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Mark Zuckerberg: Facebook-Chef entschuldigt sich bei EU-Anhörung


Anhörung vor EU-Parlamentariern
Zuckerberg entschuldigt sich für Fehler

dpa, afp, asa

Aktualisiert am 22.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Mark Zuckerberg: Der Facebook-Chef vor Abgeordnete des Europaparlaments.Vergrößern des BildesMark Zuckerberg: Der Facebook-Chef vor Abgeordnete des Europaparlaments. (Quelle: ReutersTV/Reuters-bilder)
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg spach vor EU-Parlamentariern über den Datenskandal um Cambridge Analytica.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich bei seiner Anhörung im EU-Parlament zur Affäre um die Weitergabe der Daten von Millionen Nutzern entschuldigt und eine Verbesserung des Schutzes persönlicher Informationen angekündigt. Facebook habe "nicht genug getan, um zu verhindern, dass die von uns entwickelten Instrumente auch dafür verwendet werden zu schaden", sagte Zuckerberg am Dienstagabend in Brüssel. "Das war ein Fehler, und es tut mir leid."

Facebook hat eingeräumt, dass Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet sind. Sie sollen unter anderem unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. Daten britischer Bürger sollen zudem für eine Pro-Brexit-Kampagne missbraucht worden sein. In Europa waren laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer betroffen.

Parlamentspräsident Antonio Tajani warnte ausdrücklich vor der Manipulation künftiger Wahlen. Das Geschäftsmodell vieler Online-Dienste sei zwar, kostenlose Dienste gegen persönliche Daten anzubieten, sagte der Italiener. "Demokratie darf aber nie eine Marketingoperation werden, bei der jeder, der Daten kauft, einen politischen Vorteil kauft."

Zuckerberg bittet um Geduld

"Ob es um Fake News geht, ausländische Beeinflussung bei Wahlen oder Entwickler, die Informationen der Menschen missbrauchen – wir haben unsere Verantwortung nicht breit genug gesehen", erklärte Zuckerberg. Das Netzwerk sei aber dabei, besser zu werden. Dies hätten auch die Wahlen in Frankreich und Deutschland gezeigt. Facebook arbeite inzwischen mit den Regierungen zusammen und teile "Informationen über Bedrohungen in Echtzeit".

Bereits tausende Apps geprüft

Zuckerberg kündigte gleichfalls an, die Zahl der Mitarbeiter, die sich mit Fragen von Schutz und Sicherheit beschäftigen, auf "mehr als 20.000 bis zum Ende des Jahres" zu verdoppeln. Darüber hinaus habe Facebook inzwischen tausende Apps daraufhin überprüft, ob sie unzulässigerweise Nutzerdaten abgriffen. "Mehr als 200" seien von dem Unternehmen bereits gesperrt worden.

Zuckerberg ging davon aus, dass dies zusammen mit anderen Investitionen "einen bedeutenden Einfluss auf unsere Profitabilität haben wird". Menschen zu schützen, werde für Facebook aber "immer wichtiger sein, als unsere Profite zu maximieren".

Die Nutzer sollten künftig zudem mehr Kontrolle über ihre Datenschutzeinstellungen bekommen, sagte Zuckerberg. Dafür führe Facebook auch einen neuen Browser ein, bei dem der Verlauf der Aktivität in dem Online-Netzwerk gelöscht werden könne.

Aussage von Zuckerberg persönlich

Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Zuckerberg zu einer Aussage zu bewegen. Dieser wollte zunächst seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vorschicken. Vergangene Woche hatte Zuckerberg schließlich zugestimmt, persönlich auszusagen.

Das Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden am Dienstag sollte ursprünglich jedoch hinter verschlossen Türen stattfinden. Dies stieß im Parlament und in der EU-Kommission auf Kritik, zumal Zuckerberg den US-Abgeordneten im April ausführlich und öffentlich Rede und Antwort gestanden hatte.

Vor allem die Grünen hatten sich dafür eingesetzt, das Treffen öffentlich zu machen. "Es wäre auch zu absurd gewesen, wenn ausgerechnet ein Hearing (Anhörung) mit dem Chef der Datenkrake Facebook hinter verschlossenen Tür stattgefunden hätte", meinte der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold. Der liberale Fraktionschef Guy Verhofstadt hatte in der vergangenen Woche aus Verärgerung über den Ausschluss der Öffentlichkeit gar einen Boykott des Treffens angekündigt.

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Zuckerbergs Besuch in Europa kommt nur wenige Tage, bevor am 25. Mai die neue europäische Datenschutzverordnung in Kraft tritt. Diese macht Firmen und Organisationen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten. Bei Verstößen drohen Firmen Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • AFP
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