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Darum sind Smartphones bald keine Telefone mehr


Smartphones sind bald keine Telefone mehr

dpa, Ralf E. KrΓΌger

17.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Jugendliche nutzen ihre Smartphones kaum noch zum Telefonieren.
Jugendliche nutzen ihre Smartphones kaum noch zum Telefonieren. (Quelle: Symbolbild/imago-images-bilder)
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Die Deutschen telefonieren viel weniger als frΓΌher. Besonders krass ist der Trend bei Teenagern: Statt zu telefonieren

Telefonieren ist out - Texten in. Zumindest bei der Gruppe der unter 17-JÀhrigen, weiß Digital-Experte Gerald Lembke. "Alle Studien zeigen, dass das Telefon kaum noch genutzt wird", sagt der Mannheimer Professor für Digitale Medien. "Über alle Altersgruppen hinweg wird im Schnitt gerade mal acht Minuten tÀglich telefoniert - bei der Gruppe der bis zu 17 Jahre alten Nutzer ist die Zeit aber kaum noch erfassbar."

Viele von ihnen kommunizieren heute nur noch per Text- oder Sprachnachricht. Beim Sprechen halten sie das Smartphone oft nicht mehr ans Ohr, sondern vor sich, so dass sie das Display im Auge behalten kΓΆnnen.

Aktuell nutzen laut Branchenverband Bitkom 54 Millionen Deutsche ab 14 Jahren ein internetfΓ€higes Mobiltelefon. Damit hat sich der Nutzeranteil seit 2012 mehr als verdoppelt. Innerhalb eines Jahrzehnts sei das internetfΓ€hige Mobiltelefon vom Nischenprodukt zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag fast aller Menschen geworden.

Das Digitale verdrΓ€ngt das Soziale

Professor Lembke sieht die Entwicklung durchaus kritisch: "Das Digitale verdrÀngt das Soziale - und schwÀcht die Persânlichkeit der Jugendlichen", sagt Lembke. Auf der sozialen Ebene sieht er kaum noch Austausch, sondern eine Art Einbahnstraßen-Kommunikation. "Ich-Botschaften" stünden anstelle von Inhalt und Dialog im Vordergrund. "Es findet kein Austausch der Argumente mehr statt und âffnet zudem Tür und Tor für MissverstÀndnisse und Missbrauch aller Art."

Christoph Erdmann sieht das Àhnlich. Der 43-JÀhrige ist GeschÀftsführer einer Firma, die sich mit viel Aufwand auf verschlüsselte Telefonate spezialisiert hat. Doch ausgerechnet im eigenen familiÀren Umfeld hisst der Experte für Datensicherheit mitunter die weiße Flagge.

GucklΓΆcher in die private Welt

Denn seine Tochter gibt wie viele andere ihrer Generation auch per Smartphone bereitwillig Teile des Privaten preis. "Diese Generation reflektiert die SchutzbedΓΌrftigkeit der PrivatsphΓ€re nicht mehr, weil sie mit der Droge der permanten Vernetzung ΓΌberrannt wird", sagt der VerschlΓΌsselungs-Experte.

Viele Experten Àußern sich skeptisch zu der angeblichen "Unbedarftheit" von Jugendlichen. Deren Kommunikationsgewohnheiten würden "Gucklâcher in ihre persânliche Welt reißen", meint Erdmann. So machten sie sich angreifbar für alle Arten von Mobbing.

Bewusst abschalten

Wie sollten Eltern mit derlei Risiken umgehen? Experten wie Lembke empfehlen Kommunikation mit dem Nachwuchs, ganz ohne Smartphone. Denn der ist oft auf der Suche nach Aufmerksamkeit, die er in Chat-Gruppen kaum geboten bekommt - eine Chance fΓΌr Eltern, das Bewusstsein der Jugendlichen fΓΌr die Problematik zu schΓ€rfen.

Professor Lembke hat sogar schon AnsΓ€tze einer Gegenbewegung ausgemacht. "Die Jugendlichen fΓΌhlen sich spΓ€testens nach der 3000. WhatsApp-Nachricht irgendwann auch mal gesΓ€ttigt", meint er. "Viele schalten daher ganz bewusst auch einfach mal ihr Smartphone ab."

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