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Spektakulärer Anlagebetrug vor Gericht: Ulrich Engler will aussagen


Anlagebetrug
Tausende Anleger geprellt: Mutmaßlicher Betrüger will gestehen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 15.01.2013Lesedauer: 2 Min.
Ein 51-Jähriger hat jahrelang Anleger abgezocktVergrößern des BildesEin 51-Jähriger hat jahrelang Anleger abgezockt (Quelle: dpa-bilder)
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Spektakulärer Fall von Anlagebetrug: Weil er Investoren mit dem Versprechen traumhafter Renditen um einen hohen Millionenbetrag geprellt haben soll, muss sich der 51 Jahre alte Ulrich Engler derzeit vor dem Landgericht Mannheim verantworten. Engler ist nach Angaben seines Anwalts zu einem umfassenden Geständnis bereit. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, knapp 1300 Anleger um mehr als 37 Millionen US-Dollar (28 Millionen Euro) betrogen zu haben.

Mit extremen Renditen gelockt

Der Geschäftsmann war vor seiner Festnahme mehrere Jahre in den USA auf der Flucht vor den Behörden. Die Mannheimer Richter beschränken sich auf einen Teil der Fälle, insgesamt soll der Schaden deutlich höher liegen. Den Anlegern soll Engler Renditen von bis zu 72 Prozent im Jahr versprochen haben.

Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben sich für den Fall eines Geständnisses bereits auf einen Strafrahmen zwischen acht Jahren und acht Jahren und neun Monaten verständigt. Die Zustimmung des Gerichts zu dem Deal steht allerdings noch aus. Durch eine solche Absprache könnte das Verfahren verkürzt werden. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt, dann wird Engler voraussichtlich zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

Anleger hinters Licht geführt

Nach Angaben von Staatsanwältin Yvonne Durban hatte Engler von Florida aus zwischen Dezember 2004 und September 2007 über Vermittler Anleger angeworben, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er soll unter anderem durch falsche Angaben über seinen beruflichen Werdegang getäuscht und sich etwa als internationaler Banker beziehungsweise als Cheftrader einer New Yorker Bank ausgegeben haben.

Seinen Kunden täuschte er laut Durban vor, er habe eine Software, die die Kursbewegungen von rund 35.000 Aktien in Sekundenschnelle analysieren könne. So könne er schneller als andere Investoren Aktien kaufen und verkaufen und entsprechend große Gewinne einstreichen.

Mit Investoren-Geld teuer gelebt

Ein solches System habe es aber nie gegeben, sagte Durban. Engler habe die eingesammelten Gelder vielmehr vor allem dafür benutzt, seinen teuren Lebensstil zu finanzieren und seine Vermittler zu bezahlen. Außerdem habe er ein Schneeballsystem betrieben: Mit dem Geld neuer Investoren seien Ansprüche älterer Anleger zu einem kleinen Teil befriedigt worden. Englers Opfer hätten als Sicherheit gefälschte Schuldscheine bekommen, die wertlos gewesen seien.

Nachdem der Schwindel aufgeflogen war, hatten die deutschen Behörden jahrelang in den USA nach Engler suchen lassen, der mit seiner Freundin untergetaucht war. Erst im Juli 2012 konnte er bei Las Vegas gefasst werden. In den Fahndungsaufrufen waren die Behörden von mehr als 6000 Geschädigten und einem Schaden von mindestens 160 Millionen US-Dollar ausgegangen. Auch gegen zwölf Vermittler hat die Staatsanwaltschaft bereits Anklage erhoben.

Wertgegenstände beschlagnahmt

Ob die geprellten Anleger etwas von ihrem Geld zurückbekommen, ist derzeit noch unklar. Die US-Behörden konnten nach Angaben der Verteidigung Vermögensgegenstände Englers beschlagnahmen - von teuren Autos über Kunstwerke bis hin zu Diamanten und Rubinen.

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