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Walenkis trotzen Minusgraden


Walenkis trotzen Minusgraden

Ob Soldat, Schaffner, Hausfrau oder Managerin: Wer warm durch den russischen Winter kommen will, trägt diese mausgrauen Filzstiefel - im Russischen "Walenki" genannt.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Russische Waffe gegen frostig kalte WintertageOb Soldat, Schaffner, Hausfrau oder Managerin: Wer auch bei 50 Grad minus wohlig-warm durch den russischen Winter kommen will, trägt diese mausgrauen Filzstiefel - im russischen "Walenki" genannt. In der russischen Provinz, wo der Geldbeutel nicht so prall gefüllt ist, begnügen sich die Leute mit dem Standardmodell in Grau.Die Filzboots sind keine neue Modemasche - sie haben eine jahrzehntelange Tradition in Osteuropa. Augenblicke zeigt die Herstellung der kultigen Winterstiefel in einer Fabrik in der weißrussischen Provinz, die 1928 gegründet wurde.

Zur Herstellung der Filzstiefel werden Tierhaare und Wolle als Rohstoff verarbeitet.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Zur Herstellung der Filzstiefel werden Schafwolle und andere Tierhaare als Rohstoff verarbeitet.

Der Name Walenki bedeutet wörtlich übersetzt "hergestellt durch Filzen".
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Der Name Walenki bedeutet wörtlich übersetzt "hergestellt durch Filzen".

Filzen ist überwiegend Frauensache. Die Arbeiterinnen reinigen und kämmen die Wolle und legen sie als Bündel zusammen.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Filzen ist überwiegend Frauensache. Die Arbeiterinnen reinigen und kämmen die Wolle und legen sie als Bündel zusammen.

Dann werden die Bündel aus Tierhaar durch die Presse der Walkmaschine gezogen.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Dann werden die Bündel aus Tierhaar durch die Presse der Walkmaschine gezogen.

Damit die Wollfäden sich noch stärker ineinander verhaken, werden die sogenannten Vlieses mit warmen Wasserdampf gepresst. So stellen sich die Schuppen in der obersten Schuppenschiht der Haare auf. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr zu lösen sind.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Damit die Wollfäden sich noch stärker ineinander verhaken, werden die sogenannten Vlieses mit warmen Wasserdampf gepresst. So stellen sich die Schuppen in der obersten Schuppenschiht der Haare auf. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr zu lösen sind.

Die gepressten "Wollteppiche" werden zur nächsten Produktionsstation getragen: Zum Formen der "T"s. Die Wollstücke sind doppelt so groß wie das Endprodukt.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Die gepressten "Wollteppiche" werden zur nächsten Produktionsstation getragen: Zum Formen der "T"s. Die Wollstücke sind doppelt so groß wie das Endprodukt.

Als nächster Arbeitsschritt steht das Formen und Verdichten der Filz-Vliese an. Dazu werden die gepressten Wollstücke zu einem großen "T" geformt.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Als nächster Arbeitsschritt steht das Formen und Verdichten der Filz-Vliese an. Dazu werden die gepressten Wollstücke zu einem großen "T" geformt. Dann wird das "T" zusammengeklappt und die Randstücke miteinander verwalkt.

Noch gleichen die Walenki unförmigen Nikolaussocken als warmen Stiefeln, die russischen Minusgraden trotzen.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Noch gleichen die Walenki unförmigen Nikolaussocken als warmen Stiefeln, die russischen Minusgraden trotzen.

Damit sich die Wollfäden noch stärker ineinander verhaken, wird Wasser über das Rohmaterial gegossen.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Damit sich die Wollfäden noch stärker ineinander verhaken, wird Wasser über das Rohmaterial gegossen. Dann stülpen die Arbeiter die halbfertigen Stiefel über eine Metallvorrichtung, die einem Schuhspanner ähnelt.

In einer Hitzekammer schrumpfen die Walenki sechs Stunden lang auf ihre Originalgröße.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

In einer Hitzekammer schrumpfen die Walenki sechs Stunden lang auf ihre Originalgröße.

Schließlich schleifen die Arbeiterinnen den Filz mit Bimsstein ab, damit die Oberfläche schön glatt wird.
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Schließlich schleifen die Arbeiterinnen den Filz mit Bimsstein ab, damit die Oberfläche schön glatt wird.

Das Schuhwerk aus der Filzstiefel-Fabrik in der weißrussischen Stadt Smilowichi entsteht überwiegend in Handarbeit.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Das Schuhwerk aus der Filzstiefel-Fabrik in der weißrussischen Stadt Smilowichi entsteht überwiegend in Handarbeit. 36 Arbeitsschritte sind nötig, bis ein Paar der traditionellen Filzstiefel fertig ist. Die Schuhe bestehen zu 100 Prozent aus Wolle und werden ohne Farbstoffe und andere chemische Zusätze hergestellt.

Wer seine Walenki draußen tragen will, braucht eine robuste Sohle.
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Quelle: Tatyana Zenkovich/dpa-bilder

Wer seine Walenki draußen tragen will, braucht eine robuste Sohle. Mehr als 800 Paar Filzstiefel entstehen in der kleinen Fabrik. Kunden können aus über 20 verschiedenen Modellen wählen: von der schlichten Version bis zu Stiefeln mit Fellrand und aufwendigen Stickereien. Drei bis fünf Tage dauert es, bis aus einem Bündel Tierhaare ein Walenki wird. Die traditionelle Wunderwaffe gegen kalte Wintertage wird in die Ukraine, nach Polen, Deutschland und andere westeuropäische Länder exportiert. Ein Paar der wollig-warmen Stiefel ist ab umgerechnet 35 Euro zu haben.


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