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Microsoft präsentiert sich als Vorreiter im Datenschutz


Microsoft präsentiert sich als Vorreiter im Datenschutz

Von dpa
11.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Satya Nadella, Vorstandsvorsitzender von Microsoft spricht auf der Entwicklerkonferenz "Build" von Microsoft: Das Unternehmen möchte sich für den Datenschutz der Nutzer einsetzen.Vergrößern des BildesSatya Nadella, Vorstandsvorsitzender von Microsoft spricht auf der Entwicklerkonferenz "Build" von Microsoft: Das Unternehmen möchte sich für den Datenschutz der Nutzer einsetzen. (Quelle: Elaine Thompson/ap-bilder)
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In diesen Wochen finden die Entwicklerkonferenzen der großen Tech-Firmen statt. Anders als Facebook oder Google steht bei Microsoft das Thema Datenschutz ganz oben auf der Agenda.

Es ist die Saison der Entwicklerkonferenzen: Facebook, Google, Microsoft, sie alle stellen auf ihren großen Tech-Messen im Mai und Juni die Neuheiten ihrer Unternehmen vor. Oft nutzen die Konzerne die Konferenzen aber auch, um strategische Botschaften zu vermitteln. Dabei fallen in diesem Jahr vor allem die großen Unterschiede im Umgang mit Datenschutz auf.

Den Anfang machte die Facebook-Konferenz "F8", auf der Gründer und Chef Mark Zuckerberg abermals mehr Verantwortung nach dem jüngsten Datenskandal versprach – und dann einen Service zur Partnersuche ankündigte, der ein neues Datenfass aufmachen wird. Auf der Google-Messe "I/O" spielte Datenschutz hingegen nur eine Nebenrolle abseits der großen Bühne.

Auf der Microsoft-Konferenz "Build" in Seattle stand das Thema hingegen im Fokus. Satya Nadella, Vorstandsvorsitzender von Microsoft, begrüßte ausdrücklich die europäische Datenschutzrichtlinie, die ab Ende Mai greifen wird. "Privatsphäre ist ein Menschenrecht", sagte Nadella. Eine ähnliche Position nimmt auch Apple ein, dessen Entwicklerkonferenz Anfang Juni stattfindet. Das Unternehmen sieht sich auf einer Linie mit den Europäern, Firmenchef Tim Cook bezeichnete Datenschutz ebenfalls als Menschenrecht.

Nadella präsentiert sein Unternehmen als moralischen Vorreiter

Microsoft-Chef Nadella nutzte die hauseigene Messe, um sein Unternehmen in einer neuen Rolle zu präsentieren: Er will Microsoft zum moralischen Vorreiter der digitalen Industrie im 21. Jahrhundert machen. Man müsse zunächst einmal die Rahmenbedingungen setzen, betonte der Microsoft-Chef, bevor Algorithmen und Künstliche Intelligenz vielleicht sogar über Leben und Tod entscheiden dürfen. Er forderte "eine Künstliche Intelligenz mit Ethik".

Google und Facebook bestreiten ihr Geschäft mit Online-Werbung. Dazu brauchen sie Nutzerdaten. Microsoft setzt dagegen auf die modernisierte Version seines traditionellen Bezahlmodells. Wurden früher DVDs mit Softwarelizenzen verkauft, sind es jetzt immer mehr Abonnements im Internet, für Dienste und Services wie Office 365 oder die Cloud-Plattform Azure. Auch Apple verdient sein Geld mit dem Verkauf von Geräten und betont, man sei nicht auf Datensammeln angewiesen.

Der Computer wird alle Lebensbereiche dominieren

"Die Welt wird zum Computer", formulierte Nadella seine Vision. Der Weltcomputer werde bei jedem Einzug in den Alltag halten, auf der Arbeit, zu Hause, in der Schule. Treiber ist die Internet-Cloud – die überall verfügbare Computerpower im Internet, das Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz.

Microsoft setzt dabei technologisch nur noch auf zwei große Plattformen. Das ist zum einen die Cloud. Heute herrscht hier das Amazon-Speichernetzwerk AWS, doch der Microsoft-Dienst Azure hält mit Wachstumsraten von über 90 Prozent im Quartal bereits den zweiten Platz vor Google und holt ständig auf.

Zum anderen verlässt sich Nadellas Konzern auf Microsoft 365: Das ist ein Paket aus Windows 10, der Bürosoftware Office 365 und den wichtigsten Diensten zur Cyber-Sicherheit und zur Mobilität, also der Einbindung von Mobilgeräten.

Microsofts Cloud-Dienst ermöglicht auch praktische Büro-Anwendungen, zum Beispiel einen intelligenten Konferenzraum, der alle Teilnehmer einer Konferenz an ihrer Stimme oder ihrem Bild erkennt, selbsttätig Protokoll führt und Folgetermine bucht, weil er die Kalender aller Teilnehmer kennt. Über das E-Mail-Programm Outlook lassen sich künftig auch Rechnungen begleichen, ohne zu einem anderen Dienst wechseln zu müssen.

Microsoft lässt seine Kooperationspartner auch mit Open Source programmieren

Dafür kooperiert Microsoft mit zahlreichen Zahlungsdienstleistern, die dabei auch auf Open Source-Software zurückgreifen können. So etwas wäre vor fünf Jahren noch praktisch undenkbar gewesen. Jetzt hat Microsoft eine Partnerschaft mit Github geschlossen, der derzeit größten öffentlich zugänglichen Sammlung von Open-Source-Programmbibliotheken. Jeder Entwickler darf sich hier bedienen und die Software kostenlos in seine Apps integrieren.

Das größte einzelne Unternehmen mit über 17.000 Zulieferungen zu Github ist – Microsoft. Und das, obwohl dessen Mitgründer Bill Gates seinerzeit kostenlose Software noch als "unamerikanisch" abgestempelt hatte. Doch offenbar ändern sich die Zeiten. Bislang hat es sich für Microsoft ausgezahlt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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