Der berüchtigte Erpresser-Trojaner TeslaCrypt ist Geschichte. Die Entwickler haben überraschend das Ende ihrer Machenschaften verkündet und einen Masterkey veröffentlicht, mit dem die Opfer alle ihre Dateien kostenlos entschlüsseln können.
Seit Anfang Dezember 2015 war TeslaCrypt im deutschsprachigen Raum unterwegs. Opfer waren neben privaten Nutzern auch Firmen, Behörden, Stadtverwaltungen und Krankenhäuser. Auf befallenen Rechnern wurden wahllos Dateien gesperrt, die gegen eine Zahlung von 500 US-Dollar in Bitcoins wieder freigegeben werden sollten. Die Polizei riet stets von einer Zahlung ab, einige Opfer gingen jedoch auf die Forderung ein.
TeslaCrypt-Macher sagen "sorry"
Dank des veröffentlichten Master-Schlüssels können nun alle Betroffenen ihre Dateien kostenlos entschlüsseln. Die dazu notwendige Decoder-Software stellt der Virenscanner-Hersteller ESET samt deutscher Anleitung kostenlos als Download zur Verfügung.
Was den Sinneswandel bei den Machern von TeslaCrypt bewirkt hat, ist derzeit noch ein Rätsel. Sie veröffentlichten den Master-Schlüssel auf ihrer Bezahlseite, berichten die Sicherheitsexperten von Bleepingcomputer. Unter den Code schrieben sie lapidar "we are sorry" – es tut uns leid.
Neuer Erpresser-Trojaner auf dem Vormarsch
Laut Bleepingcomputer hatte ein Sicherheitsforscher des Virenscanner-Herstellers ESET bemerkt, dass TeslaCrypt allmählich aus den einschlägigen Hackerforen verschwand. Auf der Bezahlseite der Online-Kriminellen kontaktierte er die Entwickler anonym über den Support-Chat und fragte, ob sie nicht den Masterschlüssel freigeben wollten. Zu seiner Überraschung taten sie genau das. Leider wird in den Hacker-Foren bereits ein neuer Erpresser-Trojaner namens CryptXXX heiß gehandelt. Ob die Macher von TeslaCrypt etwas damit zu tun haben, ist nicht bekannt.
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