Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Viel Smartphone für wenig Geld
Ein gutes Smartphone muss nicht teuer sein. Auf dem Mobile World Congress zeigen gleich mehrere Hersteller überzeugende Mittelklasse-Modelle. Wir haben uns drei neue, spannende Smartphones angeschaut, die zwischen 100 und 400 Euro kosten, und sie einem Schnelltest unterzogen.
Nokia 7 Plus: Gute Kontraste, satte Farben
Das finnische Smartphone im modernen Design liegt angenehm in der Hand und hat einen 6 Zoll großen OLED-Bildschirm im angesagten 18:9-Format, das in diesem Jahr nicht nur bei den Top-Geräten, sondern auch bei Mittelklasse-Smartphones ein absolutes Muss ist, wenn man im hart umkämpften Markt auffallen will. Das mit kratzfestem Gorilla Glas gesicherte Display ist von einer edlen Keramik-Hülle umschlossen. Mit 2160 mal 1080 Pixeln erscheint der Bildschirm sehr scharf. Der erste Eindruck ist vielversprechend, das Display liefert gute Kontraste und satte Farben.
Wie bei vielen anderen Smartphone-Herstellern stehen auch bei Nokia die Kamera-Funktionen im Fokus: Auf der Rückseite des Nokia 7 Plus gibt’s eine Doppel-Kamera mit Zeiss-Optik. Ein Objektiv knipst mit 12 Megapixeln, das zweite Objektiv mit 13 Megapixeln dient als Zweifach-Zoom. Die Frontkamera macht Selfies mit immerhin 16 Megapixeln. Erste Testaufnahmen auf dem MWC überzeugen mit reichlich Schärfe und vielen Details. Vor allem jüngere Hobbyfilmer lieben Videos: Diese lassen sich jetzt in 4K-Auflösung aufnehmen, den passenden Ton dazu liefern drei sehr gute OZO-Mikrofone.
Im Nokia 7 Plus werkelt ein Snapdragon 660-Chip, der Arbeitsspeicher ist vier Gigabyte groß. Der interne Speicher fällt mit 64 GB großzügig aus und lässt sich mithilfe einer microSD noch erweitern. Wer will, kann mit der Dual-SIM-Funktion eine zweite Karte zum Surfen und Telefonieren nutzen. Nokia liefert das 7 Plus mit dem aktuellen Android Oreo aus und liefert regelmäßig Updates auf die neuesten Android-Betriebssysteme. Außerdem sorgen kostenlose Sicherheitspatches für zusätzliche Sicherheit - zumindest in den ersten beiden Jahren. Das ist lobenswert, denn der Schutz vor Viren wird in den kommenden Jahren immer wichtiger. Durch den großen Akku mit 3800 Milliamperestunden kann man das mobile Gerät auch den ganzen Tag nutzen. Ab Mitte April kommt das Nokia 7 Plus in die Läden und kostet knapp 400 Euro.
ZTE Blade V9: Ab 270 Euro zu haben
Auch das ZTE Blade V9 punktet mit einem 5,7 Zoll großen Bildschirm im 18:9-Format. Mit 2160 x 1080 Pixeln ist das Display sehr scharf und hell, mit deutlichen Kontrasten und guten Farben - die Pixeldichte liegt bei 429 ppi.
Beim Design haben sich die Chinesen deutlich verbessert: Das ZTE Blade V9 hat eine gläserne Rückseite mit Fingerabdrucksensor und einen Rahmen aus Aluminium. Insgesamt wirkt das Gerät sehr hochwertig und lieget relativ sicher in der Hand. Einziges Manko: Dem Gerät fehlt der moderne USB-C-Anschlusses, ZTE nutzt den günstigeren Micro-USB-Eingang und eine Klinkenbuchse auf der Oberseite.
Auch bei den Kameras haben die Chinesen im Vergleich zu früheren Modellen zugelegt. Das Blade V9 hat auf der Rückseite eine Doppel-Kamera - die Hauptkamera macht Aufnahmen mit 16 Megapixeln bei einer Blende F/1.8. Die zweite Kamera löst mit 5 Megapixeln auf und dient zur Unterstützung, um z.B. bei Porträtaufnahmen ein Bokeh zu erzeugen. Die Frontkamera macht Fotos mit 8 Megapixeln.
Im Inneren steckt Qualcomms neuer Mittelklasse-Prozessor Snapdragon 450. Monster ist. Dazu gibt’s 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB internen Speicher. Die Top-Version des Blade V9 liefert deutlich mehr Power: 4 GB Arbeitsspeicher und satte 64 GB internen Speicher. Die Laufzeit des Akkus reich vollkommen aus, 3200 Milliampere-Stunden sollten für einen Tag vollkommen ausreichen. Das Betriebssystem ist Android 8.1.
Das ZTE Blade V9 kommt im April in die Läden, der Preis liegt bei 269 Euro, das ZTE Blade V9 Vita mit 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Speicher kostet mit 279 Euro nur zehn Euro mehr.
Alcatel 1X und Alcatel 1C: Die neue Hundert-Euro-Klasse
Zwei Modelle zum Kampfpreis von ca. 100 Euro stellte die Tochter des chinesischen Smartphone-Herstellers TCL vor. Die beiden Smartphones Alcatel 1X und Alcatel 1C haben ein 5,3 Zoll Display im beliebten 18:9-Format. Dafür müssen Nutzer sich allerdings mit deutlich schlechteren Displays zufrieden sein. Denn die Bildschirme beider Geräte zeigen nur 960 mal 480 Pixel. Das wirkt sich natürlich negativ bei Kontrast und Farben aus. Auch Fotos wirken dadurch sehr blass und unscharf.
Unterm Display sitzt ein MT 6739-Prozessor mit vier Kernen und 1,3 Gigahertz-Taktung. Für Nutzer mit eher wenigen Ansprüchen wird das im Alltag ausreichen. Die Handys haben auch nur ein Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB interner Speicher, der sich allerdings via microSD-Karte erweitern lässt. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln, die hintere Kamera mit 8 Megapixeln auf. Das wirkt sich natürlich extrem negativ auf Fotos und Videos aus: Im Test konnte man gerade bei schwachem Licht keine wirklich guten Bilder machen.
Thomson steigt in Smartphone-Markt ein
Thomson ist aus dem Bereich Unterhaltungselektronik und Haushaltswaren bekannt. Smartphones gehörten bislang nicht zum Sortiment. Jetzt will der Hersteller mit Geräten aus dem Einsteiger- und Mittelklasse-Segment Aufsehen erregen. Das Smartphone TH701, das nur 200 Euro kosten soll, hat Thomson auf dem MWC vorgestellt. In Sachen Preis und Ausstattung gehört es zur Mittelklasse, bietet aber einige Besonderheiten. Das 5,9 Zoll große Display im angesagten 18:9-Format liefert allerdings nur eine HD-Auflösung. Das Smartphone mit einem Octa-Core-Prozessor hat 32 Gigabyte Flash-Speicher und einen Anschluss für Micro-SD-Karten. Außerdem gibt es eine Dual-Kamera mit einem 16-Megapixel- und einem 2-Megapixel-Sensor. Auf der Vorderseite ist eine 8-Megapixel-Kamera eingebaut. Der Akku hat 3.200 mAh, der sich auch drahtlos aufladen lässt. Eine passende Ladestation liegt bei, so dass man kein Zubehör anschaffen muss. An Bord sind auch ein USB-C-Anschluss, über den man das Gerät auch aufladen kann. Es wird mit Android 8.0 "Oreo" erscheinen und verfügt über einen Fingerabdrucksensor.
Der Überblick zeigt: Gute Qualität muss nicht teuer sein. Nokia und ZTE bieten Smartphones mit einem tollen Design und solider Leistung. Die beiden Modelle von Alcatel liefern zwar nicht die Technik der anderen Geräte, sind aber dafür beim Preis unschlagbar.