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Apple TV 4K im Test: Schöner und schneller Fernsehen


Test Apple TV 4K
Premium-Upgrade für den Fernseher

  • Jan Mölleken
Von Jan Mölleken

Aktualisiert am 26.11.2022Lesedauer: 5 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Apple TV 4K: Das Fernseh-Kästchen ist ein LeistungsmonsterVergrößern des Bildes
Apple TV 4K: Das Fernseh-Kästchen ist ein Leistungsmonster (Quelle: Apple)

Apples neustes TV-Kästchen strotzt nur so vor Funktionen und Leistung – und ist nun endlich auch für Samsung-TVs interessant. Der Preis bleibt jedoch knackig.

Erst im Oktober hat Apple neue Geräte vorgestellt: Die größte Aufmerksamkeit erhielt dabei das erstmals grundsätzlich neu designte iPad – wie es in unserem Test abgeschnitten hat, lesen Sie übrigens hier. In dessen Schatten ging eine andere Neuvorstellung nahezu unter – das neue Apple TV 4K.

Mittlerweile ist das Gerät erhältlich – wir haben es ausführlich getestet und sagen, für wen der Kauf lohnt.

Welchen Mehrwert bietet Apples Streaming-Plattform?

Generell könnte man fragen: Wozu soll man Streaming-Box oder Streaming-Stick kaufen – schließlich ist heute doch fast jedes TV-Gerät smart. In der Praxis funktioniert das oft eher schlecht, Funktionen fehlen – und die Leistung spätestens nach zwei, drei Jahren auch.

TV-Boxen, die per HDMI an den Fernseher angeschlossen werden, machen das meist besser. Sehr günstig (ab 30 Euro) erledigen das etwa die FireTV-Sticks von Amazon. Sie bieten solide Leistung, mehr aber auch nicht.

Apples Streaming-Plattform befindet sich hier am anderen Ende des Spektrums, was sowohl den Preis als auch die Leistung angeht.

Das liegt unter anderem daran, dass Apple stets einen leistungsfähigen iPhone-Chip in die Geräte baut. Das ermöglicht dann Funktionen, die es anderswo nicht gibt: So kann man in der DAZN-App auf dem Apple TV vier Sportstreams gleichzeitig anschauen – das ist derzeit auf keiner anderen Plattform möglich.

Neben der Leistung ist auch die einfache Bedienbarkeit und die tiefe Integration ins Apple-Ökosystem ein Vorteil.

Was kann das neue Apple TV besser als die Vorgänger?

Eigentlich hatte Apple erst im April 2021 mit der sechsten Generation eine aufgefrischte Variante des Apple TV auf den Markt gebracht, die die fünfte Generation nach rund vier Jahren ablöste.

Jetzt, nur anderthalb Jahre später, kommt bereits der Nachfolger. Mit dem jüngsten Gerät räumt Apple allerdings auch sein Portfolio etwas auf.

Bis jetzt gab es seit 2017 zwei Versionen des Apple TVs: Apple TV HD (4. Generation von 2015) und Apple TV 4K (5. Generation von 2017, ab 2021 dann die 6. Generation). Das ältere Gerät war mit einem Preis von 159 Euro in den vergangenen Jahren jedoch kein empfehlenswertes Angebot – zumal es nur Auflösungen bis Full HD wiedergeben konnte, nicht aber 4K, was längst Standard ist.

Ab sofort verkauft Apple nur noch zwei Varianten des Apple TV 4K – und hat diese auch spürbar im Preis gesenkt. Das günstigere Modell kostet nun mit 64 GB Speicher 169 Euro, vorher waren es 219 Euro. Allerdings fehlt beim jetzt günstigeren Gerät der Ethernetanschluss, hier erfolgt die Anbindung ans Internet nur via WLAN. Die Thread-Funktionalität (neuer Smart-Home-Funkstandard) wurde ebenfalls gestrichen.

Erstmals gibt es nun auch ein Gerät mit 128 GB Speicher. Es kostet 189 Euro – also nur 20 Euro mehr. Hier blieben Netzwerkanschluss und Thread-Funk jedoch erhalten.

Beide Varianten werden vom äußerst leistungsfähigen A15 Bionic angetrieben, der auch im aktuellen iPhone 14 steckt. Entsprechend geht bei der Bedienung alles flüssig und schnell: Nichts ruckelt, die Apps starten sofort.

Das trifft allerdings auch auf die älteren Apple-TV-4K-Geräte zu. Das neueste Gerät dürfte aber noch zwei oder drei Jahre länger nutzbar sein – und bietet außerdem eine beachtliche Performance für Spiele-Apps.

Dass das Kästchen zudem etwas flacher ausfällt und auf einen aktiven Lüfter verzichtet, dürfte im Alltag zwar keinen nennenswerten Vorteil bieten – zeigt aber, dass das Gerät deutlich sparsamer geworden ist und weniger Abwärme produziert.

Apple TV als Spielkonsole?

Dank des neuen A15 Bionic-Chips ist Apples aktuelle Streaming-Box extrem leistungsfähig – auch was die Grafikleistung angeht. Der Chip bietet fünf Grafikkerne, mit denen Spiele in beachtlicher Qualität auf den großen Fernseher geholt werden können.

Damit die Bedienung auch Spaß macht, sollte man allerdings einen Controller mit dem Streaming-Kästchen verbinden. Via Bluetooth klappt das mit vielen gängigen Steuergeräten, wir haben es mit den Controllern der Xbox Series und der PS5 ausprobiert und hatten keine Probleme.

Probleme machte aber ein anderer Aspekt: Im Test mit dem Sony X90H (ein beliebter Fernseher, der sich dank 120 HZ-Wiedergabe und HDMI 2.1-Unterstützung sehr gut für die aktuelle Konsolen-Generation eignet), kam es zu einer merkwürdigen Verzögerung beim Spielen: Befehle vom Controller wurden erst mit deutlich spürbarem Versatz in Apple-TV-Apps registriert, was das Spielen etwa von Plattformen wie Shovel Knight unmöglich machte.

Nach längerer Fehlersuche stellte sich heraus, dass das Apple TV schlicht am falschen HDMI-Eingang steckte. Wer mit der Box spielen will, sollte diese also an dieselben Eingänge stecken, an die auch eine Spielkonsole gehört. Beim Filme streamen macht dies keinen spürbaren Unterschied, beim Zocken eben schon.

Natürlich ist das Gerät kein Ersatz für eine Spielekonsole wie Xbox Series, Playstation 5 oder auch eine Nintendo Switch. Typische Vollpreistitel sucht man hier vergeblich. Allerdings gibt es eine ganze Reihe toller Spiele-Apps, die auf dem Fernseher und mit Controller noch einmal deutlich mehr Spaß machen als auf iPhone oder iPad. Ein sehr guter Einstieg ist etwa das Angebot im Rahmen des Apple Arcade-Abos, das für fünf Euro monatlich etliche Spiele-Apps, die für Apple TV optimiert sind, zur Verfügung stellt.

Fazit: Der Mercedes unter den Streaming-Boxen – auch preislich

Für wen ist also ein Apple TV der neuesten Generation interessant? Sicher nicht für jeden. Wer einfach nur eine schnelle und günstige Streaming-Lösung sucht und sich um 4K und HDR-Inhalte keine Gedanken macht, bekommt bereits für 30 Euro günstige TV-Sticks.

Wer dagegen einen besseren Fernseher hat, seine Filme und Serien bei möglichst vielen Streamingdiensten und Mediatheken gern in höchster darstellbarer Qualität anschauen möchte – und das auf einem Interface, das sich einfach und flüssig bedienen lässt, sollte sich das neue Apple TV 4K anschauen.

Hier findet man alle wichtigen Apps, außerdem werden mit Dolby Vision – und jetzt erstmals auch mit dem von Samsung genutzten HDR10+ – die wichtigsten Profile für HDR-Inhalte unterstützt. iPhone-Nutzer können für das Apple-TV-Bild ihres Fernsehers sogar noch eine automatische Farbkalibrierung durchführen.

Audioseitig versteht das Gerät auch Formate wie Dolby Atmos sowie Dolby Digital 7.1 und Dolby Digital 5.1.

Über die schicke Metall-Fernbedienung lassen sich die wichtigsten Apps zudem per Sprache steuern. Untertitel ein- oder ausschalten, eine beliebige Zahl von Sekunden oder Minuten vor und zurückspringen oder eine schnelle Anfrage, bei welchen installierten Streaming-Diensten ein bestimmter Film erhältlich ist – all das ist per Sprachbefehl sehr bequem umsetzbar.

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Darüber hinaus gibt es eine beachtliche Anzahl an sehr guten, grafisch beeindruckenden Spielen, für die man allerdings einen Bluetooth-Controller zum Spielen benötigt.

Den größten Mehrwert haben aber Anwender, die ohnehin im Apple-Kosmos unterwegs sind – sei es mit iPhone, iPad oder Mac. Fotos und Videos werden über die iCloud automatisch synchronisiert und können direkt am TV angeschaut werden, Anmeldung und Bezahlung erfolgen bequem über die bereits vorhandene Apple ID. Dienste wie Apple Music oder Apple Fitness lassen sich so ohne Mühe am Fernseher nutzen.

Wer Apples Smart-Home-Ökosystem nutzt, bekommt mit dem teureren Apple-TV-4K-Modell zudem einen Hub, der die Verbindung der smarten Heimgeräte ins Internet übernimmt – übrigens auch über das neue Thread-Netzwerk.

Ein letztes Caveat ist der Preis. Der ist noch immer hoch, auch wenn er bei der neuen Generation immerhin jeweils um 30 Euro auf 169 bzw. 189 Euro gefallen ist. Nutzt man die gebotenen Möglichkeiten des Geräts auch aus, lohnt die Investition aber durchaus.

Die Kauf-Empfehlung geht allerdings klar in Richtung des teureren Geräts: Doppelter Speicher, Gigabit-LAN-Anschluss und Smart-Home-Hub sind 20 Euro Aufpreis auf jeden Fall wert.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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