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Ford Sierra: der Marktführer aus dem Windkanal


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Ford Sierra: der Marktführer aus dem Windkanal

Von Auto-Medien-Portal
23.05.2012Lesedauer: 4 Min.
Ford SierraVergrößern des BildesFord Sierra (Quelle: Hersteller-bilder)
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"Toni" hieß der inoffizielle Projektname während der rund sechsjährigen Entwicklung. Im Herbst 1982 war es dann soweit: Der Ford Sierra kam auf den Markt. Er war maßgeblich ein Produkt des Windkanals, geprägt von weich fließenden Linien und Rundungen anstatt von Ecken und Kanten. Der Ford Sierra etablierte sich schnell als eines der erfolgreichsten Modelle seines Segments. Schon im zweiten Produktionsjahr stieg der Sierra zum Marktführer seiner Klasse auf. Nach nur vier Jahren hatten bereits 1,5 Millionen Wagen einen Käufer gefunden.

Der flotte Kölner schnitt beim Luftwiderstandswert um Welten besser ab als die meisten europäischen Automobile. Nicht umsonst hatten die Techniker von Ford über ein Vierteljahr mit rund tausend Einzeltestreihen im Windkanal verbracht. Besondere Bedeutung für einen kontrollierten Luftstrom kam dabei dem speziell geformten "Aeroheck" zu. Strömungsgünstig integrierte Stoßfänger aus Polykarbonat, mit der Außenhaut bündig verklebte Scheiben sowie integrierte Scheinwerfer und Kühlluftöffnungen zeugten von zusätzlichem Feinschliff.

Weltweiter Erfolg für den Ford Sierra

Als Antrieb standen sechs Motoren zur Wahl: Fünf Benziner und ein Diesel – mit einem Leistungsspektrum von 49 kW/67 PS beim 2,3-Liter-Diesel bis zu 110 kW/150 PS beim 2,8-Liter-V6. Die Zwischenbilanz nach zweijähriger Laufzeit konnte sich sehen lassen: Seit der Markteinführung im Herbst 1982 hatten sich weltweit über 800.000 Käufer für den Ford Sierra entschieden – nicht nur in Europa, sondern zum Beispiel auch in Japan, Südafrika, Argentinien und Neuseeland. Das machte ihn zum Marktführer seines Segments. Eine Position, die er 1986 erneut innehatte. Und schon im ersten Produktionsjahr konnten seine Schöpfer 15 bedeutende internationale Auszeichnungen in Empfang nehmen.

Mehr Komfort und sparsamere Motoren

Zum Modelljahr 1985 kam das Aushängeschild der Marke in den Genuss einer umfangreichen Modellpflege, die vor allem das Motorenprogramm betraf. So rückte die verbrauchsoptimierte, bisher als optionale Spritsparversion "E-Max" geführte 1,6-Liter-Variante als alleiniger Basismotor ins Programm. Als Ersatz für den bisherigen 2,0-Liter-V6 mit 90 PS betrat ein 1,8-Liter-Vierzylinder mit identischer Leistung, aber deutlich gemäßigteren Trinksitten die Bühne. Der bereits bekannte, 105 PS starke 2,0-Liter-Vierzylinder ging dank einer umfassenden technischen Revision nun ebenfalls sparsamer mit dem Kraftstoff um. Auch auf der Komfortseite legte Ford nach. Gegen Aufpreis gab es eine Klimaanlage, Servolenkung und ein neues Viergang-Automatikgetriebe.

Sierra RS Cosworth feierte Motorsport-Erfolge

Im März 1986 wurde der Sierra RS Cosworth präsentiert. Sein vom englischen Rennsportexperten Cosworth entwickeltes 2,0-Liter-Triebwerk mit Turbolader, Vierventiltechnik und 204 PS verwandelte den Hecktriebler in einen sportlichen Sprinter, der in sieben Sekunden auf Tempo 100 spurten und bis zu 240 km/h schnell war. Er bildete die Basis für zahlreiche Renn- und Rallye-Erfolge. Die auf 5000 Einheiten limitierte Erstauflage und auch die 500 später gebauten Modelle fanden in kürzester Zeit ihre Liebhaber und besitzen heute Sammlerwert. Am Ende seiner Laufbahn landete er 1987 noch einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und verabschiedete sich 1988 mit dem Gewinn der DTM.

Ford Sierra der zweiten Generation

Im Februar 1987 erschien die zweite, komplett überarbeitete Generation. Markanteste Neuheit war die Karosserieversion mit Stufenheck. Außer den beiden 1,6- und 1,8-Liter-Motoren standen für den Sierra drei Versionen des 2,0-Liter-OHC-Vierzylinders bereit: eine 105 PS starke Vergaservariante und zwei Einspritzer. Einer dieser Einspritzer hatte einen lambda-geregelten Katalysator und leistete 100 PS, die Ausführung ohne Katalysator brachte es auf 115 PS. Alternativ zum serienmäßigen Fünfganggetriebe konnten die 1,8- und 2,0-Liter-Benziner mit einer von Ford neu entwickelten Vierstufenautomatik kombiniert werden. Das 150-PS-Kraftpaket 2,8 V6 blieb den allradgetriebenen Topmodellen XR4x4 und Ghia 4x4 Turnier vorbehalten.

Optische Veränderungen bei Modellpflege

Im Januar 1990 erhielt der Sierra eine Modellpflege. An der Frontpartie fielen weiße Blinkleuchten auf. Der neu gestaltete Kühlergrill mit dem integrierten Ford-Oval sorgte für verbesserte Belüftung. Rundum getönte Scheiben verbesserten die Wärmedämmung und dunkle Rückleuchten sowie eine schwarze Heckblende verbreiterten das Fahrzeug optisch. Neue Bezugsstoffe werteten das Interieur des Sierra auf, die Instrumententafel war farblich darauf abgestimmt. Ein Drehzahlmesser gehörte nun in allen Modellvarianten zur Serie.

Allradantrieb beim Cosworth

An der Spitze der Modelle stand erneut die Hochleistungsversion Cosworth, dessen Motor eine Überarbeitung erfahren hatte. Dank strömungsoptimierter Ein- und Auslassbereiche, modifiziertem Turbolader und vergrößertem Ladeluftkühler leistete das Triebwerk nun 220 PS und entwickelte ein Drehmomentmaximum von 290 Nm. Die Leistung wurde per Allradantrieb auf die Straße gebracht.

Neuer Abschnitt im Motorenbau bei Ford

Auch die zivilen Motorenvarianten hatte Ford weiterentwickelt. So ersetzte eine turbogeladene Version des 1,8-Liter-Dieselmotors mit 75 PS den bisherigen 2,3-Liter-Sauger, dem er in Effizienz, Verbrauch und Laufkultur überlegen war. Als Basisbenziner fungierte der 1,6-Liter-CVH-Motor mit Zentraleinspritzung und 80 PS, gefolgt von einer 100 PS starken 2,0-Liter-OHC-Ausführung mit obenliegender Nockenwelle und Mehrpunkteinspritzung. Bei der nächsthöheren Leistungsstufe mit 120 PS – erkennbar am Kürzel "DOHC" – handelte es sich um eine Neuentwicklung, die zugleich einen neuen Abschnitt im Motorenbau von Ford einläutete. Beide 2,0-Liter-Versionen standen auf Wunsch mit einem neuen Viergang-Automatikgetriebe zur Verfügung. Als Sechszylinder war ein 145 PS starker 2,9-Liter-Motor im Angebot.

Eine Prise Motosport für die Straße

Jeder Ford-Käufer kam nun auch in den Genuss eines Hauchs von Motorsport. Das Optionsprogramm bot die Möglichkeit, die Fahrzeuge mit hochwertigen Tuningteilen aus dem Ford RS-Programm optisch zu veredeln. Leichtmetallräder, Heck- und Seitenschürzen, Sport-Lederlenkräder, ein Fahrwerk-Tieferlegungssatz, Front- und Heckspoiler oder Kotflügelverbreiterungen verliehen auf Wunsch einen Hauch von Cosworth.

Der letzte Sierra lief im Jahr 1993 vom Band. Insgesamt konnte Ford 2.700.500 Exemplare weltweit verkaufen.

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