Roboter "Daisy" zerlegt 200 iPhones in der Stunde
In einem Apple-Werk ist ein Roboter den ganzen Tag damit beschäftigt, alte Geräte in ihre Einzelteile zu zerlegen. Umweltschützer sind von Apples Umweltengagement nicht überzeugt.
Am 22. April ist der Tag der Erde. Passend dazu stellt Apple jetzt sein Umweltengagement in den Vordergrund. Am Donnerstag hat der Konzern unter anderem seinen neuen Recycling-Roboter "Daisy" vorgestellt. Daisy kann bis zu 200 iPhones in der Stunde zerlegen, die Rohstoffe entnehmen und fachgerecht sortieren.
Elektroschrott ist ein wachsendes Problem für unseren Planeten. Gerade in Smartphones sind zahlreiche wertvolle Rohstoffe verbaut, darunter auch Gold. Diese könnten entnommen und wieder dem Kreislauf zugeführt werden. Doch entsprechende Recycling-Projekte befinden sich noch im Aufbau. Viele alten Telefone vergammeln deshalb noch in Schubladen, weil die Besitzer nicht wissen, wie man sie sachgerecht entsorgen kann.
Auch Daisy selbst ist im Grunde ein Recycling-Produkt: Der Demontage-Roboter wurde aus alten Teilen des Vorgängers "Liam" gebaut. Apples erster Recycling-Roboter war seit 2016 im Einsatz. Apple gab vor kurzem außerdem bekannt, künftig alle seine Rechenzentren, Shops und Bürogebäude mit erneuerbaren Energien zu betreiben.
Apple hat ein Glaubwürdigkeitsproblem
Greenpeace bezweifelt, dass das Umweltengagement des iPhone-Konzerns ausreicht. Statt in Recycling-Roboter zu investieren, sollte das Unternehmen lieber Geräte herstellen, die sich leicht reparieren lassen und langfristig mit Updates versorgt werden, kritisieren die Umweltaktivisten.
Auch Verbraucherschützer beklagen den stark verkürzten Lebenszyklus von elektronischen Geräten. Viele Hersteller wenden sich lieber der Entwicklung neuer Geräte zu, statt ihre alten Modellserien über Jahre hinweg zu unterstützen. Nutzern bleibt dann oft nichts anderes übrig, als sich neue Geräte zu kaufen – selbst, wenn das alte im Prinzip noch funktionstüchtig ist. Smartphones mit einem alten, nicht mehr unterstützten Betriebssystem stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Die Geräte könnten länger im Gebrauch sein, wenn sie softwaretechnisch auf dem neuesten Stand gehalten werden.