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Aus Angst vor einer Sperre: Russen laden sich Wikipedia herunter


Aus Angst vor einer Sperre
Russen laden sich Wikipedia herunter

Von t-online, sha

Aktualisiert am 22.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Wikipedia: Das Online-Lexikon erhält durch eine große Spende Unterstützung.Vergrößern des BildesWikipedia-Website: Russische Nutzer haben Angst vor einer Sperre der Plattform. (Quelle: Jens Büttner/dpa)
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Seit Beginn des Ukraine-Kriegs laden sich immer mehr russische Nutzer die Einträge der Online-Wissensplattform Wikipedia auf ihre Festplatte herunter. Sie befürchten eine Sperre des Dienstes in ihrem Land.

Nach der Blockierung von Nachrichtenquellen wie Twitter, Euronews und Facebook ist die Befürchtung in Russland vor weiteren Mediensperren groß. Wie eine Autorin des US-Medienmagazins "Slate" berichtet, haben sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer mehr Nutzer in dem Land die russischsprachigen Seiten von Wikipedia heruntergeladen.

Allein in der ersten Märzhälfte sei eine 29 Gigabyte große Datei mit allen russischsprachigen Einträgen der Plattform über 100.000 Mal heruntergeladen worden. Das sei ein Anstieg von mehr als 4.000 Prozent im Vergleich zu den ersten beiden Januarwochen 2022.

Open-Source-Software Kiwix lädt Wikipedia-Einträge herunter

Für den Download der Wikipedia-Artikel werde die Software Kiwix genutzt, berichtet Slate weiter. Kiwix ist ein frei erhältliches Programm, das Seiten wie Wikipedia legal herunterladen kann, um die Daten ohne Internetverbindung lesen zu können. Die Software wurde entwickelt, um Personen in Gegenden mit schlechter oder fehlender Internetverbindung den Zugang zu den Inhalten von Wikipedia zu ermöglichen.

Laut Kiwix-Chef Stéphane Coillet-Matillon machten Downloads aus Russland mittlerweile 42 Prozent des gesamten Datenverkehrs auf den Servern des Unternehmens aus. Im vergangenen Jahr seien es nur zwei Prozent gewesen, so Coillet-Matillon.

Russland "beanstandete" Wikipedia-Artikel zum Ukraine-Krieg

Die Angst vor einer Sperre von Wikipedia in Russland ist nicht unbegründet: Anfang März hatte die russische Medienaufsicht den Wikipedia-Eintrag "Russischer Überfall auf die Ukraine 2022" beanstandet. Insbesondere werde die Auflistung von Opfern des russischen Militärs sowie von ukrainischen Zivilisten und Kindern in dem Artikel als falsch bezeichnet, hieß es in einer Mitteilung (PDF).

Erst vergangene Woche wurden durch die russische Medienaufsicht Roskomnadsor über 30 Webseiten von russischen und internationalen Medien blockiert. Darunter die Enthüllungswebseite "Bellingcat", zwei russischsprachige israelische Nachrichtenseiten und regionale Portale wie "Permdaily.ru". Gestern hatte die russische Medienaufsicht die Seiten des europäischen Fernsehsenders Euronews blockiert. Der Grund sei die Verbreitung von Falschinformationen über den Ukraine-Krieg.

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