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Popup-Werbung auf Smart-TVs: Samsung gibt Entwarnung


Nutzer stinksauer
Werbechaos auf Samsungs Smart-TVs

Yaw Awuku

Aktualisiert am 12.02.2015Lesedauer: 3 Min.
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Technischer Fehler oder neues Anzeigenformat: Smart-TVs von Samsung werden Kaufvideos für Werbung unterbrochen.Vergrößern des Bildes
Technischer Fehler oder neues Anzeigenformat: Smart-TVs von Samsung werden Kaufvideos für Werbung unterbrochen. (Quelle: Hersteller-bilder)

Nur wenige Tage nach dem Wirbel um mithörende Samsung-Fernseher steht dem koreanischen Hersteller neuer Ärger ins Haus. In dem Online-Forum "Reddit" beschwerten sich zahlreiche Besitzer von Samsung Smart-TVs über lästige Werbeunterbrechungen – nicht etwa über die üblichen Fernsehspots, sondern über Popup-Anzeigen, die lokal gespeicherte Filme unterbrechen. Samsung gestand einen Fehler ein, der vor allem in Australien für Unmut sorgte.

Einer der Vorteile von netzwerkfähigen Fernsehern ist, dass sich auf einem Notebook oder Tablet gespeicherte Filme per WLAN auf die große Mattscheibe streamen lassen. Hierzu gibt es verschiedene Apps wie etwa Plex. Zahlreichen Kunden wurde das Streaming-Vergnügen auf Samsungs Fernsehern allerdings durch Werbeanzeigen getrübt, berichteten verärgerte Reddit-Nutzer. "Egal welchen Film ich starte, nach 20 bis 30 Minuten erscheint eine Pepsi-Anzeige, kein Ton aber ein glasklarer Werbestörer", lautete eine der ersten Beschwerden.

Woher kommt die Werbung auf Samsung-Fernsehern?

Daraufhin klagten viele weitere Nutzer über ganz ähnliche Probleme. Zunächst wurde die App Plex verdächtigt. Deren Hersteller stritten gegenüber dem amerikanischen Tech-Blog "Gigaom" jedoch jede Verantwortung für die Werbestörer ab. Wie aus einem Bericht des "Business Insider" hervorgeht, experimentiert Samsung bereits seit einigen Jahren mit neuen Werbeformaten. Im Januar 2014 entdeckte der Blogger David Chartier Yahoo-Popups in Samsungs Bedienzentrale "Smart Hub".

Samsung bestätigte, dass sie eine Partnerschaft mit dem E-Mail-Anbieter Yahoo eingegangen sind und die Anzeigen auf dessen Info-Netzwerk für Smart-TVs "Yahoo Broadcast Interactivity" zurückzuführen seien. Eigentlich sollte die Werbung nur erscheinen, wenn den Nutzungsbestimmungen von "Yahoo Broadcast Interactivity" zugestimmt wurde ("Opt-in"). Diese Lösung sei allerdings noch nicht umgesetzt, hieß es damals. Die unerwünschte Werbung ließ sich aber deaktivieren, indem die Betroffenen in den "Smar Hub"-Einstellungen der "Yahoo Privacy Notice" widersprachen.

Samsung: Keine Werbestörer in Europa

Ein Jahr später ist offensichtlich wieder ein Fehler für die Werbe-Popups verantwortlich. In einer Stellungnahme, die t-online.de vorliegt, erklärte Samsung, der Konzern werde das Problem umgehend untersuchen. Bisher seien allerdings nur Fälle in Australien bekannt. "Wir möchten uns aufrichtig bei unseren Kunden für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen", schrieb Samsung in seiner Mitteilung vom Mittwoch. Der TV-Hersteller habe "unverzüglich gründliche Nachforschungen mit höchster Priorität gestartet".

Am Donnerstag gab der Konzern Entwarnung für Europa: "Wir können unseren Kunden bestätigen, dass auf Samsung Smart TVs in Europa keine Einblendung von Werbung bei der Wiedergabe eigener Medieninhalte durch Samsung erfolgt", schreibt Samsung in der aktualisierten Stellungnahme. Fotos und Videos die über das heimische Netzwerk oder per USB auf dem Fernseher angezeigt werden, seien nicht von den Werbestörern betroffen.

Lediglich auf der Benutzeroberfläche des "Smart Hub" werde eine kleine Fläche für Hinweise auf neue oder bestehende Apps und Dienste reserviert. Der Konzern weißt aber daraufhin, dass Drittanbieter von Apps nach eigenem Ermessen Werbung innerhalb ihrer Anwendungen einblenden können.

Samsung-Fernseher hören mit

Erst vor wenigen Tagen hatte Samsung mit seinen "Datenschutzrichtlinien für die Spracherkennung" für Verwirrung gesorgt. Dort hieß es: "Sollten Ihre gesprochenen Worte persönliche oder andere sensitive Informationen enthalten, weisen wir Sie darauf hin, dass solche Informationen zu denen gehören, die das Spracherkennungssystem mit aufzeichnet".

Daraufhin berichteten verschiedene Quellen, die Smart-TVs des Herstellers würden jedes Wort mitschneiden und weiterleiten. Samsung erläuterte jedoch, dass dies nur in bestimmten Fällen zutreffe. Die Suchanfragen werden an den Anbieter "Nuance" übermittelt, der die Frage – beispielsweise "Was sollte ich heute Abend um 19 Uhr anschauen?" – in Text umwandelt und dem Nutzer entsprechende Vorschläge unterbreitet. Nuance ist laut Samsung vertraglich verpflichtet, die erhobenen Daten gemäß geltender Datenschutzgesetze zu behandeln.

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