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Motorradstrecken: Deutschlands Kurven entdecken


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Deutschlands Kurven entdecken

Uwe Kauss für WANTED.DE

Aktualisiert am 08.09.2016Lesedauer: 4 Min.
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Ein Experte und Bestsellerautor verrät die schönsten Touren für Motorradfahrer auch abseits der gängigen Routen.Vergrößern des Bildes
Ein Experte und Bestsellerautor verrät die schönsten Touren für Motorradfahrer auch abseits der gängigen Routen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Endlich Frühling. Endlich Sonne. Man kann es hören und sehen: Die Motorradfahrer haben die Saison eröffnet. Tankrucksack packen, Helm auf, volltanken und ab auf die Piste. Doch wohin? Der leidenschaftliche Motorradfahrer, Journalist und Bestsellerautor Heinz E. Studt weiß, wo es schön ist: Für seine Tourenbücher und Reportagen ist er pro Jahr gut 50.000 Kilometer unterwegs.

Für viele Motorradfans ist der Freitag der wichtigste Tag der Woche. Da wird kurzerhand das Wetter gecheckt, auf die Landkarte geschaut und entschieden, wohin die Tour am Wochenende geht. "Ziele mit zwei oder gar mehr Tagen Anfahrt sind für die meisten Biker höchstens noch im Sommerurlaub interessant", erzählt Motorradjournalist Studt aus dem bayerischen Pfaffenwinkel südwestlich von München, "Ziele in Deutschland sind dagegen hoch attraktiv. Und es gibt unendlich viele davon. Mit der Recherche zu jedem neuen Buch lerne ich wunderbare Strecken kennen, von denen ich zuvor noch nie gehört habe."

Das Ruhrgebiet hat viel zu bieten

Seit über 25 Jahren sitzt Studt im Sattel, fotografiert und schreibt darüber. Rund 30 Touren-Guides durch Deutschland und Europa hat er bislang veröffentlicht, einige Titel sind längst Motorrad-Bestseller. Kürzlich erschien sein neues Buch: "Das große Motorrad-Tourenbuch Deutschland – auf Traumstraßen über 30.000 Kilometer quer durch die Republik" (Bruckmann Verlag, 29,99 Euro). Es enthält 100 Tagesrundtouren zwischen 200 und knapp 400 Kilometern Länge von 49 Startpunkten aus. Zwei Jahre haben er und sein Kollege Klaus Hinterschuster daran gearbeitet und dabei viele spannende Ziele auch abseits der üblichen Biker-Destinationen entdeckt. "Ich war zum ersten Mal im Ruhrgebiet und total überrascht, wie viel der Pott zu bieten hat. Die Landschaft zwischen den Industriestandorten ist sehr abwechslungsreich, es gibt unglaublich viele Sightseeing-Ziele in Kombination mit herrlichen Pisten."

Klassische Ziele oft überlaufen

Schwarzwald und Bayerischer Wald, die Eifel und vor allem die Alpen sind seit Jahrzehnten die Highlights der Motorradfahrer, doch vor allem an Sommerwochenenden heftig überlaufen, Bikers Grußhand wedelt dann pausenlos im Wind. Wunderschöne Strecken ohne Kohorten an Motorrädern hat Studt als gute Alternative zum Beispiel im Hunsrück und in der Rhön ausfindig gemacht. Schattige Wälder wechseln ab mit panoramareichen Höhenstraßen, anspruchsvolle Kurvenstrecken werden gewürzt mit sehenswerten Orten und kulinarischen Höhepunkten. "Gerade für Tages- und Wochenendtouren sind das tolle Ziele", schwärmt er.

Tolle Ziele im Osten der Republik

Einer der Bike-Klassiker ist der Harz. Zwar sind auch dort an schönen Wochenenden viele Motorräder unterwegs, auf den kurvigen Straßen verteilt sich das Aufkommen aber. Und in den Hotels, Gasthäusern und Cafés seien Motorradfahrer inzwischen gern gesehene Gäste: "Wir sind dort spürbar willkommen, und das ist uns wichtig", erzählt Studt. Tolle Ziele hat er auch im Osten Deutschlands ausgemacht. Das Erzgebirge samt Vogtland sei "bei Bikern noch völlig unterrepräsentiert", ebenso die Region um Leipzig mit dem sächsischen Heide- und Burgenland. Hier fänden sich wunderschöne Orte mit Fachwerkhäusern, historische Gassen und viel Geschichte. Nicht zu vergessen: "Durch den Solidaritätszuschlag sind hier die Straßen in wirklich hervorragendem Zustand."

Unbedingt Pisten hinterm Deich nehmen

Eine weitere Lieblings-Destination des gebürtigen Niedersachsen und Wahl-Bayern ist der Norden mit seinen Küsten. "Ostfriesland gehört zu meinen absoluten Favoriten", sagt er, "dort sind für mich all die faszinierenden Details des Nordens versammelt." Ganz besonders empfiehlt er eine Tour von Emden aus entlang der Küste über die Krummhörn, über Benser- und Neuharlingersiel, Jever und Wilhelmshaven bis nach Bremerhaven. "Das ist eine Tour, die alle meine Sinne neu kalibriert", schwärmt er. Auf meist einsamen Straßen geht es dahin, kombinieren lässt sich der Genuss mit Hafen- und Stadtbesichtigungen, mit einer Brauereiführung in Jever und den unendlichen Weiten der Nordsee. Sein Tipp: Die kleinen Pisten direkt hinterm Deich nehmen. "Sie sind gut zu fahren und bieten völlig neue Perspektiven."

Alpen bleiben ewige Dauerbrenner

Zurück in Bayern zieht es Studt für seine Buchrecherchen auf dem Motorrad – derzeit einer BMW R 1200 GS Adventure – immer wieder auch in die Berge. "Fast jeder Motorradfahrer sucht doch die Alpenpässe, jeder will hoch hinaus", beschreibt er die Vorlieben. Daher blieben die Alpen für ihn ein "ewiger Dauerbrenner" bei jeglicher Art von Reportage. Deshalb sei sein berufliches Basislager im Alpenvorland einfach perfekt, denn er habe "die anspruchsvollsten Pisten gleich vor der Türe“. Besonders empfehlenswert sei dort laut Studt eine dreitägige Tour über die Deutsche Alpenstraße von Lindau am Bodensee bis hinauf aufs Rossfeld bei Berchtesgaden. "Aber bitte in dieser Richtung, das garantiert tolle Aussichten und eine tägliche Steigerung. Andersherum ist die Tour nur halb so schön."

Geselliges Fachsimpeln

Wer unterwegs ist, will aber nicht nur fahren, sondern sucht oft auch geselliges Fachsimpeln. Die meisten Bikertreffs in Deutschland seien nicht durch gezieltes Zielgruppenmarketing entstanden, sondern hätten sich über viele Jahre hinweg eher durch Zufall und Mundpropaganda entwickelt, berichtet Studt. Legendär sei etwa das "Johanniskreuz" im Pfälzer Wald: Dort trafen sich am Heiligabend 2015 rund 2000 kältefeste Biker. Aber auch sonst wird dort täglich mehrere hundert Mal der Motorradständer ausgeklappt. Auch am berühmten Sudelfeld oberhalb von Bayrischzell trifft man sich ebenso regelmäßig wie an der Edersee-Talsperre in Nordhessen oder am Kesselberg bei Garmisch.

Gut 190 Treffpunkte in ganz Deutschland haben er und Kollege Hinterschuster in ihrem neuen Motorrad-Tourenbuch Deutschland versammelt: von der Frittenbude an einer strategisch günstig gelegenen Kreuzung über beschauliche Vereinsgaststätten bis zu erlebenswerten Kombinationen aus Kneipe und Museum. Sein Tipp dazu: "Wer einen Bikertreff in seinen Trip einbauen will, sollte einfach Facebook checken. Das soziale Netzwerk ist für Treffs und Touren mittlerweile die beste Infoquelle."

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