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Daten-Desaster: 20-jähriger Hacker ist geständig – und wieder auf freiem Fuß


Hacker ist geständig – und wieder auf freiem Fuß

Von t-online, dpa, job

Aktualisiert am 08.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Namen von betroffenen Prominenten und Politikern des Datenleaks: Der Verdächtige gab Ärger über Politiker als Motiv an.Vergrößern des BildesNamen von betroffenen Prominenten und Politikern des Datenleaks: Der Verdächtige gab Ärger über Politiker als Motiv an. (Quelle: t-online.de)
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Ein 20-Jähriger aus Mittelhessen soll Politik und Behörden tagelang in Trab gehalten haben. Nun hat das Bundeskriminalamt neue Details zum mutmaßlichen Hacker bekannt gegeben.

Der 20-Jährige tatverdächtige Hacker hat die Vorwürfe gegen ihn umfassend eingeräumt. Das teilte das Bundeskriminalamt mit. Er ist mangels Haftgründen am Sonntag nach der Durchsuchung seiner Wohnung und einer Vernehmung jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Es bestehe keine Flucht- und Verdunklungsgefahr. Das Verfahren gegen ihn geht aber weiter.

Als Motiv habe der Mann angegeben, sich über öffentliche Äußerungen seiner Opfer geärgert zu haben, sagte Georg Ungefuk von der Zentralstelle Bekämpfung Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Näheres dazu wollte er nicht sagen. Der Abteilungsleiter Cybersecurity beim Bundeskriminalamt, Heiko Löhr, sagte, das Motiv sei noch nicht abschließend geklärt. Die Polizei beziehe in ihre Überlegungen "sowohl allgemein kriminelle sowie auch politische Motivationslagen" mit ein.

Verdächtiger ist Schüler und wohnt bei seinen Eltern

Der 20-Jährige aus Mittelhessen habe angegeben, allein gehandelt zu haben. Er ist den Behörden zufolge ein deutscher Staatsangehöriger, der noch zur Schule geht und bei seinen Eltern wohnt. Es gebe bislang keine Hinweise auf eine Beteiligung Dritter an der Tat. Ermittelt wird nun gegen den jungen Mann wegen des Verdachts der Ausspähung von Daten und der unberechtigten Veröffentlichung dieser Daten. Er fällt noch unter das Jugendstrafrecht.

Der Verdächtige hat den Behörden zufolge keine IT-Ausbildung. Er sei aber sehr computeraffin und habe sich die nötigen Kenntnisse selbst "durch viel Zeit angeeignet", sagte Ungefuk. Er habe keine Vorstrafen und bei den Vernehmungen erste Reaktionen der Reue gezeigt.

Datenträger und Back-ups sichergestellt

Der Schüler hat den Behörden zufolge Aufklärungshilfe über eigene Straftaten hinaus geleistet. Die Ermittler werten nun beschlagnahmte Computer und Datenträger aus. Sie fanden einen zwei Tage vor der Durchsuchung beiseite geschafften Computer wieder, übrig gebliebene Daten sollen gesichert worden sein. Auch ein Back-up persönlicher Daten auf einem Sharehoster wurde sichergestellt.

Die veröffentlichten Daten soll der 20-Jährige in mehreren Ausspähaktionen zusammengesammelt haben. Er habe dafür mehrere Sicherheitslücken ausgenutzt. Einige Daten stammen auch aus öffentlich zugänglichen Quellen. Wie genau er die Daten ausgespäht hat, gaben die Behörden nicht an. Wann der Verdächtige mit der Datensammlung begonnen hat, müsse noch ermittelt werden. Eine Vielzahl der Taten habe aber 2018 stattgefunden, sagte Ungefuk.


Der Verdächtige soll über Twitter im Dezember persönliche Daten von Politikern und Prominenten als eine Art Adventskalender veröffentlicht haben. Rund 1.000 Politiker, Prominente und Journalisten sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums von dem Onlineangriff betroffen. Etwa 50 Fälle seien schwerwiegender, weil größere Datenpakete wie Privatdaten, Fotos und Korrespondenz veröffentlicht wurden.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz des BKA
  • Pressemitteilung des BKA
  • Mit Material von dpa, AFP
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