Unbekannte haben ein Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Arnsberg per Cyber-Attacke nahezu komplett lahmgelegt. Die Betreiber vermuten einen Erpressungsversuch, das Landeskriminalamt ermittelt. Es ist nicht der erste Angriff dieser Art auf ein Krankenhaus.
Das Klinikum Arnsberg habe am Freitag auf einem Computersystem eine Schadsoftware entdeckt, sagte ein Sprecher des Klinikums und bestätigte damit Medienberichte. Daraufhin sei der betreffende Teil abgeschaltet und das komplette System heruntergefahren worden. Am Sonntagvormittag konnten die Computer nach 42 Stunden nach und nach wieder hochgefahren werden. Außer Notfällen seien bis dahin keine neuen Patienten aufgenommen worden.
Mit dem Abschalten der Computer sei die digitale Kommunikation zwischen den Abteilungen unterbrochen gewesen. "Befunde mussten persönlich, per Telefon oder Fax übermittelt werden", schilderte der Sprecher. Der Virus sei mit einem E-Mail-Anhang, "der besser nicht geöffnet worden wäre", eingedrungen. Ein Erpressungsversuch werde vermutet: Es seien Meldungen mit Geldforderungen aufgetaucht.
Ein Sprecher des Landeskriminalamts sagte, das Klinikum Arnsberg sei der dritte der Behörde bekanntgewordene Fall seit dem vergangenen Jahr. Zu dem Klinikum gehören drei Häuser in Arnsberg und Neheim-Hüsten. Erst wenige Tage zuvor hatte das Lukaskrankenhaus in Neuss von einer Cyber-Attacke berichtet. 2015 sei eine weitere Klinik betroffen gewesen.
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