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Veraltete Software: Adobes Flash Player kann weg


Veraltete Software
Adobes Flash Player kann weg

dpa-tmn, Maximilian Konrad

13.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Der Adobe-Flashplayer ist fast auf jedem Computer installiert: Eigentlich geht es ja auch ohne, der Player kann mit den neuen Standards nicht mehr mithalten.Vergrößern des BildesDer Adobe-Flashplayer ist fast auf jedem Computer installiert: Eigentlich geht es ja auch ohne, der Player kann mit den neuen Standards nicht mehr mithalten. (Quelle: Robert Günther/dpa-tmn-bilder)
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Die Flash Player-Ära neigt sich dem Ende: Über die fehlerhafte Software hat sich oft Malware auf die Computer geschlichen. Dabei funktionieren die meisten Webseiten längst ohne den Player. Experten empfehlen Anwendern, die Software endgültig von ihren Rechnern zu tilgen.

Videos, Animationen, Spiele, Werbeanzeigen - auf Internetseiten brachte diese Dinge jahrelang Adobes Flash zum Laufen. Mittlerweile macht die Plattform für Multimedia-Inhalte aber hauptsächlich durch ständige Sicherheits-Patches von sich reden. Immer wieder warnen Experten, Browserhersteller und Einrichtungen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor der Software, die aufgrund ihrer vielen Sicherheitslücken ein beliebtes Einfallstor für Kriminelle ist.

"Flash ist momentan ein großes Sicherheitsrisiko, da es einen großen Raum für Angriffe schafft", sagt Ronald Eikenberg vom Computermagazin "c't". "Daher sind Nutzer besser beraten, den Flash Player nicht zu aktivieren." Besonders wer veraltete Versionen des Players installiert hat, ist angreifbar.

Schon der Besuch einer Webseite mit manipulierten Flash-Inhalten reicht schlimmstenfalls aus, um schädliche Software auf den Computer zu laden, persönliche Daten auszuspionieren oder den Rechner für andere unlautere Aktivitäten zu missbrauchen.

Auch aus Datenschutzgründen kann man Flash kritisch sehen: Sogenannte Flash Cookies erlauben ein Tracking von Nutzern und lassen sich nur schwer entfernen. Und auch der Zugriff von Flash auf Webcam und Mikrofon lässt sich nur schwer kontrollieren.

Der Player muss immer aktualisiert werden

Viele Nutzer treffen auf Flash vor allem als Zusatzprogramm für einen Browser - ein sogenanntes Plug-in. Neben den ohnehin schon häufig auftretenden Sicherheitslücken gibt es hier ein weiteres Problem: Nicht alle Browser halten Flash von allein auf dem neuesten Stand. Nutzer müssen hier immer selbst dranbleiben.

Aber es geht auch anders: "Für Google Chrome und die Browser von Microsoft, den Internet Explorer und Microsoft Edge, ist das weniger brisant", sagt Ronald Eikenberg. "Diese Browser aktualisieren den Flash Player automatisch." Windows 10 hat von Haus aus Flash an Bord.

Für Apple-Nutzer stellt sich die Situation etwas anders dar: Das iPhone, iPad und der iPod touch unterstützen überhaupt kein Flash. Und auf den Mac-Computern des Unternehmens müssen Nutzer Flash in Eigenregie einrichten, wenn sie es denn haben wollen.

Dabei stoßen Windows- und Mac-Nutzer aber regelmäßig auf Unannehmlichkeiten: Etwa, dass unachtsame Nutzer bei der Installation von Flash gleich noch weitere Software untergeschoben kriegen.

Adobes Flash wird teilweise automatisch geblockt

Zum Glück geht es meistens auch ohne Flash. Einige Browser blocken ohnehin Flash-Inhalte in den Standardeinstellungen. "Bei Google Chrome und Microsoft Edge werden die meisten Flash-Inhalte erst mal blockiert und bei Firefox kann man diese Funktion zumindest einschalten", erklärt Ronald Eikenberg. Auch das BSI rät dazu, solche aktiven Inhalte wie Flash als Standard zu deaktivieren.

Aber was ist, wenn man einmal eine Website aufruft, die noch nicht ohne Flash funktioniert? "Sollte man wirklich eine Webseite haben, die man unbedingt nutzen will und die es nur mit Flash gibt, dann würde ich die in Chrome oder einem Chrome-basierten Browser angucken", rät Informatiker Jörg Geiger vom Fachmagazin "Chip". Dort kann man Flash dann für diese Seite ausnahmsweise erlauben. Microsoft Edge unter Windows 10 bietet diese Funktion auch.

Es gibt bereits einen Nachfolger

Aber wenn so viele Stellen von Flash abraten: Wieso ist die Software dann noch so verbreitet? "Letztlich kann man sagen, dass der Adobe Flash Player zur Steinzeit-Technologie gehört", sagt Ronald Eikenberg. Der Nachfolger ist mit HTML 5 längst da und breitet sich immer weiter aus.

HTML 5 wird bereits auf vielen Websites für Videos, Audio oder dynamische Grafiken genutzt. Youtube etwa ist ganz ohne Flash nutzbar. Auch Jörg Geiger von der "Chip" sagt: "Die Betreiber von Webseiten haben in den letzten Jahren schon ganz gut auf HTML5 umgestellt, das macht Flash eigentlich überflüssig."

Kann man Flash also einfach vom Rechner entfernen? Ja, sagt Jörg Geiger. Entwickler Adobe hält dafür ein Deinstallationsprogramm zum Download bereit. Auch im Download-Center von "Chip" lässt es sich herunterladen.

Sonderliche Probleme - abgesehen davon, dass manch eine Webseite nicht mehr vollständig funktionieren könnte - bekommt man dadurch nicht. "Flash ist heutzutage für die meisten Anwender nicht mehr notwendig, weil es moderne Webseiten kaum noch einsetzen", sagt auch Ronald Eikenberg.

Eine große Zukunft hat das seit den 90er Jahren aktive Flash ohnehin nicht mehr vor sich. Entwickler Adobe will die Unterstützung für die Plattform Ende 2020 auslaufen lassen.

Verwendete Quellen
  • dpa-tmn
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