Gute Nachrichten für Hausbauer Förderprogramm kommt zurück – Zugreifen lohnt sich

Die Ampelkoalition hatte vor drei Jahren ziemlich überraschend ein Förderprogramm für den Hausbau gestoppt. Kurz darauf brach der Wohnungsbau zusammen. Jetzt kehrt das Programm zurück, aber mit neuen Auflagen.
Wer gerade ein neues Haus baut und schon eine Genehmigung für den Bau erhalten hat, für den hat die Bundesregierung gute Neuigkeiten. Das Förderprogramm KfW Effizienzhaus 55 kehrt noch 2025 zurück. Damit werden Neubauten mit einem zinsgünstigen Kredit gefördert, sofern sie bestimmte Anforderungen erfüllen. Das Förderprogramm wurde Anfang 2022 relativ überraschend abgeschafft, obwohl es sehr beliebt war.
KfW-55 wird wieder gefördert: Nur wenig Geld im Topf
Die Regierung begründete damals den Förderstopp mit der angespannten Haushaltslage. Später wurden zwar neue Förderprogramme ins Leben gerufen – darunter die beiden Programme "Klimafreundlicher Neubau" und "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment" –, sie waren aber beide bis heute nicht so erfolgreich wie das KfW-55-Programm.
Das KfW-Effizienzhaus 55
Mit dem Förderprogramm werden Neubauprojekte gefördert, die einen niedrigen Energiebedarf haben (55 Prozent der Primärenergie, die ein Referenzhaus benötigt). Pro Wohneinheit gibt es einen Förderkredit zu niedrigen Zinsen, der für 10, 20 oder 30 Jahre läuft. Darüber hinaus können Bauherren vereinbaren, dass sie in den ersten Jahren (maximal 5 Jahre lang) keine Tilgungen tätigen müssen.
Branchenvertreter hatten die Abschaffung von KfW-55 heftig kritisiert, da die neuen Förderbedingungen nur für wesentlich teurere Bauprojekte gelten. Dadurch seien viele Menschen und Unternehmen vom Hausbau ausgeschlossen worden, so der Tenor. Im selben Jahr der Abschaffung stiegen zudem die Bauzinsen stark an, sodass der Wohnungsbau nahezu gänzlich zum Erliegen kam.
Jetzt kehrt das Förderprogramm also zurück: Im Haushalt für 2025 sind dafür 59 Millionen Euro eingeplant. Damit ist aber schon klar, dass zu Beginn nur sehr wenige Projekte gefördert werden können. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet laut Immowelt damit, dass nur 3.700 Wohneinheiten zum Zug kommen werden. Das heißt: Wer zuerst kommt, baut zuerst.
Details zum genauen Starttermin und der Höhe der Zinsen waren zunächst nicht bekannt. Aktuelle Förderkredite der KfW haben aber Zinsen zwischen 0,01 und 1,13 Prozent. Gefördert werden Immowelt zufolge auch nur Projekte, die bereits eine Genehmigung erhalten haben und die erneuerbare Wärme nutzen (also Wärmepumpen oder Ähnliches, installiert haben).
Baubranche bleibt enttäuscht
Thomas Reimann, Präsident des Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen, ist auf Anfrage von t-online wenig zuversichtlich, dass die aktuellen Pläne wirklich Bewegung in den Wohnungsmarkt bringen werden. Es ändere "nichts an den grundsätzlichen Belastungen für Bauherren und Unternehmen", außerdem sei das Programm auch nur befristet.
"Solche kurzfristigen Programme reichen definitiv nicht, um strukturelle Probleme zu lösen", sagt Reimann weiter. "Wenn Gesetze oder Förderbedingungen kurzfristig geändert werden (wie bei der KfW-55-Förderung), geraten Projekte ins Stocken oder müssen teuer umgeplant werden." Die hohen Auflagen, die Bauherren zur Beanspruchung der Förderprogramme erfüllen müssten, seien zudem "kaum wirtschaftlich darstellbar".
Wie es 2026 weitergehen soll, ist indes noch unklar. Der Haushalt für das kommende Jahr wird erst im November verabschiedet. 2021 war das Programm aber noch mit sechs Milliarden Euro ausgestattet. Die Branche hofft auf eine ähnlich gute Ausstattung ab 2026.
- immowelt.de: "KfW-55-Förderung ist zurück: Wer jetzt profitiert – und warum Eile geboten ist"
- kfw.de: "Das Effizienzhaus – energieeffizient bauen und sanieren"
- Eigene Recherche
