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Medien: Hacker wollten Dokumente aus dem Außenministerium


Hacker wollten an Dokumente aus dem Außenministerium

dpa-afx, Sebastian Engel

Aktualisiert am 04.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Auswärtiges AmtVergrößern des BildesAuswärtiges Amt: Die Angreifer auf das Datennetz des Bundes hatten es laut Zeitungsberichten auf Dokumente aus einer Abteilung im Außenministerium abgesehen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa-bilder)
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Vieles rund um die digitale Attacke gegen das Datennetz des Bundes liegt noch im Nebel. Berichten zufolge hatten die Angreifer Unterlagen aus dem Auswärtigen Amt im Visier – und konnten auch mehrere abgreifen.

Der Hacker-Angriff auf die Bundesregierung war Medienberichten zufolge eine gezielte Attacke auf das Referat für Russland und Osteuropa im Auswärtigen Amt. Den Angreifern sei es gelungen, dort eine einstellige Zahl von Dokumenten zu kapern, meldete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es handele sich um geringe Datenmengen, weshalb die Firewall nicht Alarm geschlagen habe.

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" manipulierten die Angreifer bereits vor rund zwei Jahren eine Lernplattform auf der Internetseite der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung mit Spionagesoftware.

Die Akademie mit Sitz in Brühl bietet Verwaltungsmitarbeitern des Bundes Fortbildungen an, die als Internetkurse gebucht werden können. Die elektronischen Unterlagen eines Fernkurses für Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes seien dabei gezielt mit Spionagesoftware manipuliert worden. Entdeckt wurde die Spionagesoftware demzufolge erst nach einem Hinweis befreundeter Nachrichtendienste.

Das Innenministerium sucht nach dem Informanten

Der Angriff auf das Datennetz des Bundes war Mitte der Woche publik geworden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll hinter der Attacke eine unter dem Namen "Snake" (deutsch: Schlange) bekannte russische Hackergruppe stecken. Computerexperten sagen den Cyberspionen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten nach. Die Bundesanwaltschaft leitete Vorermittlungen wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit gegen unbekannt ein.

Nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" war der Angriff offenbar Teil einer weltweiten Hacker-Attacke, von der auch Staaten in Skandinavien, Südamerika, die Ukraine und ehemalige Sowjetstaaten betroffen sein sollen. Zudem meldet der Rechercheverbund, der Trojaner im deutschen Regierungsnetz sei auf insgesamt 17 Rechnern aktiv gewesen. Das Innenministerium sucht nach dem Bekanntwerden des Angriffs nach der möglichen undichten Stelle in den eigenen Reihen.

Sind die Behörden ausreichend gegen Angriffe geschützt?

Innenpolitiker der großen Koalition werfen die Frage auf, ob sich die Regierung bei so einem Angriff hinreichend wehren kann. "Ich befürchte, die meisten Länder sind bei der Abwehr komplexer Cyberattacken überfordert", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Burkhard Lischka, der "F.A.S."

"Wenn Daten abfließen, dürfen wir sie dann auf dem angreifenden Server löschen? Darf im Notfall sogar der fremde Server zerstört werden? Dafür brauchen wir eine klare gesetzliche Grundlage. Die SPD ist gesprächsbereit, um das Grundgesetz zu ändern." Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), äußerte sich zurückhaltender: "Über eine Änderung des Grundgesetzes kann man reden, sie wäre aber erst der letzte Schritt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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