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Goldpreis steigt: Jetzt Gold kaufen? Das sind die besten Optionen


4.000-Dollar-Marke geknackt
Diese Strategien lohnen sich jetzt für Anleger


08.10.2025Lesedauer: 5 Min.
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Goldbarren: Der Anstieg über 4.000 US-Dollar je Feinunze zeigt, wie stark Gold in Krisenzeiten von Anlegern nachgefragt wird. (Quelle: mattjeacock)
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Gold ist gefragt wie selten zuvor, ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Was hinter der Rally steckt und welche Investments sich jetzt lohnen könnten.

In einer atemberaubenden Rally hat der Goldpreis erstmals die historische Marke von 4.000 US-Dollar je Feinunze überschritten. Ein Meilenstein, der selbst erfahrene Marktbeobachter staunen lässt.

Am frühen Mittwochmorgen notierte Gold sogar zeitweise bei 4.036 US-Dollar – ein Plus von rund 54 Prozent seit Jahresbeginn. Damit hat das Edelmetall Aktienindizes, Anleihen und auch Kryptowährungen weit hinter sich gelassen. Der Run zeigt: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gewinnt das weltweit älteste Wertaufbewahrungsmittel wieder massiv an Bedeutung.

Doch was steckt hinter dieser außergewöhnlichen Preisrally? Und wie können Anleger am einfachsten an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben, ohne selbst Barren oder Münzen in teuren Schließfächern oder Tresoren zu lagern?

Gründe für den Anstieg

Der Rekordlauf des Goldpreises hat mehrere Ursachen – ökonomische wie politische. Drei Faktoren stechen dabei besonders hervor:

  • Stillstand in den USA: Der Government Shutdown führt zu Unsicherheit an den Finanzmärkten. Weil wichtige Wirtschaftsdaten fehlen, setzen Anleger auf Sicherheit und erwarten zugleich baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed um zunächst 0,25 Prozentpunkte.
  • Politische Spannungen weltweit: Unruhen in Frankreich und Japan befeuern die Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold. "Steigende Unsicherheiten führen in der Regel zu einem Anstieg des Goldpreises", erklärt Analyst Tim Waterer. Unterstützt wird die Rally zudem von Zentralbankkäufen, ETF-Zuflüssen und einem schwachen Dollar.
  • Angst, den Boom zu verpassen: Die Furcht, nicht mehr rechtzeitig einzusteigen, treibt weitere Investoren ins Edelmetall. Banken wie Goldman Sachs und UBS haben ihre Preisziele angehoben. Und auch andere Edelmetalle wie Silber oder Platin profitieren vom Goldrausch.

Wie Anleger an der Goldentwicklung teilhaben können

Die jüngste Rally über die 4.000-Dollar-Marke markiert nicht nur ein neues Allzeithoch, sondern zeigt auch das Vertrauen vieler Anleger, dass Gold seinen Platz als Krisenwährung und Wertaufbewahrungsmittel behauptet.

Doch wer von diesem Boom profitieren will, steht vor einer praktischen Frage: Wie können Anleger an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben, ohne selbst Barren oder Münzen zu lagern?

1. Gold-ETFs und -ETCs: Einfach, flexibel und günstig zu handeln

Wer nicht mit Barren oder Münzen handeln will, kann über börsengehandelte Produkte in Gold investieren. Besonders beliebt sind sogenannte ETCs (Exchange Traded Commodities). Sie funktionieren ähnlich wie ETFs (Exchange Traded Funds), sind jedoch speziell für Rohstoffe konzipiert.

Ein Gold-ETC bildet den Preis des Edelmetalls nahezu eins zu eins ab. Das Anlagevolumen ist mit physischem Gold hinterlegt, das der Emittent in Tresoren verwahrt. So sichern sich Anleger einen direkten Bezug zum Goldpreis, ohne selbst Gold lagern zu müssen. Die Produkte sind an der Börse jederzeit handelbar, die jährlichen Verwaltungskosten liegen meist unter 0,4 Prozent.

Ein wichtiger Punkt ist die Währungsrelation: Gold wird in US-Dollar gehandelt. Steigt der Dollar gegenüber dem Euro, profitieren europäische Anleger zusätzlich. Fällt er, kann das die Rendite schmälern. Einige Produkte, sogenannte währungsgesicherte ("hedged") ETCs, gleichen diese Schwankungen aus, sind dafür aber etwas teurer.

Beispiele etablierter Gold-ETCs:

  • iShares Physical Gold ETC (ISIN: IE00B4ND3602) – günstig und weltweit handelbar
  • Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) – in Deutschland besonders beliebt
  • Invesco Physical Gold A (ISIN: IE00B579F325) – solide Performance, niedrige Kosten
  • WisdomTree Physical Gold (ISIN: JE00B1VS3770) – hohes Fondsvolumen
  • Xtrackers Physical Gold Euro Hedged (ISIN: DE000A1EK0G3) – währungsgesichert

Ein Gold-ETC ist für Privatanleger eine einfache und günstige Möglichkeit, an der Entwicklung des Goldpreises teilzuhaben – ohne Hebel, ohne Laufzeitbegrenzung und ohne physische Lagerung.

2. Goldaktien: Vom Erfolg der Minen profitieren

Wer stärker an der Entwicklung des Goldpreises partizipieren möchte, kann statt auf ETCs auch auf Aktien von Goldunternehmen setzen. Anders als bei börsengehandelten Goldprodukten investieren Anleger hier in Firmen, die Gold fördern, finanzieren oder mit ihm handeln und damit direkt vom steigenden Goldpreis profitieren.

Der Vorteil: Gewinne der Minengesellschaften steigen überproportional, wenn der Goldpreis klettert. Steigt der Preis um zehn Prozent, kann der Unternehmensgewinn je nach Kostenstruktur um ein Vielfaches zulegen. Das gilt insbesondere für Firmen mit niedrigen Förderkosten oder solche, die über das sogenannte Streaming- und Royalty-Modell arbeiten.

Streamingunternehmen wie Royal Gold oder Franco Nevada finanzieren Minenbetreiber und erhalten im Gegenzug Anteile an deren Produktion. Sie sind unabhängig von Förderkosten und Inflationsdruck und gelten daher als stabilere Alternative zu klassischen Minenwerten.

Klassische Goldproduzenten wie Agnico Eagle Mines, Newmont oder Barrick Gold fördern das Edelmetall selbst und profitieren direkt von steigenden Preisen. Allerdings wirken sich höhere Energiekosten und Löhne stärker auf ihre Margen aus.

Eine Auswahl führender Goldaktien:

  • Royal Gold, USA (ISIN: US7802871084) – spezialisiert auf Lizenz- und Beteiligungsmodelle, 24 Jahre Dividendensteigerung in Folge.
  • Franco Nevada, Kanada (ISIN: CA3518581051) – größter Royalty-Anbieter weltweit, breit diversifiziert über Gold-, Silber- und Energieprojekte.
  • Agnico Eagle Mines, Kanada (ISIN: CA0084741085) – dritthöchste Goldproduktion weltweit, niedrige Kosten, stetige Dividenden seit 1983.
  • Newmont Corp., USA (ISIN: US6516391066) – weltweit führender Goldproduzent mit Minen auf fünf Kontinenten.
  • Barrick Gold, Kanada (ISIN; CA06849F1080) – zweitgrößter Goldförderer, starker Fokus auf profitable Projekte in Nordamerika und Afrika.

Auch Werte wie Wheaton Precious Metals (ISIN: CA9628791027), Kinross Gold (ISIN: CA4969024047), Gold Fields (ISIN: US38059T1060) oder AngloGold Ashanti (ISIN: GB00BRXH2664) bieten interessante Chancen. Sie schwanken aber stärker beim Goldpreis.

Goldaktien eignen sich für Anleger, die mehr Renditechancen, aber auch mehr Risiko in Kauf nehmen wollen. Während ETCs den Goldpreis exakt abbilden, bieten Minenwerte die Möglichkeit, überproportional zu profitieren. Vorausgesetzt, die Produktionskosten bleiben niedrig und der Goldpreis hält sich auf hohem Niveau.

Ausblick: Knackt Gold die 5.000-Dollar-Marke?

Die jüngste Rekordrally könnte Experten zufolge erst der Anfang gewesen sein. Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass der Goldpreis seinen Höhenflug fortsetzt: Die Inflation bleibt hartnäckig hoch, die Zinsen in den USA werden wohl langsamer sinken als erhofft, und die anhaltenden geopolitischen Spannungen führen weltweit zu Unsicherheit. Hinzu kommen Handelskonflikte und eine steigende Staatsverschuldung.

"Das Vertrauen in den Handel mit Gold ist derzeit so groß, dass der Markt nach der nächsten großen runden Zahl Ausschau halten wird, die bei 5.000 US-Dollar liegt", sagt der unabhängige Metallhändler Tai Wong. Zwar könnten Wong zufolge Entwicklungen wie ein Waffenstillstand im Nahen Osten oder in der Ukraine den Preisanstieg kurzfristig bremsen. Doch die grundlegenden Triebkräfte – hohe Verschuldung, schwacher Dollar und die Suche nach Sicherheit – blieben bestehen.

Verwendete Quellen
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