Telekom weiter vorn, Qualität steigt insgesamt
Das Mobilfunknetz in Deutschland wird besser, aber Schwächen gibt es nach wie vor. Bei der Platzierung der drei großen Anbieter im "Chip"-Netztest schnitt die Deutsche Telekom am Besten ab. Auch beim Test der Zeitschrift "connect" hat die Telekom die Nase vorn.
Die Mobilfunk-Zeitschrift erklärt die Telekom zum "Testsieger 2018". Sie sei der "stärkste Anbieter" für Internet und Streaming und Sprache. Damit hat die Telekom laut eigenen Angaben "alle Mobilfunknetztests" gewonnen.
Das Ergebnis des jährlichen Netztests der Fachzeitschrift "Chip" (Ausgabe 01/2018) lässt sich so zusammenfassen: Deutschlands drei große Mobilfunknetze werden besser, nach oben ist aber noch viel Luft. Und einige bekannte Schwächen gibt es immer noch.
Testsieger ist erneut die Telekom mit 91,3 von 100 möglichen Punkten. Auf dem zweiten Platz landet Vodafone (88 Punkte), O2 ist mit 66,7 Punkten auf dem dritten Platz.
Fortschritte gab es vor allem durch die Einführung des Enhanced Voice Systems EVS im Netz von Telekom und Vodafone. Bauen beide Gesprächsteilnehmer über das LTE-Netz desselben Betreibers eine LTE-Telefonverbindung auf, profitieren sie von deutlich besserer Sprachqualität. O2 bietet die Technik laut "Chip" noch nicht an.
Kunden ärgern sich über wenig Empfang im Zug
Generell haben die Netzbetreiber viel in die Geschwindigkeit und die Kapazität ihrer LTE-Netze investiert. Das Durchschnittstempo beim Herunter- und Hochladen von Daten hat sich im Durchschnitt merklich erhöht.
Was aber nicht heißt, dass alles in Ordnung ist. Nach wie vor schwächeln alle Anbieter bei Verbindungen in Zügen der Deutschen Bahn. Hier können sich Kunden trotz leichter Verbesserungen bei keinem Anbieter auf durchgängig zuverlässigen Betrieb verlassen. In ländlichen Regionen ist es mit schnellem Internet meist auch schlecht bestellt.
Auf dem Land ruckelt das Internet teilweise stark
Große Unterschiede gibt es zwischen den drei Netzbetreibern auch im täglichen Betrieb: Beim mobilen Ansehen von Livestreams geht die Schere weit auseinander. Während im Telekom-Netz einer von hundert Livestreams stockt, ist es bei O2 den Messdaten nach jeder zwölfte. Auch der Gesprächsaufbau dauert bei O2 in der Regel mit 7,15 Sekunden am längsten. Hier kommt laut "Chip" der vermehrte Einsatz von Voice over LTE (VoLTE), also Sprachanrufen über das LTE-Netz zum Tragen. Vodafone und Telekom, die besonders auf VoLTE setzen, sind hier mit 4,22 und 4,35 Sekunden schneller.
Unterschiede zwischen den Anbietern gibt es auch bei den erfolgreich durchgeführten Anrufen. In der Summe gehen bei über das O2-Netz abgewickelten Verbindungen rund 6,6 Prozent aller Anrufe schief. Sei es durch Abbrüche mitten im Gespräch oder erst gar nicht zustandegekommene Verbindungen. Vodafone (2,03 Prozent) und Telekom (1,49 Prozent) haben hier deutlich weniger Probleme.