Der Blitz-Marathon war lange angekündigt, die Stellen an denen Autofahrer auf der Hut sein musste, waren bekannt. Trotzdem sind der Polizei wieder jeder Menge Verkehrssünder aufgefallen. Hier ist eine kleine Auswahl.
2,8 Millionen Fahrer betroffen
Achtung Blitzer: Ein Anwalt klärt auf
ADAC beantwortet Fragen zu Geschwindigkeitsverstößen. Video
Ein Warnanruf seines Chefs vor den umfangreichen Kontrollen beim Blitzmarathon wurde einem Lastwagenfahrer zum Verhängnis. Mit dem Handy am Ohr wurde der Mann in Mönchengladbach während der Fahrt erwischt. Als sie ihn mit seinem 40-Tonner stoppten, erfuhren die Beamten den Grund: "Gerade hat mein Disponent angerufen, der mir sagte, ich solle vorsichtig fahren, weil in NRW Blitz-Marathon ist!"
Der Fahrer aus Traunstein in Bayern hatte noch Zeit, seinem Chef zu sagen, dass er gerade wegen dieses Handygesprächs angehalten wird.
Linienbusse geblitzt
In Hagen waren zwei Linienbusse in einer 30er-Zone mit neun und zehn Stunden km/h zu schnell unterwegs. Eine peinliche Belehrung vor Ort blieb den Fahrern erspart. "Der Halter wird angeschrieben, weil Fotos vorliegen", sagte ein Polizeisprecher. Die Fahrer dürften allerdings wissen, dass Ungemach droht.
Beim Fotografieren sei auch ein Blitz ausgelöst worden. Das Knöllchen kann übrigens teuer werden: Für Linienbusse gelten nach Angaben der Polizei höhere Tarife, weil die Fahrgäste nicht angeschnallt sind und geschützt werden müssen.
Raser ohne Führerschein erwischt
Besonders kräftig aufs das Gaspedal getreten hatte ein 35 Jahre alter Autofahrer, den die Polizei auf der B54 im Kreis Borken erwischte: Die Laserpistole zeigte 179 km/h statt der erlaubten 100 an. Der Fahrer hatte zudem keinen Führerschein - und eine offene Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
In Berlin geriet ein getuntes Auto mit 80 km/h in die Radarfalle. Dem Fahrer wird ein Punkt in Flensburg eingetragen, außerdem muss er 80 Euro Strafe zahlen.
Autofahrer sind langsamer unterwegs
Die Berichterstattung über den Blitzmarathon sorgt dafür, dass die meisten Autofahrer deutlich langsamer unterwegs sind. Schon in den vergangenen Jahren sind der Polizei bei dieser Aktion weniger Raser ins Netz gegangen als an normalen Tagen. Etwa drei Prozent der Fahrzeuge waren im vergangenen Jahr zu schnell. "An anderen Tagen liegt die Quote eher bei fünf bis sechs Prozent", sagt Manfred Schröder, Leiter der Verkehrsinspektion 1 bei der Polizei Essen.
- Blitzer-Marathon: Blitz-Marathon findet am 21. April statt
- Blitzmarathon am Donnerstag: Warum Sachsen und RLP nicht mitmachen
- Bußgeld droht: So viel bei Geschwindigkeitsüberschreitung zahlen
- Bußgeld-Entscheid: Autofahrer müssen für Blitzer-App blechen
"Die Kontrollen sind keine Abzocke, sondern retten Leben"
"Geschwindigkeitskontrollen retten Leben. Denn nur ein paar Stundenkilometer können den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD). "Wer behauptet, das sei reine Abzocke und ein PR-Gag, der hat sich noch nie ernsthaft mit den dramatischen Folgen schwerer Verkehrsunfälle auseinandergesetzt."