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Fahrradkurse für Erwachsene: Radfahren üben bis zum "Wow"-Gefühl


Fahrradkurse für Erwachsene
Radfahren üben bis zum "Wow"-Gefühl

Von dpa
Aktualisiert am 16.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Sicherer radeln: Monika Kraus (vorn) aus Marburg nimmt an einem Radfahrkurs auf dem Alten Flugplatz im Stadtteil Bonames teil. Die Kurse wenden sich gleichermaßen an Anfänger, Wiedereinsteiger und an unsichere Radfahrerinnen und Radfahrer.Vergrößern des BildesSicherer radeln: Monika Kraus (vorn) aus Marburg nimmt an einem Radfahrkurs auf dem Alten Flugplatz im Stadtteil Bonames teil. Die Kurse wenden sich gleichermaßen an Anfänger, Wiedereinsteiger und an unsichere Radfahrerinnen und Radfahrer. (Quelle: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa)
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Radfahren wird immer beliebter, und so wollen auch vermehrt Menschen mit wenig Übung aufsteigen und losfahren. In speziellen Kursen können auch Erwachsene das Radfahren lernen.

Besonders das Aufsteigen fand Monika Kraus früher schwierig. Nun bringt die 61-Jährige ihr Fahrrad schon ziemlich routiniert in Gang. Sie nimmt an einem Kurs für Erwachsene mit wenig bis keiner Übung im Radfahren teil.

Die Marburgerin hat dabei zunächst auf einem Roller geübt, um Schwungholen und Balance zu trainieren. Radfahrlehrerin Christine Rhodes berichtet von einer stetig steigenden Nachfrage von Menschen jeden Alters, die das erste Mal seit Jahren oder das erste Mal überhaupt Fahrradfahren.

Niedrigschwellige Übungen außerhalb des Großstadtverkehrs

Fernab vom tosenden Straßenverkehr der Mainmetropole üben die Kursteilnehmer zunächst auf der weitläufigen, ebenen und geteerten Fläche des Alten Flugplatzes in Frankfurt-Bonames. Sie fahren in einer Linie der Trainerin hinterher und umkurven grüne und rote Hütchen. Wichtig sei, dass die Übungen so gestaltet seien, dass erst gar keine Angst aufkomme. "Bergab fahren beginnen wir deshalb unten am Berg, nicht oben", sagt Rhodes.

Viele der sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten, dass sie als Kind kein Fahrrad hatten. Entweder fehlte das Geld, oder es gab Sorgen der Eltern um die Sicherheit. Der aus dem Iran stammenden Masoumeh Tüllner-Hejri war es sogar verboten. Nun freue sie sich sehr, bald mit dem eigenen Rad loslegen zu können, sagt die 58-Jährige.

Wappnung für die Straße – "Wow"-Gefühl inklusive

Im Kurs hat sie unter anderem gelernt, sicher auf- und abzusteigen, bergauf und bergab zu fahren und mit unvorhergesehenen Situationen umzugehen. Zudem erhalten die Teilnehmer Informationen, wie sie anschließend weiter üben können, wie Lehrerin Rhodes berichtet.

Die 58-Jährige aus Hadamar gibt die Kurse im Auftrag des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). 20 Stunden verteilt auf mehrere Tage wird dabei geübt. Gegen Ende geht es auch vom Flugplatz weg auf die Straße.

Monika Kraus sagt, sie sei froh, dass sie sich trotz Bedenken getraut habe. Den Moment, als sie das erste Mal kühlen Fahrtwind auf der Haut spürte, hat sie noch gut in Erinnerung: "Das war ein richtiges Wow-Gefühl", sagt die 61-Jährige.

Anteil der Fahrradfahrer an Verkehrstoten steigt

Fahrradkurse gibt es auch von anderen Anbietern. Zudem gibt es Kurse, die auf spezielle Räder ausgerichtet sind wie etwa Pedelecs, E-Bikes oder Mountainbikes. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zählen nach wie vor zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern.

Die Zahl der Verkehrstoten sank in den vergangenen Jahren tendenziell, die Corona-Pandemie brachte einen historischen Tiefstand. Doch Zweiradfahrer können von dem Trend am wenigsten profitieren, wie eineAuswertung des Statistischen Bundesamtsergeben hat. Während demnach der Anteil von Autoinsassen an den Verkehrstoten seit 1991 deutlich von 60 auf 43 Prozent sank, gab es bei den Fahrradfahrern eine Verdopplung von 8 auf 16 Prozent.

ADFC fordert Maßnahmen für mehr Sicherheit im Sattel

In Sachen Verkehrssicherheit sei auch in Hessen "noch sehr, sehr viel zu tun", sagt ADFC-Landesgeschäftsführer Norbert Sanden. Der Verbandfordertunter anderem baulich getrennte Radwege mit guter Oberfläche, für Radfahrer und Fußgänger sicherere Kreuzungen und Einmündungen, den Einsatz von Abbiege-Assistenten in Lastwagen sowie konsequentes Abschleppen von Falschparkern und Temporeduzierungen, die auch kontrolliert werden müssten.

Es sei unter Leitung des hessischen Verkehrsministeriums ein Verkehrssicherheitskonzept erstellt worden, das umgesetzt werden müsse, fordert Sanden. Gemeinsam mit anderen Verbänden hat der ADFC auch einVolksbegehrenfür eine Verkehrswende in Hessen vorbereitet, das am 1. September vorgestellt werden soll. Darin widmeten sich zahlreiche Punkte dem Thema Sicherheit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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