Diese zwei Technikfreaks könnten unterschiedlicher nicht sein: Der eine bietet fünfeinhalb Liter Hubraum, zehn Zylinder, Turbolader mit variabler Turbinengeometrien, 5-Gang-Getriebe, Heckantrieb - und schluckt Diesel. Der andere hat gar keinen Hubraum, verzichtet konsequent auf Zylinder und Turboaufladung, gönnt sich Allradantrieb, gibt sich mit einem Gang zufrieden - und fährt mit Strom.
Audi in Le Mans
Audi R15 TDI vs. Audi e-tron
Und dennoch: Der Audi R15 TDI - dreifacher Le-Mans-Gewinner 2010 - und der Audi e-tron (auf Basis des R8) haben eines gemeinsam: Gleichzeitig schnell und sparsam unterwegs zu sein - unabdingbare Voraussetzungen, um bei einem 24-Stunden-Rennen erfolgreich zu sein. Sehen wir also bald einen Le-Mans-Gewinner Audi e-tron?
Hybridantriebe sind 2011 in Le Mans zugelassen
Hört sich kurios an - ist aber alles andere als technische Spinnerei: Schon 2011 bekommt der Langstrecken-Klassiker im Nordwesten Frankreichs ein umweltfreundlicheres Reglement. Neben kleineren Motoren mit weniger Hubraum sind auch 2011 Hybridmotoren - also mit zusätzlichem Elektroantrieb - zugelassen. "Le Mans ist wieder auf der Höhe der Zeit und zeigt sich neuen Techniken aufgeschlossen", kommentierte der Audi-Motorsportchef die neuen Regeln.
Technikträger auf Basis der R8
Audi hat sich auf diese Entwicklung vorbereitet: Am Rande des 24-Stunden-Rennen von Le Mans zeigten die Ingolstädter einen mit dem e-tron einen Elektrosportwagen-Technikträger. Nicht nur die Optik, sondern auch die Leistungsdaten sind (fast schon) rennsporttauglich: 230 kW (313 PS), von null auf Hundert in 4,8 Sekunden und ein Elektromotoren-typisch sehr hohes Drehmoment von 4500 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit ist vorerst auf 200 km/h begrenzt.
Mit "Torque Vectoring" mehr Kontrolle
Vier Elektromotoren treiben die Räder über an - eine Art zukünftiger Quattro-Antrieb. Die Räder können also einzeln bewegt werden. "Torque vectoring" nennt Audi diese Technik. So lässt sich ein Unter- oder Übersteuern gezielter kontrollieren.
Gut sechs Stunden Wartezeit beim Laden
Die Lithium-Ionen-Akkus sind direkt hinter der Fahrerkabine platziert, um des Schwerpunkt optimal auszuloten. Aufgeladen wird der Energiespeicher über Kabel und Stecker mit Haushaltsstrom; die Steckdose liegt dort, wo sonst die Tankklappe ist. Die Ladezeit beträgt gut sechs Stunden, mit Starkstrom sinkt sie auf etwa 2,5 Stunden. Etwa 250 Kilometer weit kommt so der Elektro-Audi.
Kein Drehzahlmesser im Inneren
Im Inneren herrscht bereits Rennsportfeeling: Aber klar: Statt eines Drehzahlmessers gibt es hier ein Display, das den Ladezustand der Akkus sowie Rekuperations- und Boost-Level anzeigt.
Der Elektrosportwagen wird kommen
Infernalischen Motorenlärm und den Geruch von Benzin und Öl kann ein Elektrosportwagen natürlich nicht bieten. Und wie lange es noch dauert, bis die ersten Elektrorenner in Le Mans starten, wagt niemand, seriös vorherzusagen. Klar ist aber: Die E-Renner werden kommen.
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