Luxusumbau: Was Mieter dulden müssen

Goldene Wasserhähne im Bad, Marmor im Treppenhaus: Wenn Vermieter Wohnungen kostspielig aufhübschen lassen, werden auch die Mieter stärker zur Kasse gebeten. Wer sich das nicht leisten kann, dem bleibt nur noch der Auszug. Die gute Nachricht: Nicht jede teure Veredelungsmaßnahme, die sich der Vermieter ausgedacht hat, muss der Mieter dulden.

Bei der Einschätzung einer Luxussanierung spielt Experten zufolge die Nachbarschaft eine wichtige Rolle. Der Einbau eines Marmortreppenhauses oder goldener Wasserhähne kann demnach in einem edlen Villenviertel Standard sein, nicht aber in einem Umfeld mit sehr niedrigen Mieten.

Verdreifache sich dann noch die Miete, sei es Luxus", erklärt Gerold Happ, Jurist des Eigentümerverbands Haus und Grund Deutschland in Berlin. Und den müssen Mieter ebensowenig akzeptieren wie die damit verbundene sogenannte Modernisierungsmieterhöhung. Wird ein PVC-Boden gegen Laminat ausgetauscht, ist das dem Amtsgericht München zufolge aber "unzweifelhaft keine Luxussanierung" (Az.: 474 C 31317/09).

Laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) ist ein Aufschlag von elf Prozent pro Wohnung und Jahr zulässig, wenn der Vermieter "bauliche Maßnahmen durchführt, die den Gebrauchswert der Mietsache nachhaltig erhöhen, die allgemeinen Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern" oder aber Energie und Wasser einsparen.

Lässt der Vermieter in einem Badezimmer beispielsweise zur Badewanne eine Dusche bauen, darf er die Miete erhöhen - der Wohnwert ist gestiegen. Der Anbau eines neuen Balkons gilt laut dem Landgericht Berlin ebenfalls als Maßnahme, die den Wohnwert erhöht (Az.: 65 S 285/09).

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