Ein Vater hat seinen ermordeten 14-jährigen Sohn bei Google Maps (maps.google.de) entdeckt. Der Junge liegt niedergestreckt am Boden, daneben stehen mehrere Personen und ein Einsatzwagen. Nun möchte der Vater, dass Google dieses Bild aus dem Jahr 2009 entfernt. Der Internet-Konzern hat versprochen, dem Wunsch des Vaters nachzukommen.
Noch ist das Bild bei Google Maps zu sehen: Ein trostloses Industriegebiet am Rande der Stadt Richmond, Kalifornien – nahe eines Schienenstrangs steht ein Polizeiwagen, weiterhin sind mehrere Männer zu sehen, die einen langen Schatten werfen. Eine mit hellem Oberteil bekleidete Person liegt auf dem Boden. Es soll sich dabei um den 14-jährigen Jungen handeln, dessen Vater sich bei Google meldete und seinen ermordeten Sohn zu erkennen glaubt.
Der Mann entdeckte die Aufnahme erst in der vergangenen Woche und wandte sich infolgedessen unverzüglich an Google.
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Mordschauplatz in Google Maps lange bekannt
Die Satelliten haben durch Zufall Bilder aufgenommen, die nur kurze Zeit nach einem Gewaltverbrechen entstanden sein müssen. Anders ist das Foto kaum zu erklären. Der Internetdienst Google Sightseeing beschrieb bereits Anfang 2012, Google habe in seinem Kartendienst Maps Luftbilder eines Mordes veröffentlicht.
Noch schwerer wiegt, dass ausgerechnet von diesem Aufnahmeort 45-Grad-Bilder zu sehen sind. Diese Fotos zeigen eine Vogelperspektive, auf der dreidimensionale Objekte deutlich besser sichtbar sind als aus der Draufsicht. Google ist damit Bing Maps von Microsoft gefolgt, das schon länger und zahlreicher fast weltweit detaillierte Schrägansichten zeigt.
Google sucht eine schnelle Lösung
Am Montag meldete der Nachrichtendienst Cnet, dass Google die Aufnahmen entfernen wolle. Das wäre eine Besonderheit, denn üblicherweise aktualisiert der Such-Gigant den Bildbestand nur dann, wenn es auch aktuellere Bilder gibt. In diesem Fall wolle Google eine technische Lösung suchen, heißt es. Bis die Bilder ersetzt worden sind, wird es jedoch noch ein paar Tage dauern.
Anmerkung der Redaktion:
Es ist unklar, ob es sich bei dem Foto tatsächlich um die Mordszene handelt. Es kommt immer wieder vor, dass Nutzer auf Google Maps Verbrechen zu sehen glauben und Google diese Fotos ohne weitere Prüfung entfernt.
Wir haben dennoch entschieden, die kaum erkennbare Szene, die der Vater bei Google gemeldet hat, nachträglich zu verpixeln. Wir entschuldigen uns bei allen Lesern, die sich an der ursprünglichen Version des Bildes gestört haben.
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