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Pegasus-Skandal: Weitere Spionage-Software nutzte iOS-Lücke


Pegasus-Spionageskandal
iPhone-Sicherheitslücke wurde von weiterem Unternehmen missbraucht

Von t-online, arg

Aktualisiert am 04.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Apple-Logo in einer Glasfassade: Der Konzern dementiert Berichte über chinesisches Spionage-Chips auch vor dem US-Kongress.Vergrößern des BildesEin weiteres Unternehmen hat die Sicherheitslücke auf iPhones für Spionagesoftware ausgenutzt. (Quelle: Maja Hitij/dpa)
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Die iPhone-Lücke, die eine unbemerkte Installation der Spionagesoftware Pegasus ermöglichte, wurde offenbar von einem weiteren Spionage-Unternehmen missbraucht. Kunde soll unter anderem Saudi-Arabien sein.

Der Skandal um die Spionagesoftware Pegasus der israelischen NSO-Gruppe hat im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen. Im Verlauf der Enthüllungen wurde auch eine Sicherheitslücke auf iPhones bekannt, über die Pegasus unbemerkt auf die Geräte der Opfer geschleust wurde.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurde die Schwachstelle auch von QuaDream, einem israelischen Softwareentwickler, dazu missbraucht, die eigene Spionagesoftware "REIGN" auf dem Handy zu installieren und infolgedessen Nutzer auszuspähen.

Die Schwachstelle war so gravierend, dass Apple bereits im September ein Sicherheitsupdate für das iPhone-Betriebssystem veröffentlichte. Dadurch wurde jeder Fremdzugriff durch Pegasus oder andere Schadsoftware, die dieselbe Lücke zum Eindringen nutzte, unterbunden.

Spionagesoftware REIGN

"REIGN" ist ebenso wie Pegasus dazu in der Lage, die Kontrolle über das Smartphone des Nutzers zu übernehmen. So kann das Programm nicht nur Nachrichten, die in Messengerdiensten wie WhatsApp, Telegram oder Signal versendet werden, auslesen, sondern auch Kontaktdaten ausspähen, die Fotogalerie durchsuchen oder E-Mails mitlesen.

Wie Reuters berichtet, gehört zu den Premiumfunktionen auch die Möglichkeit, Echtzeitanrufe aufzuzeichnen, die Kameras von Smartphones zu aktivieren oder das Mikrofon anzuschalten.

QuaDream verweigert offizielle Stellungnahme

QuaDream, ein direkter Wettbewerber zu NSO, hat sich ebenfalls auf Überwachungstechnologie und Hacking-Software spezialisiert. Diese wird laut eigenen Angaben vor allem an Regierungskunden verkauft.

Über offizielle Vertragspartner von QuaDream ist nicht allzu viel bekannt, Reuters zufolge gehören aber die Regierungen Saudi-Arabiens, Mexikos und Singapurs zum Kundenstamm des Unternehmens.

Während der Recherchen versuchte Reuters mehrfach, mit QuaDream in Kontakt zu treten und von Verantwortlichen ein Statement zu bekommen. So besuchte auch ein Reporter vor Ort die Büroräume in Tel Aviv, konnte dort jedoch auch niemanden antreffen oder Auskunft erhalten. Eine Stellungnahme blieb auch die für QuaDreams zuständige Anwaltskanzlei schuldig.

Pegasus - Vorgeschichte und Hintergründe

Im vergangenen Jahr hatten Experten eine gravierende Sicherheitslücke in iPhones aufgedeckt. Dadurch konnte die hochinvasive Spionagesoftware "Pegasus", die vom israelischen Unternehmen NSO entwickelt und angeboten wird, auf Smartphones des Konzerns installiert werden.

In Verruf geriet die Software vor allem, als bekannt wurde, dass NSO die Software auch autoritären Staaten angeboten hatte und so Journalisten und Oppositionelle ausgespäht und verfolgt wurden.

Im November verklagte Apple dann die NSO-Gruppe mit der Absicht, diesen jegliche Nutzung von Software, Hardware und Dienstleistungen des Konzerns zu verbieten. Die US-Regierung setzte das israelische Unternehmen Anfang November auf eine Sanktionsliste. Es gebe Beweise die aufzeigen, dass Spionagesoftware an Regierungen geliefert worden sei, so die Begründung für den Schritt. "Durch die Software wurden Regierungsbeamte, Journalisten und Wissenschaftler ausgespäht und überwacht."

Verwendete Quellen
  • Reuters
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