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Arm und reich in Deutschland: Diese beiden Gruppen sind die reichsten


Armut und Reichtum in Deutschland
Selbstständige und Beamte haben das meiste Vermögen


Aktualisiert am 05.10.2025Lesedauer: 3 Min.
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Ein Pärchen blickt auf ihre Immobilie: Auch Eigentümer gehören zu den vermögendsten Personen im Land. (Quelle: courtneyk/getty-images-bilder)
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Der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung liefert neue Daten zur Vermögensverteilung im Land. Er untermauert auch die Bedeutung der Wohnsituation.

Deutschland ist ein wohlhabendes Land, auch für die meisten privaten Haushalte. In den vergangenen vier Jahren haben die Deutschen im Schnitt weiter Vermögen angehäuft, wie der neueste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung feststellt.

Es sei zwar schwer, die genauen Werte zu ermitteln, da viele Befragungen zu dieser Thematik auf freiwilliger Basis erfolgen und dadurch subjektiv ausfallen können. Dennoch gibt es auch unabhängige statistische Erhebungen, die ein klares Bild aufzeigen.

Beamte und Selbstständige waren besonders reich

So steht vor allem der Besitz von Immobilien und Unternehmen oder Beteiligungen nach wie vor in starkem Zusammenhang mit einem hohen Vermögen. Die Selbstständigen waren dabei die reichsten Menschen im Land, im Schnitt hatten sie ein Vermögen von über einer Million Euro. "Etwa die Hälfte des Vermögens dieser Haushalte, die verstärkt im Süden Deutschlands zu finden sind, geht direkt auf ihren Unternehmensbesitz zurück", heißt es im Bericht. Da der Durchschnitt immer durch besonders große Vermögen verzerrt wird, wird im Bericht auch das Medianvermögen genannt. Dieser Wert bildet genau die Mitte, es gibt also genauso viele Menschen, die weniger als das haben, wie es Menschen gibt, die mehr haben. Das Medianvermögen der Selbstständigen lag bei 475.500 Euro. Auch das war der höchste Wert unter den unterschiedlichen Arbeitsverhältnissen.

Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung erscheint alle vier Jahre seit 2001. Der Bericht 2025 ist damit der siebte Bericht dieser Art. Erstellt wird er von einem wissenschaftlichen Gutachtergremium aus 16 Forschenden, die aus unterschiedlichen Instituten kommen. Darunter sind Vertreter des Robert Koch-Instituts, des Statistischen Bundesamts, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des Forschungsnetzwerks Alterssicherung.

Besonders vermögend waren auch die Beamten in Deutschland: Ihr Durchschnittsnettovermögen lag bei über 500.000 Euro (320.000 Euro im median) und damit deutlich über dem von Angestellten (ca. 280.000 Euro im Schnitt; 101.000 im median) und Arbeitern (ca. 150.000 Euro im Schnitt; 56.000 Euro im median). Arbeitslose hatten mit knapp unter 70.000 Euro das geringste Durchschnittsvermögen (3.400 Euro median).

Besonders interessant ist auch die Gruppe der Nichterwerbstätigen, die im Schnitt über 300.000 Euro (100.000 Euro median) an Nettovermögen hatten. Damit sind Personen gemeint, die nicht (mehr) arbeiten gehen. Das können Rentner und Rentnerinnen sein, aber auch Hausfrauen/-männer oder Personen, die schlicht nicht arbeiten wollen, aber auch keine Sozialleistungen beziehen müssen.

Immobilienbesitz ist oft entscheidend

Blickt man auf die Wohnsituation der Haushalte, dann zeigt sich erneut, dass Eigentümer im Vergleich zu Mietenden im Vorteil waren: Wer eine Immobilie ohne Hypothek in Deutschland besaß, hatte im Schnitt fast 700.000 Euro an Nettovermögen. Mit Hypothek lag das Vermögen bei ca. 530.000 Euro. Mieter und Mieterinnen vereinten knapp unter 100.000 Euro auf sich.

"Dieser Unterschied zwischen Mietern und Eigentümern ist aber zum Teil auch der Tatsache geschuldet, dass sich die beiden hinsichtlich bestimmter Merkmale unterscheiden, die mit dem Vermögen korreliert sind, wie etwa dem Alter, der Haushaltsgröße, dem Einkommen oder dem Familienstand", erklären die Berichtsautoren dazu. So seien Immobilieneigentümer im Schnitt eher älter und deren Haushalte bestehen aus durchschnittlich mehr Personen als die Mieterhaushalte.

Die regionalen Unterschiede waren darüber hinaus deutlich: Ostdeutsche hatten mit 170.000 Euro im Schnitt etwas weniger als die Hälfte des Nettovermögens von Westdeutschen (ca. 365.000 Euro). Trotzdem betonen die Autoren: "Dennoch hat es aber einen Aufholprozess gegeben und die Unterschiede haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verringert."

Weitere Merkmale, die dem Bericht zufolge mit einer geringeren Armutsgefährdung korreliert waren, sind:

  • Kinder, die in Haushalten mit zwei in Vollzeit arbeitenden Erwachsenen leben
  • Personen mit einem hohen Bildungsniveau
  • Personen, die in Vollzeit arbeiten

Darüber hinaus war die Mehrheit der Menschen über 65 Jahre finanziell gut aufgestellt und nur selten von Armut bedroht.

Verwendete Quellen
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