t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeDigitalAktuelles

China hat weiterhin den schnellsten Supercomputer


Supercomputer mit 10 Mio. Rechenkerne
China hängt die USA ab

dpa-afx, rk

19.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Supercomputer - Tianhe-2Vergrößern des BildesDer zweitschnellste Supercomputer Tianhe-2 steht in China (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

China behauptet sich weiter souverän an der Spitze der "Top 500"-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer. Mit einer Rechenleistung von 93 Petaflops lässt die Anlage "Sunway TaihuLight" im Supercomputer-Center in Wuxi seine Verfolger weit hinter sich.

Traditionell wird die Liste der leistungsfähigsten Rechenzentren zum Auftakt der "International Supercomputer Conference" bekannt gegeben. In der Rangliste entscheiden die "Flops", was für "Floating Point Operations Per Second" also Gleitkomma-Operationen pro Sekunde steht. Chinas "Sunway TaihuLight" führt die aktuelle Liste mit Abstand an: Über 93 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde (Petaflops) soll der Supercomputer schaffen.

Supercomputer Land Petaflops Rechenkerne Verbauch in KW
SunwayTaihuLight China 93,015 10.649.600 15.371
Tianhe-2 China 33.863 3.120.000 17.808
Piz Daint Schweiz 19,590 361.760 2.272
Titan USA 17,590 560.640 8.209
Sequoia USA 17,173 1.572.864 7.890
Cori USA 14,015 622.36 3.939
Oakforest-PACS Japan 13,555 556.104 2.719
K Computer Japan 10,510 705.024 12.660
Mira USA 8,587 786.432 3.945
Trinity USA 8,101 301.056 4.233

Auch den zweiten Platz sichert sich China. "Tianhe-2" (Milchstraße), ein System in Guangzho, das mit einer Rechenleistung von 33,9 Petaflops drei Jahre lang die Nummer eins.

Auf dem dritten Platz sind die USA, die lange die Top Ten dominiert haben, nicht mehr vertreten. Die Leistung des Schweizer Systems "Piz Daint" am "Nationalen Supercomputing Center" wurde von 9,8 auf 19,6 P-Flops verdoppelt und drängte nach vorn. Das Modell ist der effizienteste Supercomputer, da er bei extrem hoher Leistung nur 2272 Kilowatt (KW) verbraucht

Erstmals seit 1996 nehmen die USA damit keinen der ersten drei Plätze mehr ein. Ein einziges Mal in der 24-jährigen Geschichte der Liste hatten 1996 drei japanische Systeme die ersten drei Plätze besetzt.

Deutschland ist unter den Top 10 nicht mehr vertreten

Das Höchstleistung-Rrechenzentrum Stuttgart schaffte es mit "Hazel Hen" (5,6 Petaflops) nur noch auf den 17. Platz, blieb damit aber hinter Italien ("Marconi Intel Xeon Phi" mit 6,2 P-Flops auf Platz 14), Spanien ("MareNostrum" in Barcelona mit 6,2 P-Flops auf Platz 13) und Großbritannien ("Cray XC40" mit 7,0 P-Flops auf Platz 11) zurück. Das Forschungszentrum Jülich platziert sich mit "Juqueen" (5 P-Flops) auf Rang 21.

Supercomputer gewinnen immer mehr an Bedeutung in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, aber auch für die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit von Ländern. Von der Astrophysik über die Medizin bis hin zu komplexen Simulation von Verkehrsströmen, Molekülbewegungen oder Wetterphänomenen - hoch leistungsfähige Rechensysteme werden zunehmend genutzt.

Traditionelle Messmethode hat ausgedient

Die Leistungsfähigkeit wird für die Top 500 jedoch traditionell über den sogenannten Benchmark-Wert ermittelt, der von vielen Experten als nicht mehr zeitgemäß eingeschätzt wird.

In der Praxis sei die Anzahl der Fließkommaberechnungen pro Sekunde (Flops) nur "bedingt aussagekräftig", so ein IBM-Sprecher. Es gehe bei vielen komplexen Berechnungen längst nicht mehr um Quantität, sondern um Qualität. Der amerikanische IT-Riese, selbst Lieferant zahlreicher gelisteter Supercomputer der Top 500, forscht seit geraumer Zeit an neuen Rechenmethoden, etwa an Quantencomputern.

Die nächste große Technologie sind Quantencomputer

Quantencomputer unterscheiden sich fundamental von herkömmlichen binären Rechnern. Nach den Gesetzen der Quantenmechanik können Komponenten dabei nicht nur jeweils einen (0 oder 1), sondern mehrere Zustände gleichzeitig abbilden. Dafür wird jedoch auch eine ganz neue Art von Software nötig. Nach jahrzehntelanger Forschung bietet IBM inzwischen erste Dienstleistungen auf Basis von leistungsstarken Quanten-Prozessoren aus der Cloud an. Vor allem für die Simulation etwa von Molekülen, in der Materialforschung, für Finanzdienste, künstlicher Intelligenz und bei der Verschlüsselung sehen die Forscher die wichtigsten Einsatzgebiete.

Quantencomputer seien die "nächste große Technologie mit dem Potenzial, eine neue Ära der Innovation über alle Industriezweige hinweg einzuläuten", sagt Arvind Krishna von IBM Research. Mit klassischen Computern und Technologien ließen sich zum Beispiel heute schon Muster in großen Datenmengen erkennen. Quantencomputer könnten dagegen Lösungen für wichtige Probleme liefern, bei denen keine Muster erkennbar sind - und die Anstrengungen dafür so enorm seien, dass sie von klassischen Computern niemals verarbeitet werden können.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website