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Mercedes SLK 55 AMG Test: Grandioser V8-Sound, magere Ausstattung


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Mercedes SLK 55 AMG: Grandioser V8-Sound, magere Ausstattung

Press-Inform, Stefan Grundhoff

Aktualisiert am 26.03.2013Lesedauer: 3 Min.
Mercedes SLK 55 AMGVergrößern des BildesMercedes SLK 55 AMG (Quelle: Hersteller-bilder)
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Einfach mal abschalten – für den neuen Mercedes SLK 55 AMG ist das kein Problem. Denn die Zylinderabschaltung des V8-Motors soll den Verbrauch drosseln und gleichzeitig den Roadster mit voller Kraft beschleunigen. Das funktioniert ganz gut und sorgt für mächtig Fahrspaß, doch die eher peinliche Serienausstattung des Mercedes SLK 55 AMG senkt die Laune.

Die Zylinderabschaltung des Mercedes SLK 55 AMG ist an sich ein alter Hut. Eine ganze Reihe von Autoherstellern haben sich in den letzten Jahren an ihr versucht; sie umgesetzt, gekonnt umschifft oder wieder verworfen. Doch zunehmend strenge Verbrauchsvorgaben machen es gerade Sportwagenfirmen wie AMG schwer, ihre PS-Protze auf Linie zu halten. Da kommt die technische Errungenschaft vergangener Zeiten gerade Recht.

Mercedes SLK 55 AMG mit halber Kraft

Auch Mercedes hielt Modelle wie seine S-Klasse lange Jahre mit einem speziell verordneten Teilzeitbetrieb auf Verbrauchsniveau. Groß beworben wurde die Zylinderabschaltung dabei nie. Schließlich sollten die Kunden, die viel Geld für eine Luxuslimousine ausgegeben haben, nicht das Gefühl haben, zeitweise nur mit halber Kraft unterwegs zu sein. Die Zeiten haben sich geändert und die Technik ist ausgereifter geworden.

An der Ampel weiterblubbern

Im sportlichen Mercedes SLK 55 AMG kann der Kunde jederzeit selbst entscheiden, ob die Start-Stopp-Automatik den 5,5 Liter großen Achtzylinder-Sauger beim Ampelstopp zum zeitweisen Stillstand zwingt oder der V8 auch im Stand sonor blubbern darf. Gleiches gilt für die Zylinderabschaltung. Sie ist nicht obligatorisch. Im Sparmodus "C", den AMG verheißungsvoll "Controlled Efficiency Modus“ nennt, arbeitet der an sich 422 PS starke V8-Motor (interne Bezeichnung M 152) mit der steten Bereitschaft, die Hälfte seiner Brennkammern pausieren zu lassen.

SLK 55 AMG reduziert Drehmoment

Im Teillastbetrieb zwischen 800 und 3600 Touren arbeiten die Zylinder zwei, drei, fünf und acht daher nur selten. Statt des sonst üblichen Drehmoments von 540 Newtonmeter bei 4500 Touren stehen dem Mercedes SLK 55 AMG dann maximal 230 Newtonmeter zur Verfügung, die für den leichten Galopp allemal reichen. Der Fahrer merkt die Umschaltung zwischen Vier- und Achtzylinderbetrieb nur an der Anzeige im Zentraldisplay und wenn er genau in sein Triebwerk hineinhört.

Von 0 auf 100 in 4,6 Sekunden

Wird bei einem Beschleunigungsvorgang oder einem Zwischenspurt mehr Leistung benötigt, springen die vier schlafenden Zylinder wieder voll in Bresche und das V8-Stakkato bricht über die Insassen her. So schafft der Power-Roadster den Spurt 0 auf 100 km/h in minimal 4,6 Sekunden oder eine überflüssigerweise abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Erst für stattliche 3213 Euro Aufgeld werden die Zügel des offenen Zweisitzers bis 280 km/h gelockert. Sportlicher geht es in dem nahezu perfekten Mercedes SLS AMG zu, dessen V8 auf 571 PS kommt und den Roadster in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert.

Kraftvollster SLK mit moderatem Verbrauch

Der technische Aufwand durch die Zylinderabschaltung im Mercedes SLK 55 AMG ist mächtig. Doch die reduzierten Verbrauchswerte rechtfertigen das Ökopaket im Sprinterdress. Mercedes verspricht einen Normverbrauch von 8,4 Litern auf 100 Kilometern. Im Realbetrieb mit sportlicher Fahrweise gibt sich der kraftvollste SLK aller Zeiten durchweg mit rund neun Litern zufrieden. Das kann zwar auch die Konkurrenz von Audi TT, Porsche Boxster oder BMW Z4 - doch bietet sie weder 422 PS noch einen 5,5 Liter großen V8.

Fazit Mercedes SLK 55 AMG

Abgesehen von der Zylinderabschaltung ist der Mercedes SLK 55 AMG ein bekannt potentes Mitglied der Affalterbach-Connection. Viel Leistung, prächtige Messwerte und ein Komfortfahrgefühl, das bei aller Sportlichkeit nicht zu kurz kommt. Die straffe Fahrwerksabstimmung gefällt dabei ebenso wie der hohe Alltagsnutzen und die präzise Lenkung. Nicht zu viel verlangt bei einem Einstandspreis von 72.590 Euro.

Peinliche Serienausstattung

Dafür patzt der Mercedes SLK 55 AMG mit einem dünnen Angebot an Assistenzsystemen und einer peinlichen Serienausstattung. Klassenübliche Selbstverständlichkeiten wie beheizte Ledersitze (ab 1892 Euro), Xenonlicht (1071 Euro), Klimaautomatik (821 Euro), Navigationssystem (3070 Euro) oder Windschott (ab 166 Euro) lässt sich Mercedes selbst bei seinem Topmodell SLK 55 AMG teuer extra bezahlen.

Grandioser V8-Sound jeden Euro wert

Wer das nur im Stand zu bedienende Cabrioklappdach auch geschlossen transparent oder blickdicht schalten will, bezahlt nochmals knapp 2400 Euro Aufpreis. Keine Schwierigkeit daher, den Mercedes SLK 55 AMG in Richtung 90.000 Euro zu drücken. Wer interessiert sich da noch für einen halben Liter Verbrauch mehr oder weniger? Aber ist dieser grandiose V8-Sound nicht jeden Euro wert?

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