Bäume


Unwetter fegt über den Süden
Ex-Hurrikan "Gonzalo" deckt Dächer ab und entwurzelt Bäume

Von dpa
Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Nach dem Sturm musste die Feuerwehr wie hier in Freiburg viele umgestürzte Bäume von den Straßen entfernenVergrößern des BildesNach dem Sturm musste die Feuerwehr wie hier in Freiburg viele umgestürzte Bäume von den Straßen entfernen (Quelle: dpa-bilder)
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Gerade war noch T-Shirt-Wetter, jetzt hat der erste Herbststurm Millionenschäden angerichtet und den ersten Schnee gebracht. Die Ausläufer von Ex-Hurrikan "Gonzalo" richteten vor allem im Süden massive Schäden an und führten zu Verkehrsbehinderungen. Mehrere Menschen wurden verletzt. In den Mittelgebirgen fielen die ersten weißen Flocken. Nach dem Goldenen Oktober rauschten in weiten Teilen des Landes die Temperaturen in den Keller.

Der Sturm wütete vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Hier rückten Feuerwehr und Polizei zu hunderten Einsätzen aus. Der Schaden geht in die Millionen. Mehrere Bahnverbindungen und Straßen mussten am Abend und in der Nacht wegen umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Nach Angaben eines Bahnsprechers war besonders der Regionalverkehr betroffen. Neun Bahnstrecken waren teils komplett gesperrt.

Zwischen Sankt Georgen und Hornberg im Schwarzwald kollidierte ein Regionalexpress mit einem Baum. In Aalen durchschlug eine umfallende Eiche die Windschutzscheibe eines vorbeifahrenden Autos. Der 45-jährige Fahrer wurde schwer verletzt.

Glimpflich davon kam nach Polizeiangaben ein Lkw-Fahrer im Schwarzwald. Nachdem er seinen Laster geparkt und es sich im Führerhaus bequem gemacht hatte, fiel ein Baum um und landete zwischen der Kabine und dem Anhänger. Der Mann blieb unverletzt. In Oberschwaben fiel in acht Ortschaften

Sturm demoliert Flüchtlingszelte

Nach Starkregen und heftigen Windböen mussten zwei Flüchtlingszelte in Nürnberg geräumt werden. Die Unterkünfte seien derart demoliert worden, dass sie unbewohnbar wurden, sagte ein Sprecher des Flüchtlingsrates. Die durchnässten Bewohner seien in andere Unterkünfte - ein anderes Zelt und ein ehemaliges Möbelhaus - gebracht worden.

In Wiernsheim in Baden-Württemberg evakuierten Einsatzkräfte eine Asylbewerberunterkunft für einige Zeit. 20 Menschen wurden in einer Sporthalle untergebracht.

Warnung vor Hochwasser

Die angekündigte Sturmflut blieb im Norden zunächst aus. Alle Pegelwerte im Elbe- und Wesergebiet sowie an der Nordsee seien unter 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser geblieben, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg.

Um kurz nach Mitternacht erreichte ein erstes Hochwasser Cuxhaven. Als Sturmflut gilt ein Wasserstand von 1,50 bis 2,50 Metern über dem durchschnittlichen (mittleren) Hochwasser.

Ausläufer von "Gonzalo" könnten aber am Nachmittag das Hochwasser an der Elbmündung steigen lassen. Strände, Vorland und Hafenflächen könnten überflutet werden, sagte die BSH-Sprecherin.

Sturm schickt noch Ausläufer

Auch heute wird es in Teilen Deutschlands noch mal stürmisch. "Die ganz große Unwettergefahr besteht aber nicht mehr", sagte Fabian Ruhnau von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info. Vor allem die Südwesthälfte bekommt es noch mal mit kräftigen Böen zu tun, "die bewegen sich dann aber eher mit Geschwindigkeiten zwischen 60 und 80 Kilometern pro Stunde."

Besonders ungemütlich wird es zudem auf einem breiten Streifen zwischen Niedersachsen, Ostwestfalen, Nordhessen, Thüringen und Bayern. "Da kann durchaus noch mal der ein oder andere Ast abbrechen oder ein Baum umfallen", warnt Ruhnau. Dazu wird es voraussichtlich den ganzen Tag kräftig schütten.

Auch im Rest des Landes wird es regnerisch und windig. Von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz und Südhessen bis nach Baden-Württemberg bläst der Wind mit 60 bis 70 Kilometern pro Stunde, dazu wird es richtig nass. Am freundlichsten wird der Tag im Nordosten, dort bleibt es längere Zeit trocken und der Wind ist kein Thema.

"Erster richtiger Wintereinbruch"

"Gonzalos" Kaltfront hat bereits den ersten Schnee gebracht: Auf dem höchsten Berg Baden-Württembergs, dem 1493 Meter hohen Feldberg, fiel in der Nacht der erste Schnee der Saison. Drei Zentimeter seien zunächst liegengeblieben. Auch vom 1215 Meter hohen Fichtelberg in Sachsen wurde der erste Schnee gemeldet - zwei Zentimeter. In Carlsfeld und Marienberg im Erzgebirge fielen am Mittwochmorgen ebenfalls die ersten weißen Flocken. Ebenfalls drei Zentimeter Schnee gab es auf dem Brocken im Harz. Auch die Wasserkuppe in Hessen zierte eine dünne Schneeschicht.

"Das ist der erste richtige Wintereinbruch der Saison", erklärt Ruhnau. "Das ist für die Jahreszeit zwar nichts Ungewöhnliches, ist aber im Vergleich zu den letzten Wochen schon ein recht markanter Wettersturz", so der Experte. So schneit es an den Alpen oberhalb von etwa 1000 bis 1200 Metern länger anhaltend und ergiebig. In Staulagen kann es bis auf 800 oder 700 Meter hinab schneien. "Größere Neuschneemengen erwarten wir gebietsweise ab etwa 1000 Meter", sagte Ruhnau.

In der Nacht zum Donnerstag sind die Niederschläge an den Alpen weiter sehr ergiebig, "teils unwetterartig mit großen Neuschneemengen sowie der Gefahr von erheblichen Schneeverfrachtungen und Schneebruch", warnt die Unwetterzentrale.

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