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Autotest: Der Honda E ist ein Charmeur im City-Dschungel


Autotest
Der Honda E ist ein Charmeur im City-Dschungel

Von dpa
Aktualisiert am 12.02.2020Lesedauer: 3 Min.
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Berlin (dpa-infocom) - Honda kommt spät aber gewaltig: In nur zwei Jahren wollen die Japaner für ihre sechs meistverkauften Modelle einen elektrifizierten Antrieb anbieten und den Anfang machen sie mit ihrem ersten reinen Akku-Auto für Europa.

Voraussichtlich ab Mai soll der Honda E zu Preisen ab 33.850 Euro gegen Neuheiten wie den elektrischen Mini, den Peugeot 208, den Opel Corsa-E und den Renault Zoe antreten.

Ein Design, das aus der Reihe fällt

Während der Name eher einfallslos ist, fällt das Design aus der Reihe: Als wäre er der Held in einem Manga-Comic, sieht der Honda E mit seinen riesigen Kulleraugen aus wie ein auf die Straße entwischtes Spielzeugauto. Und ohne dabei so kühl und futuristisch zu wirken wie etwa ein BMW i3 oder das hauseigene Brennstoffzellen-Modell Clarity, ist seine Sonderstellung auf Anhieb zu erkennen. Nicht umsonst erinnern die schwarzen Glanzpaneele an Kühler und Heck an Smartphone-Displays. Die Türgriffe sind windschnittig ins Blech eingelassen, und die Ladebuchse ist prominent auf der Fronthaube platziert.

Innen geht Honda noch konsequenter einen eigenen Weg: Während Sitze und Rückbank sowie das ganze Ambiente gemütlich wirken, sieht es über der hölzernen Konsole im Cockpit aus wie auf dem Raumschiff Enterprise. Denn Honda hat über die gesamte Breite Bildschirme installiert, die den elektrischen Nachzügler moderner wirken lassen als die Kompaktwagen von Mercedes oder das Model 3 von Tesla. Zudem haben die Japaner sowohl Außen- als auch Rückspiegel mit Kameras ausgestattet, die Bilder für die Displays an der A-Säule und am Dachhimmel aufnehmen, und zwei Touchscreens verbaut, auf denen Fahrer und Beifahrer die Anzeigen mit einem Fingerzeig austauschen können. Als wäre das alles nicht genug, gibt es obendrauf noch eine Sprachsteuerung, die so gut funktioniert wie Apples Siri und Amazons Alexa - und die bisweilen sogar zu Scherzen aufgelegt ist.

Antrieb: Auf dem Papier langweilig, in der Praxis lustvoll

So charmant das Design und so cool das Interieur ist, so gewöhnlich sind die technischen Eckdaten - zumindest auf dem Papier: denn selbst wenn man für 3000 Euro auf die stärkere Variante wechselt und statt 100 kW/136 PS dann 114 kW/155 PS im Fahrzeugschein stehen, ist der Honda E nicht vorn dabei. Und mit einer Batteriekapazität von 35,5 kWh für höchstens 222 Kilometer auch nicht. Weder die 315 Nm, noch die 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind Bestwerte, und die maximal 145 km/h ebenso wenig. In der Praxis sieht das allerdings ganz anders aus. Denn abgesehen vom Smart ist der Honda der einzige Elektriker in dieser Klasse mit Heckantrieb.

Dazu verfügt er über eine extrem direkte Lenkung, die mit zunehmendem Einschlag noch präziser wird, und einen konkurrenzlos kleinen Wendekreis von 9,2 Metern. Damit bewährt sich der Honda E vor allem im Stadtverkehr. Ihn durch enge Altstadtgassen oder Parkhäuser zu manövrieren - das fühlt sich fast so an wie mit einem Porsche über eine Passstraße zu fahren. Den gut gemachten Einpark-Assistenten, der zum üppigen Paket der elektrischen Helfer zählt, muss man jedenfalls kaum bemühen. Denn selten hat selbst das Rangieren so viel Spaß gemacht wie mit dem Honda E.

Außerhalb der Stadt eine Spaßbremse

Nur außerhalb der Stadt lässt das Vergnügen merklich nach - weil das Fahrwerk nicht gerade rückenfreundlich abgestimmt ist, weil das Platzangebot weder für Kinder noch für Koffer sonderlich üppig ist - und weil man sich nicht allzu weit von den Ladesäulen entfernen sollte. Denn wer sich vom Fahrspaß verleiten lässt, der muss schon nach gut 100 Kilometern zum Boxenstopp. Aber immerhin geht es dort schnell: Dank eines starken Ladegeräts kann der Honda E auch an eine 100-kW-Säule und ist nach 30 Minuten zu 80 Prozent voll.

Fazit: Vernunft trifft Vergnügen

Nicht viel mehr als 150 Kilometer reale Reichweite und langsamer als der schwächste Verbrenner im Honda-Programm, teuer und knapp geschnitten - auf den ersten Blick taugt der Honda E kaum zum Shootingstar. Doch wenn man den Stromer hauptsächlich in der Stadt nutzt und dabei die Luft rein halten will, sieht die Sache ganz anders als. Dann bietet er nicht nur ein vernünftiges und deshalb halbwegs bezahlbares Paket von Antrieb und Akku, sondern auch ein vergnügliches Fahrverhalten. Und vor allem fängt man damit mehr Blicke als mit jedem anderen Honda diesseits des Supersportwagens NSX. Für so viel Aufmerksamkeit allein muss man sonst schon viel mehr bezahlen.

Datenblatt: Honda E

Motor und Antrieb Elektromotor
Hubraum: 0 ccm
Max. Leistung: 114 kW/155 PS
Max. Drehmoment: 315 Nm
Antrieb: Heckantrieb
Getriebe: Eingang-Automatik
Maße und Gewichte
Länge: 3895 mm
Breite: 1750 mm
Höhe: 1512 mm
Radstand: 2530 mm
Leergewicht: 1542 kg
Zuladung: 327 kg
Kofferraumvolumen: 171-861 Liter
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,3 s
Durchschnittsverbrauch: k.A.
Reichweite: 210 km
CO2-Emission: 0 g/km
Kraftstoff: Strom
Schadstoffklasse: k.A.
Energieeffizienzklasse: k.A.
Kosten:
Basispreis der Modellreihe: 33.850 Euro
Grundpreis des Honda E Advance: 36.850 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 0 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit: Acht Airbags, Spurhalte-Assistent, Tempomat mit Abstandsregelung
Komfort: Klimaanlage, Navigationssystem, Digitale Außenspiegel

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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