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xHamster: Populäre Erotikseite lässt wohl strafbare Inhalte online


Website xHamster
Populäre Erotikseite lässt wohl strafbare Inhalte online

Von t-online, avr

Aktualisiert am 27.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schaut einen Porno am Fernseher (Symbolbild): Die beliebte Seite xHamster lässt Freiwillige seine Inhalte und löschen.Vergrößern des BildesEin Mann schaut einen Porno am Fernseher (Symbolbild): Die beliebte Seite xHamster lässt Freiwillige seine Inhalte und löschen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Auf der populären Pornoseite xHamster soll ein Team von Freiwilligen strafbare Inhalte aussortieren. Doch wie Recherchen zeigen, werden Fotos Minderjähriger im Zweifel geduldet. Nun gibt es Kritik am Vorgehen.

Politiker und das deutsche Justizministerium fordern strengere Maßnahmen gegen Pornoplattformen bezüglich strafbarer Inhalte – wie sexuelle Videos und Fotos von Minderjährigen. Das berichtet das Online-Magazin "Vice". Hintergrund ist eine Recherche des Magazins, das Mängel im Löschverfahren der populären Pornoseite "xHamster" aufdeckte.

Dort berichtet "Vice", dass in vielen Fällen auf der Plattform Fotos von mutmaßlich Minderjährigen online bleiben. Grund dafür sei die Löschpraxis von "xHamster": Löschteams für Fotos bestehen hauptsächlich aus unbezahlten Freiwilligen. Diese erhalten für ihre Aufgabe keine Schulung, sondern nur ein knapp 2.800 Zeichen langes Regelwerk.

Laut den Regeln werden Darstellungen Minderjähriger erst dann gelöscht, wenn mehrere Moderatoren das entsprechende Bild als "underage" markieren. Im Zweifelsfall sollen die Fotos aber online bleiben, es sei denn, die abgebildeten Personen sehen mit "hoher Wahrscheinlichkeit" aus wie unter 18, schreibt "Vice".

Strengere Regeln gefordert

"xHamster" ist eine der beliebtesten Pornoseiten in Deutschland. Für seine Recherchen konnte "Vice" nach eigenen Angaben Redakteure in das Moderationsteam von xHamster einschleusen und so einen Überblick über das Löschverfahren bekommen. Dabei zeigte sich zudem, dass wohl auch illegale Spanner-Aufnahmen auf der Pornoseite geduldet werden.

Als Reaktion auf die Recherche des Online-Magazins reagierten mehrere deutsche Politiker alarmiert und verlangten strenge Auflagen gegen Pornoplattformen. So bezeichnete der Europaabgeordnete und SPD-Politiker Tiemo Wölken die Kontrollpraxis von "xHamster" auf Nachfrage von "Vice" als "ungenügend". Johannes-Wilhelm Rörig, Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung, fordert laut "Vice" eine "gesetzliche Verpflichtung für Internet-Provider, Missbrauchsabbildungen im Netz melden zu müssen".

Eine Sprecherin des Justizministeriums äußerte sich ähnlich und hält "verpflichtende Anforderungen für Betreiber von Online-Portalen zum effektiven Umgang mit strafbaren Inhalten" für einen wichtigen Baustein beim Kampf gegen strafbare Inhalte im Netz.

Gesetze gegen Pornoplattformen

In der Vergangenheit gab es immer wieder Vorstöße, um den Zugang zu Pornoplattformen für unbefugte Personen zu beschränken oder die Anbieter in die Pflicht zu nehmen, härter gegen strafbare Inhalte vorzugehen.

So forderten Jugendschützer bereits Anfang Juni 2020, dass Nutzer Pornoseiten nur mit Altersverifikation besuchen sollen dürfen – beispielsweise durch Übermittlung eines Ausweises. Mehr dazu lesen Sie hier. Im Ernstfall sollen die entsprechenden Porno-Seiten gesperrt werden. Doch die Portale haben sich zuletzt erfolgreich gegen Sperren gewehrt, wie der "Spiegel" Ende September berichtete.

Auf EU-Ebene wird derzeit der sogenannte "Digital Service Act" besprochen. Das Gesetz soll Regeln europaweit vereinheitlichen und effektivere Kontrollen von Tech-Konzernen wie Google, Facebook oder Amazon ermöglichen. Aber auch das zypriotische Unternehmen "xHamster" würde von dem Gesetz betroffen sein.

Zudem gibt es aktuell eine Petition an das Justizministerium gegen Pornoplattformen, die von betroffenen Frauen gestartet wurde: Unbekannte hatten Aufnahmen von ihnen auf "xHamster" veröffentlicht. Die Betroffenen verlangen eine "klare rechtliche Grundlage, um Porno-Plattformen in die Verantwortung nehmen zu können". Bisher hat die Petition knapp 54.000 Unterschriften gesammelt.

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