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Kommunen kämpfen mit Bauland zu Dumpingpreisen um Häuslebauer


Kommunen kämpfen
Mit Bauland zu Dumpingpreisen gegen die Landflucht

Von dpa-afx, t-online
05.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Neubauten sind auf dem Lande derzeit wirklich günstig. Aber...Vergrößern des BildesNeubauten sind auf dem Lande derzeit wirklich günstig. Aber... (Quelle: dpa-bilder)
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Der Immobilienmarkt boomt - aber nicht überall. Viele ländliche Regionen darben, während die Ballungszentren profitieren. Mit Dumpingpreisen versuchen Kommunen Käufer aufs Land zu locken. Doch Experten warnen vor Leerständen und zersiedelten Landschaften.

Wo Bauland zu Dumpingpreisen zu haben ist, könnte der Traum vom eigenen Haus zum Alptraum werden. Während niedrige Zinsen den Immobilienboom in den Großstädten beflügeln, warnen Experten wie Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln vor dem "Leerstand von morgen".

Leute wollen in die Stadt

Probleme sehen Fachleute etwa in ländlichen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Brandenburg oder auch Nordrhein-Westfalen. Im niedersächsischen Dorf Ottenstein wurde Bauland im vergangenen Jahr sogar verschenkt.

Hintergrund der Entwicklung sei der Wettlauf vieler Kommunen im Kampf gegen sinkende Bevölkerungszahlen. "Wir haben einen Trend, dass die Leute in die Städte wollen und weg vom Land", berichtet Henrik Baumunk, Geschäftsführer des internationalen Immobiliendienstleisters CBRE. Unter der Urbanisierung litten vor allem Gebiete sehr stark, die nicht an Metropol-Regionen angebunden seien.

Dabei könne bereits die Anbindung an die nächste Großstadt über die Zukunft entscheiden: Für den Immobilienmarkt in Gemeinden, die an keinem ICE-Halt oder einer Autobahn lägen, könne es schwierig werden.

Abgelegene Gemeinden unter Druck

Probleme könnten überall dort entstehen, wo weder eine Infrastruktur, noch genügend Wirtschaft oder Tourismus vorhanden sei, um Menschen zum Bleiben oder sogar zum Zuzug zu bewegen. Die Gemeinden seien dementsprechend unter Druck. "Die Immobilienpreise sinken auf jeden Fall an Standorten, die Einwohner verlieren", meint auch Sun Jensch, Bundesgeschäftsführerin vom Immobilienverband Deutschland (IVD). Der Verkauf einer Immobilie gestalte sich dann meist schwerer.

So wird laut dem Geschäftsführer von CBRE Bauland in der Uckermark unter zehn Euro den Quadratmeter angeboten. Auch wenn Gemeinden Grundstücke verschenken würden, die Leute blieben nicht, wenn die strukturellen Voraussetzungen nicht stimmten, meint er.

Der Bau eines Hauses mit einer Wohnfläche von etwa 100 Quadratmetern koste etwa 150.000 bis 200.000 Euro - egal, wo gebaut werde. Vor allem für Besitzer von Einfamilienhäusern in derartigen Regionen könne es dann schwierig werden, überhaupt noch einen Käufer zu finden, sagt IW-Experte Henger.

Mittelständische Betriebe in der Nähe sind hilfreich

Anders sieht der Immobilienmarkt laut Baumunk in vielen ländlichen Gebieten in Bayern oder Baden-Württemberg aus, wo viele kleine und mittelständische Betriebe lokal angesiedelt sind. Dort funktioniere das wirtschaftliche Umfeld in sich selbst und die Gegenden bräuchten deshalb keine Großstadt in ihrer Nähe, um attraktiv zu sein. "In Deutschland steigen die Kauf- und Mietpreise insgesamt an, wenn auch regional unterschiedlich stark", sagt er.

Und von dem derzeitigen Immobilienboom profitiert vor allem das Umland der Metropolen. "Wir haben in den Großstädten wieder das Phänomen, dass Normalverdiener, die sogenannten Schwellenhaushalte, in den Speckgürtel ziehen, weil sie sich in der Stadt die eigene Immobilie nicht mehr leisten können", sagt Jensch.

Die Leute gingen soweit aus der Großstadt, soweit es der S-Bahn-Ring oder Regionalexpress zulasse. "In Summe - eine Stunde Fahrtzeit nehmen die Menschen auf sich." Davon könnten auch Städte wie Essen und Gelsenkirchen, aber auch Chemnitz und Leipzig profitieren.

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