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LKA NRW warnt Windows-Nutzer vor Angriff mit einer Word-Datei


LKA warnt vor Angriffen
Online-Kriminelle erpressen Computernutzer

t-online, jhof

Aktualisiert am 17.02.2016Lesedauer: 3 Min.
Ransomware macht Computerdaten unbrauchbar.Vergrößern des BildesRansomware macht Computerdaten unbrauchbar. (Quelle: T-Online-bilder)
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PC

Nach den Attacken mit Lösegeld-Trojanern auf Kliniken in Nordrhein-Westfalen warnen die Sicherheitsbehörden eindringlich vor dem Öffnen von Mailanhängen. Selbst aktuelle Anti-Virensoftware kann keinen umfassenden Schutz bieten, da die Täter ihre Schädlinge regelmäßig verändern. Eine der Redaktion vorliegende Mail bestätigt dies: Gerade einmal drei von 54 Virenscannern erkannten das infizierte Word-Dokument beim Erhalt der Mail. Jedes Unternehmen oder jede Institution mit IT-Infrastruktur kann betroffen sein.

Word-Datei im Anhang

Seit Anfang Februar attackiert vermehrt sogenannte Ransomware, also erpresserische Schadsoftware, die Postfächer. Massenweise verschickte E-Mails über angebliche Frachtbriefe, Rechnungen und Fotoscans, von Smartphones oder Kopiergeräten versendet, verleiten die Opfer zum Öffnen einer angehängten Word-Datei. Das geöffnete Dokument lädt Schadsoftware nach, darunter den gefürchteten Lösegeld-Trojaner "Locky". Dieser verschlüsselt nach und nach alle auf dem PC gefundenen Dokumente, Fotos und viele Medienformate wie MP3. Nutzer haben dann keinen Zugriff mehr auf ihre Dateien und sollen ein Lösegeld für die Freigabe zahlen.

"Kommt es zu einem Schaden, nehmen Sie bitte keinen Kontakt mit den Tätern auf", empfiehlt Uwe Jacob, Direktor des LKA in Düsseldorf. Dass die Erpressung mit von Schadsoftware verschlüsselten Daten viele Nutzer eiskalt erwischt hat, zeigen Dutzende Einträge von Hilfesuchenden auf einschlägigen Foren wie beispielsweise Botfrei.de. Dort berichtete etwa der Mitarbeiter eines IT-Unternehmens am Mittwoch von einem Notebook mit Windows 8.1 bei dem "alle Dateien, die nur ansatzweise zugänglich sind, in '.locky'-Dateien geändert wurden."

PC-Experten kapitulieren

"Die Infektion mit einem solchen Verschlüsselungs-Trojaner ist frustrierend und in vielen Fällen ist eine Entschlüsselung der Daten ohne die passenden Schlüssel extrem ressourcen-aufwändig, wenn nicht gar beinahe unmöglich", sagt Sabrina Berkenkopf, Sicherheits-Expertin bei GData. Aktuell sei kein Weg bekannt, die von Locky verschlüsselten Dateien ohne Zahlung des Lösegelds zu retten, bestätigt "Heise security".

Der Tipp von Frau Berkenkopf: "Speichern Sie die Backups 'offline', also abgekoppelt vom benutzten Rechner." Perfiderweise löscht Locky sämtliche Windows-Schattenkopien. Die von Windows automatisch angelegten Kopien für die Systemwiederherstellung sind von PC-Kennern ein gern genommener Weg, die ursprünglichen Dateien des Betriebssystems nach einem Schädlingsbefall wiederherzustellen. Es scheidet somit künftig als Backup-Lösung aus.

Windows-Werkzeuge zur Datensicherung

Mit den Werkzeugen von Windows 10, Windows 7 und 8.1 haben Sie zwei verschiedene Arten, Backups Ihrer Daten anzulegen: die Funktion "Sichern und Wiederherstellen" und ein komplettes "Systemabbild".

Ihre Dokumente, Fotos und weitere persönliche Dateien können Sie mithilfe von "Sichern und Wiederherstellen" gezielt vor dem Datenverlust schützen. System- und Programmdateien werden hier explizit ausgeschlossen.

Für eine umfassende Sicherung aller Dateien, Programme und Systemeinstellungen ist das "Systemabbild" gedacht. Die Funktion spiegelt den Gesamtzustand des Systems und stellt so sicher, dass nichts verloren geht. Wenn Ihnen Windows 10 nicht gefällt, können Sie so auch zu Ihrem alten Windows zurückkehren.

Wichtig: Ein Backup gehört nicht auf die Festplatte. Ihr Systemabbild oder Backup sollten Sie direkt auf einer externen Festplatte, DVD oder Blu-ray Disc speichern. Da ein Abbild des kompletten Systemlaufwerks aber leicht 30 bis 100 Gigabyte und mehr Speicherplatz in Anspruch nimmt, empfehlen wir eine externe Festplatte mit mindestens 200 Gigabyte freiem Speicherplatz.

Windows sichern, so geht's:

  • Die Datensicherung starten Sie über die Systemsteuerung von Windows.
  • Im Bereich "System und Sicherheit" finden Sie den Eintrag "Sichern und Wiederherstellen".
  • Anschließend können Sie entscheiden, ob Sie ein komplettes Systemabbild erstellen wollen oder nur ein Backup Ihrer persönlichen Dateien anlegen möchten.
  • Für Letzteres entfernen Sie das Häkchen bei "Systemabbild erstellen" und wählen Sie die benutzerdefinierten Einstellungen.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung für eine komplettes Systemabbild finden Sie in unserer Foto-Show.

Reparatur-CD nicht vergessen: Sollte Windows nicht mehr starten, nützt auch ein komplettes System-Backup wenig. In diesem Fall ist eine bootfähige Reparatur-CD/DVD die Rettung. Der Systemreparaturdatenträger startet ein Mini-Windows für derartige Notfälle. Zusammen mit einem Systemabbild auf einer USB-Festplatte bleibt Ihnen dann sogar bei einem Totalschaden Ihres Rechners ein kompletter Datenverlust erspart.

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