Boot 2015: Segeljachten

Bei der 46. "boot" in Düsseldorf zeigen bis zum 25 Januar 1741 Aussteller aus 57 Ländern in 17 Messehallen alles für Sport und Spaß auf, am und unter Wasser. wanted-Autor Christian Sauer erkundet die Messe nach edlen Segeljachten. Ein Highlight ist die HR 64 der schwedischen Werft Hallberg Rassy. Bereits sechs Wochen vor dem Beginn der Messe hievte der Schiffslift "Big Willi" die knapp 20 Meter lange und 36 Tonnen schwere Jacht aus dem Rhein an Land.

Vom Ufer aus ging es für die 2,16 Euro Millionen Euro (netto) teure Segeljacht dann mit einem Tieflader die letzten Meter ins Trockene der Messehallen. Trotz deren Höhe musste der 27-Meter-Mast mit 250 Quadratmetern Segelfläche demontiert werden.

Insgesamt waren es dieses Jahr über 30 schwere Jachten bis zu 30 Meter Länge, die in Düsseldorf gezeigt wurden. Immer beliebter werden Katamarane und Trimarane mit zwei oder drei Rümpfen. Modelle wie die Lagoon 450 bieten bei überschaubarer Länge, in diesem Fall 14 Meter, durch die enorme Breite von fast acht Meter deutlich mehr Platz und ein sicheres Segeln als Jachten mit einem Rumpf.

Von dem mindestens 450.000 Euro teuren Katamaran wurden seit 2011 bereits über 400 Exemplare verkauft. Die Baureihe wird laufend weiterentwickelt – inzwischen gibt es sogar Solarzellen, die die Generatoren unterstützen.

Ein weiterer Vorteil der Mehrrumpfboote / Multihulls ist der geringe Tiefgang von meist unter 1,50 Meter, mit dem fast auf dem Strand "geparkt" werden kann.

Doch auch die Monohulls bieten immer mehr Platz für Eigner, Gäste und sogar kleine Beiboote – in diesem Fall in der "Garage" im Heck verstaut.

Stolperfallen wie auf diesem Foto zu sehen, sind bei modernen Yachten inzwischen eher zu einer Seltenheit geworden.

Wie auf dieser Hanse 455 (13,95 Meter) für rund 200.000 Euro sind weite und freie Decksflächen angesagt. Dank moderner Segeltechnik wie Selbstwendefock und Winschen am Steuerstand reicht eine kleine Crew zum Segeln.

Für weitere Törns eignen sich Jachten mit Decksalon, die dadurch auch mehr Platz bieten. Die 17 Meter lange Moody 54 wird ebenfalls von der Greifswalder Hanse-Werft gebaut.

Wer auf hoher See ebenso wie hier im Jachthafen von Warnemünde eine gute Figur machen will, muss dafür mindestens 650.000 Euro investieren.

Mindestens 2,1 Millionen Euro plus Steuern kostet die Amel 64. Das Flaggschiff der gleichnamigen französischen Werft ist erstmals im Rahmen einer Indoor-Messe zu bewundern. Als Bootstyp Ketsch konzipiert, verfügt sie über zwei Masten.

Auch ohne die Segel zu hissen, beeindruckt die 25 Meter lange und über fünf Millionen Euro teure Oyster 825 als längste und teuerste Segeljacht der diesjährigen "boot Düsseldorf".

Kunden haben wie bei diesem Schwesterschiff die Wahl zwischen einem Decksalon oder einem flacheren Aufbau (Raised Saloon).

Wer es wagt und es schafft, kann aus rund 35 Meter Höhe einen grandiosen Ausblick genießen.

Am Heck der Oyster lässt sich eine Badeplattform herunter klappen. Der Tiefgang beträgt fast 3,50 Meter.

Mit nur wenigen Händen lässt sich die Jacht ebenso komfortabel wie sicher auch schnell segeln.

Gegenüber ihrer Vorgängerin, der seit 2002 schon rund 20 Mal gebauten Oyster 82, hat die neue Oyster 825 rund 15 Prozent mehr Volumen im Rumpfinneren.

Der große Salon über die gesamte Schiffsbreite ist ebenso hell wie großzügig und dieses Gefühl wird durch das gläserne Schiebeluk noch verstärkt.

Bei einer Jacht dieser Größe arbeitet in der Galley (Bordküche) meistens ein professioneller Koch.

Im Heck achtern können drei Kabinen für den Eigner sowie für seine Gäste untergebracht werden. Der Crewbereich ist davon klar getrennt. So kann die bis zu vierköpfige Mannschaft auf der Jacht diskret arbeiten, ohne zu stören.