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Seltene Wetterlage: Warum es so extrem heiß wird


"Sonne alleine packt's nicht"
Seltene Wetterlage: Warum es so extrem heiß wird

Von wetter-info
30.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Sommer im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg.Vergrößern des BildesSommer im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg. (Quelle: dpa)
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Die Hitze, die jetzt auf uns zukommt, ist ein wahres Wetterereignis: "Solch eine Konstellation ergibt sich nur extrem selten", sagte Jörg Riemann von MeteoGroup. Der Experte erklärt auf wetter.info nicht nur, wie's wird - sondern auch warum. Was braucht es für Temperaturen nahe der tropischen Marke von 40 Grad in Deutschland, und warum kann es nicht noch heißer werden?

"Die Sonne alleine packt es nicht", sagte der Meteorologe. Auch dann nicht, wenn sie - so wie jetzt - den höchsten Stand am Himmel erreicht hat und die Nächte sehr kurz sind. "Zusätzlich muss irgendwoher heiße Luft kommen."

Nur zwei Regionen kommen dafür in Frage: Neben dem Mittelmeerraum ist es Afrika, wo die Atmosphäre nicht selten auf bis zu 50 Grad aufgeheizt wird.

Diese heiße Luft muss im Sommer über das Mittelmeer nach Deutschland transportiert werden. Das funktioniert im Zusammenspiel eines Hochs östlich und eines oder mehrerer Tiefs westlich von uns. Und genau diese Wetterlage stellt sich jetzt ein. Beide zapfen die tropische Afrika-Luft an und schaufeln sie nach Deutschland.

Auf dem Weg kühlt sie sich zwar stark ab, aber die Sommersonne pumpt wieder viel Energie hinein, so dass wir im Extremfall an der 40-Grad-Marke kratzen.

Natürliche Grenzen

"Die Natur hat aber Grenzen gesetzt", sagte Riemann. Und die scheint in Deutschland bei exakt 40,2 Grad zu liegen. Alle Rekordwerte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen lagen genau bei diesem Wert - zuletzt 2003 in Freiburg und Karlsruhe und 1983 in Amberg in der Oberpfalz.

"Das zeigt: Allzeitrekorde werden nicht mal so eben gebrochen", sagte Riemann. "Alles muss perfekt zusammenpassen." Ein paar Wolken, und schon sind die Chancen dahin. "Und die sehe ich durchaus beim Höhepunkt der Hitzewelle am Wochenende", prophezeite Riemann. Aber wer ist schon heiß auf Hitzerekorde?

Und so wird's im Detail

Am Mittwoch strahlt die Sonne landesweit von einem blauen Himmel. Im Südwesten erreichen die Höchstwerte 29 bis 35 Grad, im großen Rest 24 bis 30 Grad. Angenehm: Die Luft ist zwar heiß aber trocken.

Am Donnerstag kommen dann zwei Dinge zusammen, die vielen die Freude am hochsommerlichen Wetter vergällt: Zum einen steigen die Temperaturen überall noch mal um drei Grad. Konkret heißt das: bis zu 38 Grad im Südwesten und 33 Grad im Nordosten. Zum anderen erreicht uns ein Schwall feuchter Luft. Drückend schwüle Hitze ist angesagt.

Am Freitag wird es sehr schwer überhaupt noch einen Ort zu finden, an dem keine schweißtreibenden Temperaturen herrschen. Mehr als 37 Grad sind dann aber nicht drin: "Ein kleiner Knick in der Temperaturkurve", sagte Riemann.

Verantwortlich dafür ist die sehr feuchte Luft. Mit der starken Sonneneinstrahlung entsteht sowas wie Verdunstungskälte. Im Tagesverlauf drohen auch die ersten Gewitter.

Am Wochenende erreicht die Hitzewelle ihren Höhepunkt, denn dann strömt wieder etwas trockenere Luft zu uns und die Werte können erneut steigen. Im Westen, in den heißesten Ecken, bis knapp unter die 40-Grad-Marke - und am Sonntag im Osten auf bis zu 38 Grad.

Dieser Austausch der Luftmassen wird sehr wahrscheinlich von heftigen Gewittern begleitet. Die Gefahr von Unwettern ist dann verbreitet groß. Vor allem in der Nacht von Samstag auf Sonntag wird's gefährlich, warnt Riemann.

Ab Montag pendeln sich die Höchstwerte zwischen 28 und 34 Grad ein - der Anfang der zweiten aber nicht mehr so extremen Hitzewelle. Deren Ende ist aber noch gar nicht absehbar.

Da wir uns während der Hitzewelle mitten in den Entscheidungstagen der Siebenschläfer-Bauernregel befinden, stehen die Chancen auf hochsommerliches Wetter bei stolzen 70 Prozent. "Dass es demnächst wieder kühl wird ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich", meint Riemann.

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