Der Mercedes-AMG SL 63
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Der überarbeitete Mercedes-AMG SL 63 wird als Konkurrent des Ferrari California T und des Porsche 911 jetzt noch dynamischer als bisher positioniert. Zukünftig könnten wohl auch einige Kunden zum S-Klasse Cabrio wechseln.
Am knackigen Heck fallen mit den komplett roten Rückleuchten die Änderungen des Facelifts marginal aus. Einen effektiven Schutz vor dem Fahrtwind bietet das elektrisch ausfahrbare Windschott, das hier auf dem Foto eingefahren ist.
Das elektrische Variodach lässt sich nun auch während der Fahrt bis 40 km/h in wenigen Sekunden öffnen oder schließen, wenn die Zeit dafür im Stand beispielsweise an der Ampel nicht reichte. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes bleibt das optionale Panorama-Variodach mit elektrisch dimmbarem Glasmitteilteil (Magic Sky Control).
Mit geschlossenem Verdeck bietet der SL den Komfort eines Coupés und macht ebenfalls eine gute Figur vor der Skyline von San Diego. Doch wer will bei 25 Grad mit Sonnenschein geschlossen fahren – also Dach wieder auf!
Wenn die beiden festen Dachteile zusammengeklappt sind, passen darunter immerhin noch 364 Liter. Mit geschlossenem Verdeck schluckt das Heck des SL 63 stolze 504 Liter. Ein praktisches Detail ist neuerdings die automatische Restkofferraum-Abtrennung, die früher manuell bedient werden musste und oft vergessen wurde.
Im SL-Cockpit hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel geändert. Es bietet Fahrer und Beifahrer(in) viel Platz, tolle Sportsitze mit Klimatisierung und Massage, genügend Ablagen und sehr hochwertige Materialien mit exzellenter Verarbeitung. Neu sind weitere Lederfarben und Zierblenden. Echtes Carbon gibt es bei Mercedes-AMG serienmäßig, Aluminium und Holz alternativ.
Nicht nur bei Autos mit offenem Verdeck wünscht man sich den Airscarf, der als Nackenheizung den Schal ersetzt.
Das unten abgeflachte Lenkrad liegt gut in der Hand und ist nun auch in der Mitte mit feinem Leder bezogen. Klassische Rundinstrumente wurden beim SL (zum Glück) noch nicht durch komplett digitale Displays ersetzt.
Die Analoguhr im Design der Schweizer Uhrenmarke IWC zieht die Blicke auf sich und ist beim SL 63 ebenso serienmäßig wie beim SL 65. Bei den anderen SL-Varianten gibt es nun gegen Aufpreis ebenfalls eine Uhr an gleicher Stelle – allerdings wirkt diese nicht so hochwertig.
Das Infotainmentsystem samt 7-Zoll-Display lässt sich weiterhin per Drehschalter in der Mittelkonsole bedienen und mit dem grandiosen Bang & Olufsen Soundsystems samt 900 Watt Leistung und zwölf Lautsprechern kombinieren. Dazu gekommen ist die umfangreiche Online-Vernetzung. Hier auf dem Foto ist das Setup des AMG Dynamic Select zu sehen.
Neben dem kleinen Schaltknauf der 7-Gang-Sportautomatik mit schnellen Gangwechseln, die sich auch über die Schaltpaddel am Lenkrad steuern lassen, befinden sich die AMG-spezifischen Bedienelemente für ESP, Dämpfer und die Fahrprogramme.
Der typisch für Mercedes-AMG von einem Monteur in Handarbeit zusammengebaute 5,5-Liter-V8 des SL 63 ist mit seinen 585 PS und 900 Nm Drehmoment die sportlichste Variante. In Sachen Drehfreudigkeit und Klangkulisse hat er selbst gegenüber dem SL 65 mit Zwölfzylinder die Nase vorn.
Das Topmodell samt 6,0-Liter-V12, 630 PS und 1000 Newtonmeter übt natürlich einen besonderen Reiz aus.
Trotz umfangreicherer Serienausstattung toppt der Preis des SL 65 mit mindestens 239.934 Euro die 161.691 Euro des Mercedes-AMG SL 63 deutlich. Ab Werk glänzt der Zwölfzylinder mit viel Chrom, ist alternativ aber auch mit schwarzem Night- oder Carbon-Paket bestellbar.
Anders als der SL 63 rundum auf 19-Zöllern, rollt der SL 65 hinten auf 20-Zöllern mit 285er Pneus. Die Carbon-Keramik-Bremsen vorn mit einem Durchmesser von 40 cm müssen in beiden Fällen jedoch mit über 8.000 Euro extra teuer bezahlt werden. Ihre Vorteile können sie allerdings nur bei starker Beanspruchung auf Rennstrecken beweisen, wo der SL eigentlich nicht Zuhause ist.
Der SL 500 bietet mit seinem 4,6-Liter-V8 samt 455 PS, 700 Nm, 9-Stufen-Automatik und Active Body Control samt Kurvenneigefunktion. Der vielseitige Roadster ist ein echter Traumwagen.
Solange der Mercedes-AMG GT nicht offen angeboten wird, könnte das neue S-Klasse Cabrio der größte Mercedes-interne Konkurrent für den SL werden. Zwar ist es ein Viersitzer, aber der Platz hinten reicht kaum für Erwachsene.
Wahrscheinlich wird das S-Klasse-Cabrio doch überwiegend alleine oder zu zweit gefahren werden – also doch Konkurrenz für den SL?
Anders als der Roadster verfügt das große Cabrio allerdings nicht über ein festes Klappdach, sondern über ein dickes Stoffverdeck mit elektrischer Bedienung.
