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Apple TV 4K im Test: Die Fernbedienung stiehlt der Box die Show


Schöner drücken – Fernbedienung stiehlt Box die Show

  • Jan Mölleken
Von Jan Mölleken

Aktualisiert am 29.05.2021Lesedauer: 5 Min.
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Apple TV 4K im Test: Das kann Apples neue TV-BoxVergrößern des Bildes
Apple TV 4K im Test: Das kann Apples neue TV-Box (Quelle: Jan Mölleken)

Apples TV-Box lässt sich jetzt noch besser bedienen – und das liegt vor allem an der rundum erneuerten Fernbedienung. Insbesondere Besitzer von teureren TV-Geräten mit HDR-Unterstützung profitieren vom Upgrade.

Auch wenn es viele nicht wissen: Apple mischt seit über 10 Jahren auch im TV-Geräte-Markt mit – zumindest indirekt. Denn mit seiner Set-Top-Box Apple TV bringt das Unternehmen sein App- und Inhalteökosystem auch auf den Fernseher.

Mit der erneuerten Fassung des Apple TV 4K (ab 199 Euro) ist nun die sechste Version von Apples TV-Box auf den Markt gekommen. Wir haben sie getestet.

Eine rundum verbesserte Fernbedienung

Schon auf den ersten Blick wird klar, wo sich bei der Neuauflage des Apple TV 4K viel gegenüber dem Vorgänger getan hat – und wo eher weniger: Denn während die beiden TV-Boxen äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden sind, ähneln sich die beiden Fernbedienungen nur wenig.

Der Unterschied könnte kaum krasser ausfallen. Denn in den vergangenen Jahren war die Apple-TV-Fernbedienung zumindest auf der Oberseite in schwarzem Glas und anthrazitfarbenen Kunststoff gehalten – die Neuauflage trumpft dagegen mit einem hell-silbernen Aluminiumgehäuse auf.

Insgesamt dürften die meisten Nutzer die neue Fernbedienung als klare Verbesserung sehen – wer will, kann sie übrigens auch separat für sein bestehendes Apple TV kaufen. Die "Siri Remote", wie sie offiziell heißt, kostet 65 Euro und ist mit allen Apple-TV-Modellen kompatibel, die derzeit noch mit aktueller Software laufen.

Sie ist spürbar dicker und liegt besser in der Hand. Ein großer Fortschritt ist der neue, runde Navigationsbereich. In der Mitte ist ein runder Knopf, der gleichzeitig auch als Sensor für Wischgesten dient. Um den Knopf herum liegt ein Navigationsrad, mit dem man in vier Richtungen klicken kann.

So hat man bei der Navigation in Menüs oder der Apple-Oberfläche die Wahl, ob man wischen oder klicken möchte. Bei der alten Fernbedienung gab es nur die Wischnavigation auf dem oberen Viertel der Fernbedienung, was die Steuerung mitunter etwas hakelig machte.

Ebenfalls neu sind zwei wichtige Knöpfe: Ein Powerbutton und eine Stummschalttaste. Mit dem Powerbutton lassen sich nun bequem Apple-TV und Fernseher per Tastendruck ausschalten – vorher musste dafür ein Menü aufgerufen werden. Die Stummschalttaste ist vor allem beim Fernsehen praktisch, wenn das Programm nicht unbedingt angehalten werden soll.

Einziger Wermutstropfen für Linkshänder: Die Siri-Taste für Sprachbefehle wanderte auf die rechte Seite der Fernbedienung. Wird die Siri-Remote in der Linken Hand gehalten, ist der Knopf nicht mehr so gut erreichbar.

Per App oder Signalton finden lässt sich die neue Fernbedienung leider auch nicht – sie ist aber tatsächlich etwas besser sichtbar als ihr Vorgänger.

Apple TV 4K: Viel Leistung, kaum neue Funktionen

Die Set-Top-Box wurde von Apple dagegen eher aufgefrischt: Dank neuem A12-Bionic-Chip gibt es jetzt nochmal einen ordentlichen Leistungsschub – allerdings fühlte sich auch die Vorgängerversion das Apple TV 4K mit seinem A10X-Fusion-Chip nicht langsam an.

Außerdem unterstützt die Box jetzt Wifi6 und das neue Smarthome-Netzwerk Thread – und ist damit noch etwas besser für die Zukunft gerüstet.

TV-Enthusiasten wird freuen, dass Apple nun – zumindest teilweise – HDMI-2.1-Funktionalitäten unterstützt: So können Filme mit 4K-Auflösung und im Dolby Vision Standard codiert nun auch mit 60 Hz, also 60 Bildern pro Sekunde, wiedergegeben werden. Eine 120 Hz Wiedergabe oder auch eine variable Bildwiederholungsrate (VRR), was HDMI 2.1 ebenfalls vorsieht, bietet Apples neue TV-Box zwar nicht – allerdings sind dies auch Funktionen, die eher für Spielkonsolen wie PS5 oder Xbox X relevant sind.

Abgesehen davon dürften sich Nutzer einer älteren Apple-TV-Version sofort zurecht finden, hier gibt es tatsächlich keine Änderungen. Die Bedienung ist gewohnt einfach, zudem können zahlreiche iOS-Spiele auch auf dem Apple TV installiert und dann am großen Fernseher gespielt werden. Die Fernbedienung taugt allerdings nicht mehr als Controller – dafür können auch bereits die neuen Controller von PS5 und Xbox X genutzt werden – mit voller haptischer Unterstützung, heißt es.

Neu ist zudem auch die Möglichkeit, im Zusammenspiel mit einem iPhone die Farbwiedergabe des Fernsehers automatisch zu optimieren – das klappte im Test gut, wird aber auch von älteren Modellen unterstützt.

Königswegs zum Abspielen von iPhone-12-Videos

Wer ein iPhone 12 Pro besitzt und damit viele Videos aufnimmt, wird am neuen Apple TV 4K Freude haben: Das neue iPhone ist nämlich in der Lage Videos in 4K-Auflösung mit Dolby-Vision-Qualität aufzuzeichnen – und das mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

Die Videos sehen tatsächlich spektakulär aus – ließen sich in voller Pracht bislang aber nur auf den iPhones, oder jetzt auf dem neuen iPad Pro anschauen. Denn Apple nutzte auf seinen Smartphones eine neue Dolby-Vision-Codierung, die auch von eigentlich kompatiblen Geräten noch nicht unterstützt wurde.

Auf dem neuen Apple TV 4K können diese via Airplay nun auch mit 60 Hz wiedergegeben werden – in unserem Test war allerdings selbst die eigentlich ausreichend schnelle Wifi-Verbindung offensichtlich von der Bandbreite überfordert, sodass die 60 Hz nicht immer ganz flüssig übertragen wurden. Trotzdem: Allein die Möglichkeit, die Videos auf dem großen Bildschirm sehen zu können, dürfte für einige Nutzer die Anschaffung wert sein.

Fazit: Oberklasse-Leistung zum Oberklasse-Preis

Ganz klar: Billig ist das Apple TV 4K nicht – wer einfach nur eine Möglichkeit sucht, um Netflix oder Amazon Prime auf den Fernseher zu bringen, findet erheblich günstigere Alternativen.

Dafür werden Käufer Apple-typisch mit hervorragender Bedienbarkeit, überragender Leistung und hoher Wertigkeit der Hardware entschädigt: Einfacher und effektiver als bei Apple lässt sich etwa die Einstellung der Farbtemperatur oder die automatische Anpassung eines Zeitversatzes zwischen Bild und Tonwiedergabe nicht regeln, bequemer als hier kann man nirgendwo zwischen Fernsehlautsprechern, Bluetoothkopfhörern oder auch Home Pods hin- und herwechseln.

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Auch die Sprachsuche und -steuerung via Siri ist intuitiver und einfacher als bei der Konkurrenz. Dank A12-Chip – der übrigens auch im iPhone XS steckt – ist die Box nicht nur absolut flüssig bedienbar, sondern taugt sogar als brauchbare Spielkonsole am TV.

Wer außerdem noch weitere Apple-Geräte sowie Homekit-Anwendungen in seinem Haushalt nutzt und gerne selbst geschossene Bilder und Videos am großen Bildschirm zeigt, kommt an Apple TV 4K fast nicht mehr vorbei.

Besitzer eines Apple TV 4K der ersten Generation haben allerdings keinen echten Grund für ein Upgrade – so können aber über den Kauf einer Siri Remote nachdenken.

Vom ebenfalls neu angebotenen Modell Apple TV HD (ab 159 Euro) sollten Interessenten aber tunlichst die Finger lassen: Es handelt es sich dabei um die unveränderte, seit über fünf Jahren erhältliche TV-Box, die nun zusammen mit der neuen Fernbedienung verkauft wird. Hier ist der verlangte Preis deutlich zu hoch angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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