Legendäre Technik aus dem Jahr 1985
Windows feiert seinen 30. Geburtstag, am 20. November 1985 hat Microsoft die erste Version seines Betriebssystems veröffentlicht. Anfangs wurde es belächelt und war der Konkurrenz technisch unterlegen. Doch schon wenige Jahre später setzte es sich flächendeckend durch.
Auch im Jahr 2015 ist Windows der unangefochtene Marktführer bei den Desktop-Betriebssystemen. Die neueste Version ist Windows 10, doch insgesamt gab es durch unterschiedliche Zählweisen deutlich mehr als zehn Versionen. Bis 2001, dem Marktstart von Windows XP, gab es zwei Entwicklungsstränge, die strikt in Profi- und Privatbereich getrennt waren.
Ein Blick in das Jahr 1985 zeigt die Ausnahmestellung dieser Software, denn anders als Windows ist manche gefeierte Technik jener Zeit ist längst vergessen.
Der Commodore Amiga
Der erste Amiga-Computer, der später in "Amiga 1000" umbenannt wurde, hatte mit Amiga 500, 600, 2000, 3000 usw. zahlreiche Nachfolger. In der Anfangszeit von Windows waren sie zusammen mit dem Betriebssystem Amiga OS dem Microsoft-System in vielen Belangen meilenweit überlegen. Doch das half nicht, spätestens ab Anfang der Neunzigerjahre wurde dem Amiga seine schwache Bürotauglichkeit und die Exklusivität zum Verhängnis. Während Windows auf jedem billigen Wald- und Wiesen-PC lief, waren Amiga-Computer und sein installiertes Betriebssystem sehr teuer und zu anderen Systemen weitgehend inkompatibel.
Das PC-Spiel Tetris
Tetris hat zwar immer noch treue Fans, doch die meisten "Gamer" haben inzwischen andere Vorlieben. Viele moderne Spiele-Produktionsbudgets erreichen mittlerweile Hollywood-Dimensionen, entsprechend aufwändig sind Grafik und künstliche Spielintelligenz. Tetris kann da nicht mithalten – obwohl es das Spiel längst in bunt gibt.
"Super 8"-Kamera von Sony
Das "Super 8"-Kamerasystem von Sony mitsamt der Filmkassetten stammt aus der Analogzeit. Damit ist die Geschichte um das Ende schon erzählt, denn annähernd alle Analogtechniken sind mit dem Aufkommen des digitalen Zeitalters untergegangen. Bis es soweit war, waren Super-8-Kameras sehr begehrt.
Der Discman
Der Discman – ebenfalls eine Erfindung von Sony – war einerseits die logische Weiterentwicklung des Walkman, weil CDs moderner waren als Kompaktkassetten. Doch der bessere Klang ließ sich schlechter mitnehmen, weshalb die mobilen CD-Abspieler schnell in Vergessenheit gerieten, sobald es MP3-Player gab, die hosentaschentauglich waren und vom Klang her mithalten konnten.
Das C-Netz
Schon vor dem C-Netz gab es Funknetzte für mobiles Telefonieren, doch erst das C-Netz war für Endverbraucher vorgesehen. Trotzdem konnte nicht jeder mobil telefonieren, weil Geräte ein größeres Loch in die Haushaltskasse gerissen hätten und viel zu groß und schwer waren, um sie mitzunehmen. Sie wurden jedoch häufig in Autos fest installiert.
Das C-Netz schlich sich langsam im Laufe der Neunziger Jahre vondannen, als der Nachfolger, das digitale D-Netz, ähnlich flächendeckend zu empfangen war. Der letzte prominente Werbeträger für das C-Netz war übrigens Uwe Seeler.
Nokia Mobira Talkman
Passend zum Start des C-Netztes hatte der finnische Hersteller Nokia, dessen Siegeszug mit dem Aufkommen begann und bis 2011 andauern sollte. Nokia konzentriert sich nach dem Verkauf der Handysparte und es Kartendienstes "Here" mittlerweile auf Netztechnik.
Super Mario Bros.
Das Jump-'n'-Run-Spiel "Super Mario Bros." ist eine Erfindung des japanischen Herstellers Nintendo, die Spiele waren für die Heimkonsole Famicom entwickelt. Es dauerte einige Zeit, bis der Klempner auch außerhalb Japans seinen Siegeszug antrat. Ein entscheidender Unterschied zu vorherigen Videospielen bestand in der seitwärts fortlaufenden Spielszenerie. Zuvor war diese seitlich durch die Bildschirmgrenzen beschränkt. Der Boom um das Spiel hielt lange an, doch langsam geht dem Schnauzbart die Puste aus. Eine Neubelebung der Figur ist nicht in Sicht.