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Robert Koch-Institut: Coronavirus-App soll Überblick über Infektionen geben


Neue RKI-App soll Corona-Infektionsherde zeigen

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 08.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Die neue App des Robert Koch-Instituts heißt Corona-Datenspende.Vergrößern des BildesDie neue App des Robert Koch-Instituts heißt Corona-Datenspende. (Quelle: Matthias Balk/dpa-bilder)
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Das Robert Koch-Institut (RKI) hat eine App entwickeln lassen, die helfen soll, die Verbreitung von Corona-Infektionen im Bundesgebiet zu beobachten. Dafür wollen die Experten gespendete Fitnessdaten vom Handy nutzen.

Derzeit verfolgen Fachleute wie Laien gespannt, wie sich die Zahlen der Covid-19-Fälle in Deutschland und weltweit entwickeln. Ein großes Problem ist allerdings, dass die Infektion bei vielen Menschen nur schwache oder gar keine Symptome hervorruft. Selbst wenn sich diese bei ihrem Arzt melden, werden sie vielfach nicht auf SARS-CoV-2 getestet, solang sie keine typischen Symptome zeigen. Das macht es für Experten sehr schwer, die tatsächliche Zahl der Infektionen abzuschätzen.

Das RKI will nun eine andere Datenquelle als den offiziellen Meldeweg anzapfen, um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Erkrankung innerhalb der Bevölkerung verbreitet: Fitnessdaten, wie etwa Puls, sportliche Aktivitäten oder Ruhezeiten.

Die werden in Deutschland wohl millionenfach von Smartwatches, Fitnesstrackern und Laufuhren erhoben und in leicht auslesbare Datensätze auf dem Handy zusammengeführt. Das RKI hat deshalb eine App entwickeln lassen, mit denen Bürger diese Daten automatisch und unter Pseudonym mit dem RKI teilen können. Die App heißt Corona-Datenspende und ist für Android und iOS in den jeweiligen App-Stores verfügbar.

Daten sind eher als Unterstützung gedacht

Die Datenspende ist dabei vollkommen freiwillig, nur wer möchte, installiert die App und gibt seine Daten frei. Die Idee dahinter sei folgende: "Viele Menschen in Deutschland zeichnen regelmäßig mit Smartwatches oder Fitnessarmbändern ihre Vitaldaten auf. Dazu zählen der Ruhepuls, Schlaf und das Aktivitätsniveau", schreibt das RKI in einer Pressemitteilung.

Zwar messen die Fitnessbänder in der Regel nicht die Körpertemperatur, aber das müssten sie laut RKI auch gar nicht, die übrigen Vitalzeichen würden genügen: "Bei einer akuten Atemwegserkrankung ändern sich diese Vitalzeichen in den meisten Fällen deutlich. Daher können auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber durch die App erkannt werden."

Dabei geht es aber explizit nicht darum, Erkrankte oder Kontaktpersonen zu informieren, das wäre damit auch nicht möglich. So wird von den Teilnehmern lediglich eine Postleitzahl abgefragt, eine genauere Verortung der einzelnen Profile ist offenbar nicht vorgesehen, selbst für anonyme Warnungen vor Infizierten taugen die so gewonnenen Informationen also nicht.

Hohe Nutzerzahl für aussagekräftige Ergebnisse nötig

Die Daten seien eher eine Ergänzung zu weiteren Quellen wie etwa den offiziellen Meldedaten, so das RKI. Die Informationen könnten helfen, Infektionsschwerpunkte besser zu erkennen oder zu prüfen, ob Maßnahmen wie die Kontaktsperre wirkten. Tatsächlich hätten vergleichbare Analysen der Daten von Fitnessarmbändern in den USA in der Vergangenheit bereits sehr treffgenaue Fallschätzungen bei Grippewellen geliefert, so das RKI.

Gespendete Daten können später wieder gelöscht werden

Damit das funktioniere, sei aber wichtig, dass ausreichend viele Bürger mitmachen und ihre Daten spenden, erklärt Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts: "Wir wünschen uns, dass sich viele Menschen beteiligen. Denn je mehr Menschen ihre Daten für eine Auswertung zur Verfügung stellen, desto genauer werden unsere Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus."

Die eingegangenen Daten sollen schon bald in eine Karte einfließen, die dann auf corona-datenspende.de einsehbar sein wird. In der App selbst gibt es dagegen wenig zu sehen: Beim ersten Start richtet man die Datenquellen ein, die man mit dem RKI teilen möchte. Derzeit werden neben AppleHealth und GoogleFit auch die Konten von Fitbit, Garmin, Polar und Withings unterstützt. Danach können allenfalls noch weitere Quellen hinzugefügt oder auch das gesamte Profil gelöscht werden.

Bei der Einrichtung wird eine zufällige ID vergeben. Sie dient als Pseudonym für den Datenspender. Laut RKI könne der tatsächliche Spender der Daten nicht ermittelt werden, das Pseudonym erlaubt aber, dass etwa bei einer Löschung des Nutzers auch alle zugehörigen, bereits gespendeten Daten entfernt werden können.

Verwendete Quellen
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